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Julia Festival Band 0105

Julia Festival Band 0105

Titel: Julia Festival Band 0105 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: SARA CRAVEN
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berichtet, dass du in Begleitung warst. Warum hast du nichts davon erwähnt, Jenny? Ich freue mich doch immer, wenn ich deine Freunde kennenlerne.“
    „Sonntags beim Tee, nicht wahr?“, konterte Jenny mürrisch. „Tu mir einen Gefallen, reg dich ab. Es ist keine große Sache.“
    „Hat er denn wenigstens einen Namen?“
    „Zak“, erklärte Jenny widerstrebend. „Zak Woods. Er arbeitet in der Werkstatt an der Umgehungsstraße.“
    „Oh.“ Chessie bemühte sich, ihre Enttäuschung zu verbergen. Sie hatte eigentlich gehofft, es würde sich um einen Absolventen der örtlichen Jungenschule handeln. „Wo seid ihr euch begegnet?“, erkundigte sie sich behutsam.
    Jenny starrte auf die Tischplatte. „In der Disco, in der ich neulich mit Linda war.“
    Dieser Abend lag Wochen zurück, und Jenny hatte sich vermutlich seither regelmäßig heimlich mit Zak verabredet.
    „Jenny, Liebes“, begann Chessie sanft. „In ein oder zwei Wochen machst du deine Examen, von denen viel abhängt. Bitte, tu nichts Dummes, das den Rest deines Lebens beeinflussen könnte.“
    Jenny sprang auf. „Ausgerechnet du musst so reden! Warum bringst du nicht erst mal dein eigenes Leben auf die Reihe, bevor du mich mit guten Ratschlägen überschüttest? Ich finde nämlich, du hast alles verdorben.“ Sie stürmte hinaus und knallte die Tür hinter sich zu.
    Fabelhaft, das habe ich wirklich gut hingekriegt, dachte Chessie. Dabei konnte sie Jenny die Vorwürfe nicht einmal verübeln. Sie befand sich in einem Chaos und wusste nicht, was sie als Nächstes tun sollte.
    Der Gedanke, wie anders alles sein könnte, ließ sie nicht los. Wäre Alastair doch nur eine Woche – oder einen Tag – früher zurückgekommen. Wäre er bloß nie fortgegangen, dann hätte sie sich in der schwierigen Zeit an ihn wenden können.
    Linnet hatte ihm zweifellos inzwischen von der Verlobung berichtet. Die Blondine war offenbar darauf versessen, die Neuigkeit so schnell und gründlich wie möglich zu verbreiten. Sie empfand sicher ein boshaftes Vergnügen dabei, Alastair zu informieren, zumal die Spannungen zwischen ihr und dem Stiefsohn noch nicht abgebaut waren.
    Es war sinnlos, länger herumzusitzen und zu grübeln. Sie trug zwar Miles’ Ring, doch das bedeutete gar nichts. Es war ein normaler Arbeitstag, und sie war Miles’ Angestellte.
    Als Chessie in den Haupttrakt des Hauses kam, bemerkte sie sofort die ramponierte Reisetasche aus Leder neben der Eingangstür. Stirnrunzelnd ging sie weiter in Miles’ Arbeitszimmer. Er beugte sich gerade über den Schreibtisch. Ihr fiel sofort auf, dass er sich umgezogen hatte. Er trug jetzt eine dunkle Hose, ein weißes Hemd mit Krawatte sowie ein Sakko und packte Papiere in seine Aktentasche.
    „Willst du weg?“, fragte sie.
    „Ich habe Vinnie zurückgerufen“, erwiderte Miles, ohne innezuhalten. „Sie möchte über meine weiteren Pläne sprechen. Also habe ich beschlossen, für ein paar Tage nach London zu fahren.“
    „Ein paar Tage?“, wiederholte sie.
    „Ja. Immerhin habe ich dort noch eine Wohnung.“
    Die Wohnung, die er einst mit Sandie Wells geteilt hatte und mit der viele Erinnerungen verbunden waren. Warum hatte er ausgerechnet diesen Zeitpunkt für die Reise gewählt?
    „Ist es nicht eine ziemlich plötzliche Entscheidung?“
    „Dafür war ich früher berühmt. Vinnies Anruf kam mir gelegen. Ich finde, du stehst unter starkem Druck. Vielleicht brauchst du etwas Zeit für dich, um nachzudenken.“
    Geh nicht, bitte, verlass mich nicht, oder nimm mich mit, hätte sie ihm am liebsten zugerufen.
    „Nimmst du den Zug?“, fragte sie leise.
    „Nein, diesmal fahre ich mit dem Wagen.“
    „Aber es ist schon spät, und du hattest einen langen Tag. Du bist sicher müde …“
    „Ich scheine irgendetwas Wichtiges verpasst zu haben, Chessie“, erwiderte er ironisch. „Du klingst genauso wie eine Ehefrau.“
    Sie biss sich auf die Lippe. „Entschuldige. Es geht mich natürlich nichts an.“
    „Du siehst gestresst aus. Die Sorge um mein Wohlbefinden kann nicht der einzige Grund sein.“
    „Ich habe gerade mit Jenny geredet. Ich fürchte, es ist nicht allzu gut gelaufen.“
    „Sie hat dir vermutlich gesagt, dass sie kein Kind mehr ist.“
    „So ungefähr.“
    „Womit sie völlig recht hat. Du musst sie loslassen, Francesca. Sobald sie die Prüfungen hinter sich hat, geht sie aufs College. Dann bist du nicht mehr bei ihr, um sie zu verwöhnen und ihr jeden Wunsch zu erfüllen.“
    „Das tue ich gar

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