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JULIA FESTIVAL Band 76

JULIA FESTIVAL Band 76

Titel: JULIA FESTIVAL Band 76 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Mallery
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„Gibt es einen Prinz in Ihrem Schloss?“
    Sie war sich nicht sicher, ob das ein Scherz sein sollte. „Bedauerlicherweise hat noch keiner um meine Hand angehalten.“
    Jonathan lächelte. Er hat einen wundervollen Mund, dachte Cynthia verträumt und atmete seinen herbfrischen Duft ein. Wie würden sich seine Lippen anfühlen? Jonathan war groß, und der Hauch von Silber an seinen Schläfen wirkte faszinierend. Er war einige Jahre älter als sie und hatte vermutlich jede Menge Erfahrung im Umgang mit Frauen. Sicher machte sie sich jetzt lächerlich, aber das störte sie seltsamerweise nicht im Geringsten.
    „Das kann ich mir gar nicht vorstellen.“ Seine dunklen Augen leuchteten rätselhaft, als sie so leicht übers Parkett wirbelten, als hätten sie schon tausendmal miteinander getanzt. „Wie kommt es, dass wir uns vorher nie getroffen haben? Sind Sie neu in der Stadt?“
    Cynthia lachte. „Ich lebe schon seit meiner Kindheit hier. Wir verkehren wohl nicht in denselben Kreisen.“
    „Aber ich dachte immer, dass alle Hoheiten sich kennen.“
    Er scherzte ganz ungezwungen mit ihr, sie konnte es kaum glauben. Sie hatte nicht gewusst, dass bedeutende Männer wie er auch Spaß machen konnten. „Sie müssen mich wohl übersehen haben.“
    „Daran wird es liegen. Es freut mich sehr, dass ich die Gelegenheit habe, meinen Fehler wieder gutzumachen.“
    Ihre Blicke trafen sich. Sie fühlte, wie ihr ein Schauer über den Rücken lief und ihr Herz zu flattern begann.
    „Wollen Sie mir nicht mehr von sich erzählen?“, fragte Jonathan.
    „Da gibt es nicht viel zu erzählen“, sagte Cynthia. „Ich arbeite als …“
    „Nein, lassen Sie mich raten“, unterbrach er sie und steuerte den Rand der Tanzfläche an. „Sie sind Erzieherin oder Grundschullehrerin. Auf jeden Fall machen Sie etwas mit kleinen Kindern.“
    Ihre Augen wurden groß. „Woher wissen Sie das?
    „Das sieht man Ihnen einfach an.“ Er hörte auf zu tanzen und strich über ihre Wange. „Sie sehen so unschuldig aus. Ich kann mich gar nicht mehr daran erinnern, wann ich das letzte Mal jemanden wie Sie getroffen habe, Prinzessin Cynthia. Sind Sie nun Cinderella oder die Prinzessin von Nimmerland? Was passiert um Mitternacht? Verschwinden Sie, und mir bleibt nur noch ein Schuh?“
    Sie wusste nicht, was sie darauf antworten sollte. Seine Berührung raubte ihr den Atem. Sie und Jonathan spielten ein Spiel mit dem Feuer, dessen Regeln sie nicht beherrschte.
    „Ich muss nicht verschwinden“, flüsterte sie und errötete.
    „Tun Sie das nicht“, schimpfte er, als er ihre Hand nahm und sie in eine Nische des Ballsaals führte. Gerade hatten sie sich noch mitten in der Menge befunden, doch nun waren sie ganz allein, gut abgeschirmt durch Pflanzen und einen Vorhang.
    „Was soll ich nicht tun?“
    „Rot werden. Sonst kann ich nicht tun, was ich möchte.“
    „Und was möchten Sie gern tun?“, fragte sie, doch schon, als sie die Worte aussprach, wurde ihr klar, was er wollte … oder sie konnte es sich zumindest denken.
    „Ich möchte herausfinden, wie Unschuld schmeckt“, sagte er und nahm ihr Gesicht in seine Hände. Sanft berührten seine Lippen ihren Mund. Cynthia hatte angenommen, dass ein Mann wie Jonathan Steele sich einfach nahm, was er wollte, doch sein Kuss war zärtlich, fast fragend, ob sie mit dem einverstanden war, was er gerade tat. Als ob ihr das nicht gefallen könnte, was er gerade tat. Sie war wie berauscht.
    Nur ihre Lippen berührten sich. Wie ein Hauch strich sein Atem über ihr Gesicht, und Cynthia hatte das Gefühl, noch nie so eine wundervolle Erfahrung erlebt zu haben. Sie hielt die Augen fest geschlossen, denn sie hatte Angst, dass sie sonst den Zauber zerstören könnte.
    Jonathan drehte leicht den Kopf und fuhr mit der Zunge über ihre Unterlippe. Sie erschauerte und öffnete ihre Lippen. Als seine Zunge die ihre berührte, bekam sie weiche Knie. Eine Leidenschaft explodierte so unvermittelt in ihr wie noch nie. Jonathan umfasste ihre Hüften mit beiden Händen und presste sie fest an sich. Seine Zunge erforschte zärtlich ihren Mund.
    Cynthia konnte nichts mehr denken, sagen oder tun – sie konnte nur noch den Kuss erwidern. Sie wusste, egal, was sonst noch in ihrem ganzen Leben passieren würde, diesen wundervollen Abend und den Zauber dieses Kusses würde sie nie vergessen. Es hatte schon andere Männer und andere Küsse gegeben, aber im Vergleich zu diesem waren sie wie Wasser im Vergleich zu Champagner

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