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JULIA FESTIVAL Band 76

JULIA FESTIVAL Band 76

Titel: JULIA FESTIVAL Band 76 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Mallery
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es versuchen“, versprach Cynthia und winkte ihrer Mutter und ihrer Schwester fröhlich zu. Vor Aufregung und Vorfreude kribbelte es in ihrem Bauch. Zum ersten Mal in ihrem Leben würde sie sehen, wie die oberen Zehntausend lebten. Und was noch wichtiger war, sie würde mit Jonathan Steele reden – zumindest hatte sie es sich vorgenommen.
    „Ich kann es schaffen, ich kann es schaffen“, sang sie leise vor sich hin, als sie durch die dunklen Straßen von Grand Springs fuhr. Die Nacht war kühl und sternenklar, eine Nacht wie im Märchen – in der Träume wahr wurden. Der Gedanke, dass sie den großen Jonathan Steele treffen würde, versetzte Cynthia in Hochstimmung.
    Vor zwei Jahren hatte sie einen Existenzgründungskredit bekommen, der aus einem Fonds von Jonathan Steele stammte. Der Milliardär stiftete der Stadt regelmäßig Gelder für einen guten Zweck, und damit hatte Cynthia ihre kleine Firma ‚Mother’s Helper‘ dank seiner Großzügigkeit erst aufbauen können. Der heutige Wohltätigkeitsball wurde ebenfalls von ihm gesponsert.
    „Ich werde ganz einfach auf ihn zugehen und ihm danken. Ich werde freundlich aber kurz mit ihm reden und nicht stolpern, hinfallen oder vor Aufregung vergessen, was ich sagen wollte – oder sonst irgendetwas Peinliches tun.“
    Vor ihrem geistigen Auge sah sie sich schon Punsch über seinen teuren, maßgeschneiderten Smoking gießen und nahm sich vor, keinen Drink in der Hand zu halten, wenn sie mit ihm sprechen wollte.
    „Vielleicht wird er sogar mit mir tanzen“, sagte sie verträumt und stellte sich vor, wie es sein würde, wenn sie in seinen starken Armen über die Tanzfläche schwebte. Er war so unverschämt gut aussehend. Groß, dunkelhaarig und …
    „Und ich bin alles andere als standesgemäß für ihn“, sagte Cynthia zu sich selbst, als sie vor dem hell erleuchteten Grand Springs Empress Hotel vorfuhr. Jonathan Steele war ein Industriemagnat, der mit atemberaubend schönen, bezaubernden Frauen ausging. Sie hatte eine kleine, bescheidene Firma, die Babysitterservice anbot. Wenn sie großes Glück hatte, würde sie ihn kurz sprechen können, aber mehr nicht.
    Ein Hotelpage sah sie skeptisch an, als sie vorfuhr. Cynthia warf einen Blick auf das luxuriöse Auto vor ihr und zuckte mit den Schultern. „Mein Zweitwagen ist natürlich besser“, scherzte sie, als sie aus dem Auto stieg und das Parkticket entgegennahm. „Aber den hier wird mir niemand klauen.“
    Der Page, ein Mann etwa in ihrem Alter, rang sich ein Lächeln ab. „Was Sie nicht sagen.“ Er wies mit der Hand zur Glastür. „Der Ballsaal befindet sich links von Ihnen. Ich wünsche Ihnen einen angenehmen Abend.“
    „Den werde ich haben“, sagte sie zuversichtlich. Ihre Finger krampften sich um ihre kleine Stofftasche, und entschlossen ging sie hinein.
    Jonathan Steele nahm ein Glas Champagner, das der Kellner ihm auf einem Tablett anbot, und nippte daran. Er betrachtete die Menschen, die in Grüppchen im riesigen Ballsaal verstreut standen, und sagte sich, dass es ein Fehler gewesen war, hierher zu kommen. Er war nicht in der Stimmung, den großzügigen Gastgeber zu spielen, und er hasste gesellschaftliche Veranstaltungen wie diese. Hier gab es zu viele Menschen, die nur auf geschäftliche Kontakte aus waren, zu viele Frauen, die der Meinung waren, dass er endlich heiraten sollte. Debütantinnen mit ihren hartnäckigen Müttern lauerten an jeder Ecke, und mehr verheiratete Frauen, als er zählen konnte, die ihn nur zu gern als Liebhaber hätten.
    Doch der Anstand gebot, dass er sich sehen ließ, und daher war er gekommen. Doch so bald wie möglich würde er sich zurückziehen.
    Er nippte wieder an seinem Glas und verschluckte sich fast an der prickelnden Flüssigkeit, als er ein ihm nur zu gut bekanntes Paar am anderen Ende des Ballsaals entdeckte. Das hatte ihm gerade noch gefehlt.
    Resigniert stellte er das Glas ab und ging durch die Menge. Sein Blick war starr auf das dunkelhaarige, attraktive Paar gerichtet, das sich angeregt mit Freunden unterhielt. Der Mann war groß, fast genauso groß wie er. Seine Frau, ein etwas zu mageres ehemaliges Fotomodell in einem eng anliegenden schwarzen Kleid, trug einen hochmütigen Ausdruck auf ihrem spitzen Gesicht.
    Er blieb neben seinem Halbbruder stehen und klopfte ihm auf die Schulter. „Ich muss dich kurz sprechen“, sagte er.
    David drehte sich langsam mit ausdruckslosem Gesicht um. „Jonathan, welche Freude. Aber du bist ja der Sponsor dieses Balls,

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