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JULIA FESTIVAL Band 76

JULIA FESTIVAL Band 76

Titel: JULIA FESTIVAL Band 76 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Mallery
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Tisch. „Heute war mein erster Ball, und er verlief nicht gerade so, wie ich mir das vorgestellt habe.“
    „Normalerweise gibt es dabei auch keine tödlichen Unfälle.“
    Cynthia lief ein kalter Schauer über den Rücken. „Ach, dann sind diese armen Leute gestorben? Das ist ja furchtbar! Was sagt die Polizei dazu? Wie konnte es dazu kommen?“
    Er schob den Kaffee zu ihr. „Hier, trinken Sie das. Sie brauchen es dringender als ich.“
    Erst zögerte sie, doch dann nahm sie den Kaffee dankbar an.
    „Die polizeilichen Ermittlungen sind noch nicht abgeschlossen“, sagte Jonathan.
    „Weiß man denn schon, wer in dem Auto saß?“, fragte Cynthia und nahm einen Schluck.
    „Ja. Mein Halbbruder und seine Frau.“
    Cynthia fiel fast die Tasse aus der Hand. Sie legte mitfühlend eine Hand auf seinen Arm. „Jonathan, das tut mir schrecklich leid. Das muss ein großer Schock für Sie sein.“
    Sie blinzelte, und er hätte schwören können, dass sie Tränen in den Augen hatte. Gerade so, als ob sie mit ihm leiden würde. Gab es Frauen, die weinten, ohne dadurch etwas erreichen zu wollen?
    Sie drückte leicht seine Finger und zog die Hand zurück. „Niemand kann sich vorstellen, was Sie gerade durchmachen. Aber ich habe vor drei Jahren meinen Stiefvater verloren, und das war ein furchtbarer Verlust. Sein Tod hat eine Lücke hinterlassen, die keiner füllen kann.“ Cynthia nippte an dem Kaffee. „Frank, mein Stiefvater, war mehr wie ein großer Bruder für mich. Wir hatten uns sehr, sehr gern. Es ist ein großer Trost für mich, dass ich ihm all das noch vor seinem Tod sagen konnte.“
    Sie schluchzte, dann presste sie die Hand auf den Mund. „Wie gedankenlos von mir. Entschuldigen Sie“, sagte sie schnell. „Ich möchte doch nicht, dass Sie sich schlimmer fühlen, weil Sie keine Gelegenheit mehr dazu hatten, noch etwas zu Ihrem Bruder zu sagen.“
    Eine einsame Träne lief ihre Wangen herunter, und Cynthia wischte sie eilig weg.
    Jonathan beobachtete sie erstaunt. „Sie sind nicht gedankenlos. Mein Bruder und ich standen uns nicht nahe.“ Absolut nicht.
    „Wie kann das denn sein? Sie sind doch zusammen aufgewachsen, oder nicht?“, fragte Cynthia. Dann zögerte sie. „Obwohl das nichts heißen will. Meine Mutter bekam mich, als sie noch sehr jung war. Als sie achtzehn wurde, hat ihre Familie sie hinausgeworfen, obwohl sie doch ein kleines Kind großziehen musste. Ich kann Sie schon verstehen. Es ist nur so schade.“
    Cynthia stand auf und schritt im Zimmer auf und ab. „Ich möchte nicht aufdringlich sein, aber haben Sie eine Familie, die Ihnen behilflich ist?“
    „Behilflich wobei?“
    „Sie müssen sich doch jetzt um alles kümmern – Formalitäten, Beerdigung und so weiter. Ich frage nur, weil Sie ja bekannt sind, und in all den Zeitungsartikeln über Sie stand nie etwas von einer Familie. Also, wenn Sie niemanden haben und alles allein machen müssen, möchte ich Ihnen meine Hilfe anbieten. Aber ich will mich keinesfalls aufdrängen.“
    Sie sprach schnell, als ob sie sich für ihre Worte verteidigen wollte. Als er nichts erwiderte, holte sie tief Luft. „Sie haben jetzt so viel zu tun. Ich denke nicht an die Beerdigung und die Unterlagen, die Sie durcharbeiten müssen, sondern an Zimmer, Kleiderschränke und den gesamten Nachlass. Ich weiß noch, wie schlimm es für meine Mutter war. Deshalb habe ich ihr die Arbeit abgenommen.“
    „Daran habe ich noch gar nicht gedacht“, sagte er wahrheitsgemäß. Eine Beerdigung – vermutlich auch Lisas. Soweit er wusste, hatte sie keine Familie. „Verflixt noch mal.“
    Cynthia ging zu ihm und berührte leicht seinen Arm. „Es tut mir ja so leid für Sie.“
    Ihre Worte und ihre Berührung waren eine Geste des Trosts – und seltsamerweise fühlte Jonathan sich auch getröstet. Es hätte nicht viel gefehlt, und er hätte seine Hand nach ihr ausgestreckt und sie fest an sich gezogen.
    In diesem Moment klopfte es an der Tür, und Detective Stryker kam herein.
    „Ich habe Neuigkeiten“, sagte Stryker und brach ab, als er Cynthia sah.
    „Ich werde draußen warten“, erbot sich Cynthia sofort.
    Zur Überraschung der beiden – und zu seiner eigenen – hörte Jonathan sich sagen: „Sie können ruhig bleiben.“
    Stryker zog erstaunt eine Augenbraue hoch, aber er verzichtete auf einen Kommentar. „Also gut. Als erstes haben wir überprüft, wo sich Ihr Buchhalter heute Abend aufgehalten hat. Dreimal dürfen Sie raten, wo er …“
    Ein lautes Stöhnen

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