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JULIA FESTIVAL Band 76

JULIA FESTIVAL Band 76

Titel: JULIA FESTIVAL Band 76 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Mallery
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rotem Häuschen. Licht fiel auf den Rasen und brachte das Eis um seine Seele zum Schmelzen. Er hatte hier nichts verloren, aber die Versuchung war größer als der Zorn.
    Was er tat, war gefährlich. Dumm. Aber was Jenny betraf, war er immer ein Dummkopf gewesen.
    Er steckte die Wagenschlüssel ein, ging zur Haustür und klopfte. Noch bevor er die Hand wieder herunternehmen konnte, stand sie vor ihm und musterte ihn durch das Fliegengitter.
    Ihr dunkelblondes Haar war zerzaust. Ob sie schon geschlafen hatte? Aber sie trug Jeans und T-Shirt und war barfuß.
    Chase ging auf, dass es fast Mitternacht war. Bis auf das kurze Gespräch im Werk hatte er Jenny elf Jahre lang nicht gesehen. Er konnte nicht einfach vor ihrer Haustür auftauchen.
    „Ich gehöre nicht hierher“, sagte er. „Und du solltest mir die die Tür vor der Nase zuknallen.“
    „Stimmt, das sollte ich“, erwiderte sie. „Komm herein.“

3. KAPITEL
    „Es ist spät.“ Chase blieb neben der Tür stehen. „Ich weiß gar nicht genau, warum ich gekommen bin.“
    „Aber ich weiß es“, sagte Jenny leise.
    „Vielleicht kannst du es mir erklären.“
    „Du wusstest nicht, wohin du sonst gehen konntest. Trotz allem waren wir einmal Freunde.“
    „Wenn du es sagst.“
    „Ich sage es.“
    Jenny fragte sich, ob er so nervös war wie sie. Waren sie Fremde oder war noch etwas von der Liebe der Teenagertage in ihnen?
    „Chase.“ Sie fühlte seine Wärme und sah die tiefen Schatten unter seinen Augen.
    „Ich …“, er schluckte. „Ich gehe wohl besser wieder.“ Er rührte sich nicht von der Stelle.
    „Das wäre am besten.“ Er hatte bereits bewiesen, wie weh er ihr tun konnte.
    Doch sie wollte nicht, dass er ging. Nicht so. Es gab noch so viel zu sagen. Er brauchte Hilfe, auch wenn er es nie zugeben würde. Sie war nicht sicher, ob sie die Richtige dafür war.
    „Wir könnten einen Waffenstillstand schließen. Bis dein Dad außer Lebensgefahr ist“, schlug sie vor.
    „Einen Waffenstillstand?“ Er sah zur Tür. „Einverstanden.“
    Das Deckenlicht ließ sein Gesicht noch markanter wirken. Seine dunklen Augen blickten sie an, als sähe er sie zum ersten Mal. Das schwarze Haar war zerzaust. Die Zeit hatte es gut mit ihm gemeint und aus dem Jungen einen Mann gemacht.
    Sie beugte sich vor. Irgendetwas war anders. „Hast du dir die Nase gebrochen?“
    „Das war dein Vater“, erwiderte er lächelnd.
    „Das tut mir leid.“ Sie wollte ihn berühren, doch der Mut verließ sie, bevor sie es tun konnte.
    „Verdammt, Jenny. Sieh mich nicht so an.“
    „Wie?“
    „Komm her.“ Er zog sie an sich.
    Es war wie ein Nachhausekommen. Sicher, er war kräftiger, breiter und einige Zentimeter größer, aber seine Arme fühlten sich so an wie damals.
    Er flüsterte etwas. Obwohl sie es nicht verstand, seufzte sie. Irgendwann wurde ihr bewusst, dass er ihre Brüste fühlen musste. Dass aus Trost Verlangen geworden war. Dass sie einander seit Minuten in den Armen hielten.
    Widerstrebend löste sie sich von ihm. „Du bist sicher hungrig. Ich hätte dir etwas anbieten sollen.“
    „Es ist nach Mitternacht. Es wundert mich, dass du noch auf bist.“
    „War ich nicht“, gestand sie. „Ich bin gegen zehn ins Bett gegangen, aber vor einer halben Stunde aufgewacht. Ich hatte plötzlich das Gefühl, dass …“ Sie sah zu Boden. „Ich kann es nicht erklären.“
    Er hob ihren Kopf an. „Das brauchst du auch nicht, Jenny.“
    Sein Blick war ausdruckslos, und sie fragte sich, wo der Junge geblieben war, der sein Herz auf der Zunge getragen hatte.
    „Komm, ich mache die etwas zu essen“, sagte sie.
    „Ich möchte dir keine Umstände machen.“
    „Hör schon auf.“ Sie nahm seinen Arm und zog in durch das kleine Wohnzimmer in die winzige Küche. „Du warst stundenlang im Krankenhaus. Ich wette, du hast nichts gegessen.“
    „Würdest du freiwillig Krankenhauskost zu dir nehmen?“
    „Nein. Setz dich.“ Sie schob ihn auf einen Stuhl. „Hast du heute überhaupt schon etwas gegessen?“
    „Irgendetwas Fleischähnliches im Flugzeug. Und die Honignüsse. Die mag ich für mein Leben gern.“
    Sie lächelte. „Die mochtest du früher schon.“
    „Ja.“
    „Wie wäre es mit einem Omelett?“
    „Klingt großartig. Hast du Kaffee?“
    „Um Mitternacht? Trink lieber Kakao.“ Sie holte drei Eier und Gemüse aus dem Kühlschrank. „Erzähl mir von deinem Dad. Hast du mit einem Arzt gesprochen?“
    „Ja. Dr. Martin war da.“
    Sie sah hoch. „Was hat sie

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