Julia Festival Band 05
Lächeln auf Lauras Gesicht. Er sammelte offensichtlich Punkte für sich.
Robbie schaute den Baum an, als würde er ihn mit anderen Augen sehen.
In Jankas Gesicht spiegelte sich Bewunderung, als sie nun auf Tim zukam. Sie sah ihn an, während sie mit einem Kopfnicken auf ihr Enkelkind deutete. „Das machen Sie sehr gut.“
Ja, dachte Tim. Er durfte mit sich zufrieden sein. Eigentlich hatte er keine Erklärung dafür, wieso ihm diese Antwort plötzlich eingefallen war. Aber im Moment zählte nur, dass sie ihm überhaupt eingefallen war. Er bemerkte, dass Laura ihn nachdenklich musterte, als er den Eierflip von ihrer Mutter entgegennahm. Tim schaute an seinem Mantel hinab. Dann sah er Janka an.
„Es ist mein Job. Der Weihnachtsmann weiß alles über Zauber und Magie.“
4. KAPITEL
Tim traten die Tränen in die Augen, nachdem er den ersten Schluck Eierflip getrunken hatte. Bis zum Magen hinab verspürte er ein heftiges Brennen. Dann räusperte er sich, um seine Stimme wiederzufinden. Janka beobachtete ihn interessiert. „Der ist nicht aus dem Laden, oder?“ Während er den Becher hochhielt, sah er Laura fragend an.
Laura konnte ein Lächeln nicht unterdrücken. „Nein.“ Das geschieht ihm recht, dachte sie. Er brauchte ja nicht so aufdringlich zu sein … und so verdammt attraktiv.
Nun forderte Janka ihn mit eindeutiger Geste auf weiterzutrinken. Sie lächelte zufrieden, als er gehorchte. „Ich habe ihn nach eigenem Rezept gemacht“, erklärte sie stolz.
„Das ist ein Teufelsrezept, Mrs. Lekawski. Die Wirkung ist äußerst entspannend“, murmelte er, während er mit skeptischem Blick den Becher betrachtete. Es erstaunte Tim fast, dass der Eierflip noch kein Loch hineingebrannt hatte.
„Kommen Sie!“ Janka hakte sich bei ihm ein und führte ihn zur Küche. „Ich schenke Ihnen noch etwas ein.“
Nun reicht es aber wirklich, dachte Laura, die keinerlei Anstalten machte, den beiden zu folgen.
„Komm mit, Laura“, sagte ihre Mutter, ohne sich umzuwenden.
Laura hätte sich weigern können. Immerhin war sie kein Kind mehr, das man herumkommandieren konnte. Sie war alt genug, um ihre eigenen Entscheidungen zu treffen. Und sie brauchte nicht in die Küche zu gehen.
Dennoch folgte sie Janka und Tim. Allerdings hätte sie nicht einmal vor sich selbst zugegeben, dass sie ihrem eigenen Wunsch folgte.
Robbie spielte immer noch ausgelassen mit seiner Figur, die unerschrocken für Freiheit und Gerechtigkeit kämpfte. „Robbie, geh und putz dir die Zähne. Es ist Zeit zum Schlafengehen.“
Der Junge schaute Richtung Küche. „Ich möchte aber noch bei euch bleiben.“
Das glaube ich dir aufs Wort, dachte Laura. „Es ist schon spät.“
„Mom, heute ist doch Freitag“, beharrte Robbie.
Laura deutete in Richtung Treppe. „Geh schon vor. Ich komme gleich nach und bringe dich ins Bett.“
„Na gut.“ Ungefähr eine halbe Minute lang blieb Robbie unschlüssig stehen und zog die Mundwinkel nach unten. Doch dann dachte er sich ein neues Abenteuer für seinen Soldaten aus und hüpfte die Treppe hinauf. Wenn er Glück hatte, würde es eine ganze Weile dauern, bis seine Mutter kam und nach ihm sah.
Laura seufzte, als sie ihren Sohn im Treppenhaus verschwinden sah. Dann wandte sie sich zur Küche um. Wenn ihre Mutter erst einmal in Fahrt war, konnte sie niemand stoppen. Laura blieb nichts anderes übrig, als darauf zu hoffen, dass die Sache sich so schnell wie möglich von selbst erledigen würde.
Als sie die Küche betrat, sagte sie sich, sie müsse verhindern, dass ihre Mutter spätestens um Mitternacht bereits über die Mitgiftzahlungen verhandelte. Sie sagte sich auch, sie dürfe ihre Mutter nicht mit einem Fremden allein lassen. Alles Mögliche versuchte sie sich einzureden.
Nur die Wahrheit wollte sie nicht sehen.
In der warmen Küche bot sich Laura ein gewohnter Anblick. Ihre Mutter stand am Herd. Irgendetwas verschwand immer gerade im Backofen oder wurde herausgenommen. Zu den Feiertagen schien Janka rund um die Uhr zu backen. Und so sorgt sie dafür, dass ich zunehme, dachte Laura, während sie nervös mit den Händen über ihre Hüften strich.
Zögernd schaute sie zu Tim hinüber, der am Küchentisch saß. Für einen Störenfried hat er durchaus Vorzüge, gestand sie sich insgeheim ein. Besonders wenn er lächelte. Sein Lächeln hatte etwas Jungenhaftes, Unschuldiges, was ausgesprochen vertrauenerweckend wirkte.
Aber Laura wollte ihm nicht trauen. Der Schein konnte trügen. Dies hatte sie
Weitere Kostenlose Bücher