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JULIA FESTIVAL Band 76

JULIA FESTIVAL Band 76

Titel: JULIA FESTIVAL Band 76 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Mallery
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unserer Hochzeitsnacht unberührt zu ihm komme. Unsere Welt ändert sich so schnell, und die alten Werte verschwinden immer mehr. Ich wollte eine Art Zeichen setzen.“ Sie lächelte zu ihm auf. Es war ein trauriges Lächeln. „Wahrscheinlich findest du das ziemlich albern.“
    „Nein.“
    „Du kannst ruhig ehrlich sein, Austin. Wayne hat es auch nicht verstanden, und das ist ja auch kein Wunder. Und ich war so stolz auf mich und mein kostbares Geschenk.“
    Das klang bitter. Austin wollte sie tröstend in die Arme nehmen, ließ es aber dann. Am Ende würde er ihr ja doch wehtun. Er schob die Hände tiefer in die Taschen und ballte sie zu Fäusten.
    „Wayne war seit einem Unfall von der Taille abwärts gelähmt und, wie er es nannte, kein Mann mehr. Er hasste mich, als er starb, denn mein Anblick erinnerte ihn jeden Tag daran, was er verloren hatte.“
    „Warum hast du dir ausgerechnet mich ausgesucht?“, wollte Austin wissen. „Warum hast du nicht gewartet, bis du einen Mann kennenlernst, den du heiraten willst?“
    Rebecca ging zur Tür und drehte sich dort noch einmal um. „Nachdem Wayne tot war, wollte es einfach nur hinter mich bringen, und du warst ideal für diesen Zweck. Heutzutage hält kein Mensch mehr Jungfräulichkeit für ein Geschenk.“
    Doch, dachte Austin überrascht: Ich. Irgendwie war Rebecca bis zu seinem Inneren vorgedrungen, und jetzt verspürte er einen kleinen Stich. Sie hatte ihn benützt und dazu gebracht, seine eigenen Regeln über Bord zu werfen und sich von ihrer schwärmerischen Anhimmelei überrumpeln zu lassen.
    „Es war ein Risiko“, sagte er. „Ich hätte dir wehtun können.“
    „Ach, Austin, gib es auf. Du könntest mir nie absichtlich wehtun.“
    „Wie verdiene ich so viel Vertrauen? Du bist sonst nicht so naiv.“
    „Und du bist nicht so schlecht, wie du immer tust. Ich würde sagen, wir sind quitt.“ Sie zog die Tür auf. „Du hast gewonnen. Ich gehe. Du hast ja klar und deutlich gemacht, dass du mich weder als Freundin noch als Geliebte willst. Wir sind also einfach nur Nachbarn. Auf Wiedersehen, Austin.“
    Er ließ sie gehen, weil es leichter war, als ihr zu erklären, warum sie bleiben sollte.
    Entschlossen stürzte er sich in seine Arbeit, um sie zu vergessen. Es war vergebens. Er wusste, dass er in den nächsten Tagen an gar nichts anderes würde denken können als an sie, jedenfalls bis feststand, ob sie schwanger war oder nicht.
    Und wenn sie wirklich ein Kind von ihm bekam, was dann?
    Er wusste es nicht. Und er wollte gar nicht erst daran denken. Sicher war nur, dass er keinem Kind zumuten würde, unter denselben schrecklichen Bedingungen aufzuwachsen wie er selbst. Denn eines hatte er gelernt: dass Kinder Liebe und ein stabiles Zuhause und vor allem normale Eltern brauchten.
    Und nichts davon konnte er einem Kind bieten.
    Sie hatte sich Austin an den Hals geworfen, und er hatte sie zurückgewiesen. Selbst nach fast einer Woche tat die Erinnerung noch weh.
    Rebecca saß am Fenster und schaute hinaus. Über den Baumwipfeln konnte sie Teile des Scheunendaches sehen. Sie schloss die Augen und stellte sich vor, wie Austin in seinem großen schwarzen Bett lag.
    Sie holte tief Luft und seufzte. Trotz allem, was passiert war, konnte sie die Träumereien immer noch nicht lassen. Sie war wirklich ein hoffnungsloser Fall.
    Sie betrachtete ihr einfaches gelbes Baumwollnachthemd. Es reichte ihr bis zu den Knöcheln und war alles andere als verführerisch. Sie trug keine Seidenwäsche, lackierte sich die Nägel nicht und verwendete auch kein exotisches Parfüm. Immer noch fand sie Weihnachten aufregend, und manchmal schaute sie sich Sonntagmorgens mit den Kindern zusammen Zeichentrickfilme an. Kein Wunder, dass Austin nichts von ihr wissen wollte. Seine Geliebten waren von einem anderen Kaliber.
    Je besser sie Austin kannte, desto lieber mochte sie ihn. Und je öfter sie an die Seite rührte, die er so gern vor anderen Menschen verbergen wollte, desto größer wurde ihr Wunsch, den wirklichen Mann hinter der Fassade zu entdecken. Es würde ein Kampf werden, seine harte Schale zu knacken, aber sie hatte das Gefühl, dass die Belohnung ein Leben lang anhalten würde.
    Sie seufzte. Es war dumm, sich in solche Träume zu versteigen. Austin war nicht für sie bestimmt. Sie sollte versuchen, ihn zu vergessen. Aber selbst dazu war es schon zu spät.
    Ihr Blick wanderte zur Badezimmertür. Auf der Ablage vor dem Spiegel stand ein kleiner Becher, und die rosafarbene Anzeige

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