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Julia Festival Band 0105

Julia Festival Band 0105

Titel: Julia Festival Band 0105 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: SARA CRAVEN
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wird.“
    „Glaubst du, dass sie ihn liebt?“
    Marian lachte. „Sie wird schnell lernen, ihn zu lieben – so wie die Männer geliebt werden wollen. Schließlich hat sie mich als Lehrerin.“ Sie machte eine kleine Pause. „Bist du vielleicht eifersüchtig, Louise?“
    „Nein, denn ich habe einen Mann gefunden, der mehr liebt als nur meinen Körper.“
    „Verklemmt warst du ja schon immer. David passt wirklich ausgezeichnet zu dir.“ Marian blickte auf ihre diamantbesetzte Uhr. „Hast du noch genug Zeit, um dich umzuziehen?“
    „Ich gehe zur Probe, nicht zur Premiere.“ Louise kostete noch einmal von der Soße und nickte zufrieden. Sie war wirklich gelungen!
    „Du kannst doch nicht in Jeans und einem alten Pullover servieren!“
    „Ich werde überhaupt nicht servieren! Das werden Lily und du ja wohl noch allein fertigbringen. Mein Versprechen zu kochen habe ich gehalten, und jetzt lass mich gehen. Oder möchtest du, dass ich dem werten Bräutigam Pilzsuppe übers Hemd gieße? Nein? Das dachte ich mir. Den Geschirrspüler könnt ihr übrigens auch allein einräumen“, rief sie Marian nach, als diese wutentbrannt aus der Küche rauschte.
    Louise ging in ihr Zimmer. Da die Dämmerung bereits eingesetzt hatte, wollte sie die Vorhänge zuziehen. Doch plötzlich verharrte sie mitten in der Bewegung, denn im Schatten der Hecke bewegte sich etwas. Lily! Ihr Handy am Ohr, ging sie den Gartenweg auf und ab.
    Eigenartig! Ob Marian davon wusste? Selbst im Zwielicht war zu erkennen, dass Lily völlig aufgelöst war und unablässig redete. Das hielt Louise schließlich auch davon ab, ans Fenster zu klopfen und sich bemerkbar zu machen, wie sie es normalerweise getan hätte.
    Ob Lily sich in allerletzter Sekunde doch noch gegen Alex Fabian entschieden hatte? Aber mit wem sprach sie so lange? Mit der Telefonseelsorge?
    Louise ging zu ihrem Bett, faltete die Kleider sorgfältig zusammen und verstaute sie in Plastiktüten. Auf dem Weg zum Auto werde ich mit Lily reden, nahm sie sich vor. Sie soll wissen, dass ich auf ihrer Seite stehe.
    Als Louise nach unten kam, war Lily jedoch verschwunden. Sie ging zum Fenster und blickte verstohlen ins Esszimmer. Bei Kerzenschein saß Lily neben Alex Fabian am Tisch und unterhielt sich, als würde nichts ihr Glück trüben.
    Die Telefonseelsorge muss wahre Wunder vollbracht haben, dachte Louise. Sie seufzte und ging zurück zum Auto.
    Die weiblichen Mitglieder ihrer Gruppe rissen ihr die Tragetaschen regelrecht aus den Händen und verschwanden kichernd damit in der Garderobe. Louise setzte sich in den Zuschauerraum und wartete auf David, der zwar nicht mitspielte, aber bei der Bühnentechnik half. An diesem Abend wollte er mit Ray, dem Regisseur, über die Beleuchtung sprechen.
    Sie war schon seit Wochen nicht mehr bei den Proben gewesen und staunte, wie gut alles lief. Ray, der gleichzeitig auch Noël Coward spielte, übertraf sich selbst.
    Zum Schluss führten die Frauen dann die Kleider vor, damit Ray entscheiden konnte, wer bei der Aufführung was tragen sollte. Erst als Louise die Sachen, die nicht benötigt wurden, wieder einpackte, merkte sie, wie spät es mittlerweile geworden war.
    „Wo David nur bleibt!“, wunderte sie sich.
    Ray blickte auf. „Er hat mich angerufen und sich für heute entschuldigt. Er sagte, ihm wäre etwas dazwischengekommen.“
    „Davon weiß ich ja gar nichts!“ Sie runzelte die Stirn.
    „Wahrscheinlich hat er stillschweigend vorausgesetzt, dass ich dich benachrichtige, was ich nun ja auch getan habe.“
    „Hat er gesagt, warum er verhindert ist?“, hakte Louise nach.
    „Nein.“ Er schüttelte den Kopf. „Wahrscheinlich spielt seine Mutter wieder einmal verrückt. Du weißt ja, wie ungern er darüber redet. Könntest du bei euch auf dem Dachboden vielleicht auch noch einen alten Frack mit einem Zylinder auftreiben?“, kam er dann auf sein eigentliches Anliegen.
    „Bisher ist mir noch keine Herrengarderobe in die Hände gefallen, aber ich sehe gleich morgen nach.“ Sie rang sich ein Lächeln ab.
    Auf dem Rückweg machte Louise einen Umweg, um an Davids Haus vorbeizufahren. Da jedoch kein Licht zu sehen war, hielt sie nicht an. Wahrscheinlich hatte Ray mit seiner Vermutung recht gehabt. David war es gelungen, seine Mutter zu beruhigen, und danach hatte er keine Lust auf Gesellschaft mehr gehabt, was sie ihm auch nicht verübeln konnte.
    Dennoch war Louise enttäuscht, weil er sie nicht wenigstens angerufen hatte. Dann würde sie es eben

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