Julia Festival Band 0103
Ich habe schließlich keine Szenen gemacht, sondern meinen Unmut für mich behalten.“
„Das stimmt.“ Zärtlich küsste er sie auf die Nasenspitze. „Aber mir kannst du nichts vormachen, Amber. Ich habe es gemerkt.“
„Woran?“
„Weil du viermal in die Konfektschale gelangt hast.“
Amber musste lachen.
„Andererseits hatte ich den Eindruck, dass du dich mit diesem Regisseur prächtig amüsiert hast!“, fügte Finn hinzu und strich ihr eine Haarsträhne zurück, die ihr in die Stirn gefallen war.
Bildete es sich Amber nur ein, oder klang das wirklich eifersüchtig? Aber Finn und eifersüchtig? Die Vorstellung war neu und aufregend, was sie ihm jedoch nicht verriet. „Und das hat dich gestört?“, fragte sie nur.
„Ja. Verrückt, nicht wahr?“
„Nein.“ Sie lehnte die Stirn gegen seine Schulter. „Es ist nicht verrückt, es ist ganz normal – selbst wenn man weiß, dass man eigentlich nicht den geringsten Grund zur Eifersucht hat.“
„Da magst du recht haben.“ Sanft küsste er sie auf den Scheitel.
„Können wir nicht einfach gehen, Finn?“, fragte sie leise und sah ihn an. „Deine Bewunderinnen würden sowieso nur wieder wie die Hyänen über dich herfallen. Außerdem würde ich jetzt gern …“, Amber errötete, „… gern duschen.“
„Das geht mir nicht anders.“ Finn lächelte.
„Komm, lass uns verschwinden, ehe es jemand bemerkt.“
„Noch nicht. Ich möchte dir erst noch etwas sagen.“
„Hier?“ Sie sah sich um und überlegte, ob die Gäste vor der Tür nicht schon Schlange standen. Doch dann fiel ihr ein, dass eine Luxusvilla dieser Größe bestimmt mehrere Gästetoiletten hatte. Trotzdem war es kein geeigneter Ort für eine Aussprache. „Lass uns woandershin gehen“, schlug sie deshalb vor.
„Nein, Sweetheart, es muss jetzt sein.“
Amber zog erstaunt die Brauen hoch. „Das klingt ja nicht gerade vielversprechend.“
„Falsch geraten.“ Er griff ihr ins Haar und wickelte sich spielerisch eine Strähne um den Finger. „Ich glaube, die Frauen nehmen dich nicht ernst, weil sie davon ausgehen, dass wir keine ernsthafte Beziehung haben.“
„Aber wir leben doch schon seit zwei Jahren zusammen!“
„Das weiß nur niemand. Wir haben schließlich nie offiziell bekannt gegeben, dass wir zueinandergehören.“
„Das stimmt“, gab Amber zu und überlegte. „Mir macht das jedoch nichts aus, wirklich nicht“, fügte sie dann hastig hinzu.
„Aber mich stört es in letzter Zeit – sehr sogar, und ich möchte etwas dagegen tun.“
Sie runzelte die Stirn. „Ich weiß nicht, worauf du hinaus willst, Finn.“
„Es tut mir leid, dass ich so unbeholfen bin, aber es ist für mich das erste Mal.“
„Das erste Mal?“
„Ja. Du bist die erste Frau, der ich einen Heiratsantrag mache.“
„Einen Heiratsantrag ?“, fragte sie fassungslos.
„Ja. Möchtest du mich heiraten, Amber?“
Amber hatte das Gefühl, ihr Herz würde vor Freude zerspringen. „Finn, mein geliebter Finn, wie kannst du nur eine so unsinnige Frage stellen? Natürlich möchte ich dich heiraten!“ Sie küsste ihn leidenschaftlich, und es dauerte sehr lange, bis sie sich wieder voneinander lösten.
Als Finn wieder zu Atem gekommen war, griff er in die Jacketttasche und zog ein ledernes Kästchen hervor. Staunend sah Amber zu, wie Finn es öffnete, einen herrlichen Brillantring aus dem Samtpolster löste und ihn ihr an den Finger steckte. Der Ring passte perfekt, und Amber hob die Hand, sodass sich das Licht in dem Stein brechen konnte.
„Einen so makellosen Brillanten habe ich noch nie gesehen“, sagte sie bewundernd.
„Zumindest ist er groß und auffällig genug, um andere Frauen abzuschrecken“, meinte Finn zufrieden. „Aber entspricht er auch deinem Geschmack?“
„Wie kannst du nur so etwas Dummes fragen? Es ist der schönste Ring, den ich je gesehen habe, und er sitzt, als wäre er für mich gemacht! Hattest du das Ganze geplant?“
„Jetzt bist du es, die dumme Fragen stellt!“ Finn lächelte. „Meinst du etwa, ich würde aus einer Laune heraus einer Frau einen Heiratsantrag machen? Natürlich habe ich es geplant, schon sehr lange sogar. Deshalb habe ich dir auch schon vor Wochen den Ring mit dem Mondstein von der Ablage im Badezimmer stibitzt. So hatte der Juwelier das genaue Maß.“
„Und ich dachte, ich hätte ihn verloren!“
Amber und Finn sahen sich tief in die Augen. „Ich liebe dich, Amber“, sagte er.
„Amber? Amber! “
Amber schreckte aus ihren
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