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JULIA FESTIVAL Band 76

JULIA FESTIVAL Band 76

Titel: JULIA FESTIVAL Band 76 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Mallery
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die Wahrheit über dich kenne.“
    „Weißt du auch, dass ich mit fünfzehn einen Wagen gestohlen habe und deshalb im Erziehungsheim war?“
    „Ja, und? Da bist du nicht der Erste.“
    Austin ließ sie los und trat zurück. Immer wieder schaffte sie es, ihn an die Grenzen seiner Selbstbeherrschung zu bringen.
    „Jetzt hör mir einmal zu.“ Er sprach leise und sehr ruhig. „Ich bin nicht ‚nett‘! Nettsein zahlt sich nicht aus. Ich lebe nach meinen eigenen Regeln, und auf eine feste Beziehung habe ich keine Lust. Und das schließt dich mit ein. Ich gebe zu, es war phantastisch, mit dir zu schlafen, aber das war einfach nur Sex. Und mehr interessiert mich auch nicht. Such dir einen Mann, der heiraten und Kinder haben will, und schlag dir eine Zukunft mit mir aus dem Kopf.“
    Warum wollte sie nur nicht glauben, dass er nichts taugte? Sie sollte aus seinem Leben verschwinden und ihn endlich in Ruhe lassen. Ab jetzt würde er dafür sorgen, dass sie sich nicht mehr über den Weg liefen. Denn jedes Mal, wenn er sie sah, dachte er an ihre gemeinsame Nacht. Und was noch schlimmer war: Er sehnte sich gegen jede Vernunft nach einer Wiederholung, obwohl er instinktiv wusste, dass sie die Macht hatte, ihn zu verletzen. Das konnte er nicht riskieren.
    Rebecca nickte, als wäre sie zu einer Entscheidung gekommen. „Also, gut“, sagte sie ruhig. „Ich verstehe. Beantworte mir nur noch eine Frage: Warum hast den Kindern die Spielgeräte gekauft?“
    Er wandte sich ab, damit sie sein Gesicht nicht sehen konnte. Das machte ihm die Lüge leichter. Denn er hatte die Geräte vor allem gekauft, weil er den kleinen David so gern wieder lachen sehen wollte. Immer noch sah er die traurigen Augen des Jungen vor sich, den Schmerz um den Verlust und das Verlassensein. So hatte er sich selbst gefühlt, wenn seine Mutter ihn wieder einmal vor dem Haus irgendeines unbekannten Verwandten ausgesetzt hatte.
    Er hatte auf der Veranda gestanden und ihr nachgeschaut. Die ersten Male hatte er immer noch halb gehofft, sie würde zurückkommen, halb hatte er sich davor gefürchtet. Er hatte seine Mutter geliebt und gehasst zugleich, bis er so groß gewesen war, dass nur noch der Hass geblieben war. David sollte nicht dasselbe durchmachen müssen. Das wünschte er keinem Kind.
    Er schob die Hände in die Taschen seiner Jeans. „Ich brauchte noch Ausgaben, die ich von der Steuer absetzen kann.“
    „Dann hättest du auch einen Scheck schreiben können. Das wäre weniger Mühe gewesen.“
    „Wenn du mir nicht glaubst, kann ich die Sachen ja wieder abholen lassen.“
    „Das tust du ja doch nicht.“
    Er zuckte mit den Achseln. „Wenn du meinst.“
    Sie sprang auf den Boden und strich ihr Kleid glatt. „Es ist wirklich zum Verzweifeln mit dir. Ständig weichst du mir aus. Vielleicht können wir wenigstens Freunde sein oder … Ich weiß, ich bin nicht so aufregend wie deine anderen Frauen, aber …“ Sie verstummte, und eine leichte Röte stieg ihr ins Gesicht.
    „Warte.“ Er hielt sie fest, als sie an ihm vorbei zur Tür strebte. Ihre Haut war warm und weich, und er reagierte sofort darauf. Hastig zog er die Hand zurück. „Habe ich dich richtig verstanden, und das war eine Einladung in dein Bett?“
    „Ich …“ Sie schluckte, dann hob sie das Kinn. „Ich habe nicht um eine feste Beziehung gebeten. Aber wenn du sowieso gerade niemanden hast und wir es ja schon getan haben, dachte ich, wir könnten vielleicht … Ich meine, es war ja wirklich schön und …“ Sie wandte nicht ein einziges Mal den Blick von ihm, während sie sprach.
    Sie bot ihm genau das an, was er wollte: guten Sex, keine Bindung. Er sah sie forschend an, registrierte die großen Augen, den vollen Mund, die leicht bebenden Lippen. Die langen lockigen Haare fielen ihr über die Schultern, und die Sonne hatte ihrer hellen Haut einen warmen Honigton verliehen. Sie stand vor ihm, der Inbegriff der Unschuld. Neunundzwanzig Jahre lang hatte sie sich aufbewahrt – und jetzt wollte sie ausgerechnet seine Geliebte werden.
    „Warum?“, fragte er.
    Sie räusperte sich. „Um Erfahrung zu sammeln.“
    Großartig. Er sollte eine Art Lehrer spielen. Das Dumme war, dass er am liebsten ja gesagt hätte. „Erklär mir etwas: Wenn du Wayne wirklich so geliebt hast, warum warst du dann noch Jungfrau, als er starb?“
    Sie verschlang die Hände ineinander und sah auf einen unsichtbaren Punkt irgendwo in der Ferne. „Ich dachte, es wäre ein ganz besonderes Geschenk, wenn ich in

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