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JULIA FESTIVAL Band 76

JULIA FESTIVAL Band 76

Titel: JULIA FESTIVAL Band 76 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Mallery
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gesagt?“
    „Nicht viel.“
    „Vielleicht gibt es nicht viel zu sagen.“ Mit drei Schritten durchquerte sie den Raum und legte ihm eine Hand auf die Schulter. „Dein Dad wird wieder gesund. Warte es ab.“
    „Das glaube ich nicht.“ Er blickte aus dem Fenster. „Er wird sterben.“
    „Chase.“
    „Ich bin okay. Als ich das Telegramm bekam, rechnete ich sofort mit dem Schlimmsten. Ich wollte früher kommen, aber ich habe wohl darauf gewartet, dass er mich einlädt.“ Er lachte bitter. „Ich hätte wissen müssen, dass William Jackson niemals nachgibt.“
    „Ich wünschte …“ Jenny blinzelte, als ihre Augen feucht wurden.
    „Ich weiß.“ Er lächelte dankbar. Dies war der Chase, den sie kannte. „Was macht mein Essen?“
    „Kommt gleich.“ Sie stellte zwei Becher Milch in die Mikrowelle und zerkleinerte das Gemüse. „Hat Terry heute Nachtschicht?“
    „Ja. Sie ist noch so hübsch wie früher und hat mir erzählt, dass sie Tom geheiratet hat.“
    „Sie haben zwei Söhne und sind sehr glücklich zusammen.“ Jenny war nicht sicher, warum sie das so betonte, schwärmte aber weiter von der Ehe der beiden, bis Chase selbstzufrieden lächelte.
    „Du bist doch nicht etwa noch immer eifersüchtig auf Terry?“
    „Ich war nie eifersüchtig auf sie.“ Sie nahm die Becher aus der Mikrowelle und rührte Kakao in die Milch. „War dein Dad wach, als du kamst?“
    „Nein. Ich habe an seinem Bett gesessen. So alt hatte ich ihn mir nicht vorgestellt.“
    „Es ist lange her.“ Sie schlug die Eier in eine Schüssel. „Es hat sich viel verändert.“
    „Hat er …“ Sie hörte, wie er sich bewegte, drehte sich aber nicht um. „Hat er wieder geheiratet?“
    „Nicht, dass ich wüsste“, antwortete sie. „Er ist nie mit einer Frau ausgegangen.“
    „Er wollte nicht riskieren, Gefühle zu entwickeln. Für ihn war das etwas, das nur schwache Menschen taten. Nach Moms Tod hatte er niemanden mehr. Alles, was ihn interessierte, war das Stahlwerk.“
    „Und du.“
    „Ja.“
    Sie warf einen Blick über die Schulter. Er hatte die langen Beine ausgestreckt und die Hände hinter dem Nacken verschränkt.
    Sie goss die Eier in die Pfanne, schob eine Scheibe Brot in den Toaster und begann den Tisch zu decken. „Jedesmal, wenn du ihm schriebst, las er den Brief immer wieder. Ich habe es selbst gesehen. Und ich sah ihm an, dass er dich liebt.“
    „Er hat nie geantwortet. Kein einziges Mal.“
    „Das tut mir leid.“ Sie tat das Gemüse in die Pfanne und wendete das Omelett. „Als ich erfuhr, warum du die Stadt verlassen hattest, ging ich zu ihm und erzählte ihm die Wahrheit.“ Die Erinnerung an William Jacksons kalten Blick ließ sie frösteln. „Er gab es nicht zu, aber er vermisste dich.“
    „Du hast mir auch nicht geschrieben.“
    „Ich habe keinen Brief von dir bekommen.“
    „Du von mir? Du bist doch die, die …“ Er brach ab. „Entschuldigung. Ich halte mich an den Waffenstillstand.“ Er leerte den Becher und stellte ihn auf den Tisch. „Und wie geht es deiner Familie? Führt dein Dad noch die Gewerkschaft?“
    „Ja. Aber er ist ruhiger und sanfter geworden. Ich glaube, Annes Kinder haben mit dafür gesorgt.“
    Sie tat das Omelett auf einen Teller und servierte es ihm. Als er ihr den leeren Becher gab, fiel ihr Blick auf sein linkes Handgelenk und die alte Armbanduhr. Der Anblick ging ihr ans Herz. Nach all diesen Jahren trug er noch immer die Uhr. Sie hatte sie ihm zum Geburtstag geschenkt. Siebzig Dollar waren damals viel Geld gewesen. An dem Nachmittag hatten sie sich ihre Liebe gestanden und begonnen, die gemeinsame Zukunft zu planen.
    „Jenny?“
    „Wie? Oh.“ Sie starrte auf den Becher in ihrer Hand und wagte nicht, ihn zu fragen, warum er die Uhr noch trug. „Ich mache dir noch einen Kakao.“
    „Geht es dir gut?“
    „Ja. Ich habe nur … nachgedacht.“ Jenny öffnete eine Schranktür und verzog verärgert das Gesicht, als sie plötzlich den Griff in der Hand hielt. „Hier muss eine Menge getan werden.“
    Er begann zu essen. „Lebst du allein hier?“
    „Ja. Ich habe es gemietet. Die alte Dame, die es bewohnte, ist zu ihrer Tochter gezogen. Die Familie weiß nicht, ob sie das Haus modernisieren oder verkaufen soll. Die Miete ist nicht hoch, und ich bin in der Nähe des Werks und meiner Familie.“ Sie rührte die heiße Schokolade um. „Wenn es regnet, muss ich fünf Eimer aufstellen, aber ich fühle mich hier wohl.“
    „Warum?“
    „Es ist mein Haus. Mein erstes.

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