Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
JULIA FESTIVAL Band 78

JULIA FESTIVAL Band 78

Titel: JULIA FESTIVAL Band 78 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Darcy
Vom Netzwerk:
schon auf dem Weg nach draußen. Handelt es sich um etwas Eiliges?“, fragte Phil. Er gab sich rau, aber herzlich, konnte seine Nervosität jedoch nicht überspielen.
    „Eilig und wichtig. Tut mir leid, wenn es ungelegen kommt.“
    „Keineswegs. Schießen Sie los.“
    „Setzen Sie sich.“ Simon zeigte auf die Stühle ihm gegenüber und setzte sich selbst. Er wollte jeden Hinweis auf seinen höheren Rang vermeiden, damit sich Phil Goodman nicht in seinem Stolz verletzt fühlte. Simon wusste, dass er seinen Status als Arbeitgeber für ein Gespräch von Mann zu Mann nicht ausnutzen durfte.
    Phil musste sicher sein, dass diese Zusammenkunft nichts mit seinem Job bei Delahunty’s zu tun hatte, und hinterher sollte er gut gelaunt wieder gehen, ohne in irgendeiner Hinsicht über seine, Simons, Pläne verärgert zu sein. Das optimale Ergebnis wäre, wenn Phil sogar glauben würde, im Vorteil zu sein, weil er, Simon, für ihn in die Bresche sprang. Das würde Rowena am sichersten vor negativen Auswirkungen schützen.
    Wohl wissend, wie vorsichtig er zu Werke gehen musste, wartete Simon, bis Phil bequem auf seinem Stuhl saß, und sah ihm dann direkt in die Augen. „Ich hatte gestern Besuch von Ihrem Sohn, Jamie. Er teilte mir mit, ich sei sein unehelicher Vater, und nannte Fakten, die seine Behauptung glaubhaft machen. Ich habe keinen Zweifel daran, dass er mein Kind ist.“
    Phil war verblüfft. „Jamie ist zu Ihnen gekommen?“
    „Ja.“ Simon sprach betont ruhig und sachlich. „Danach bin ich bei Rowena gewesen, die mir bestätigte, was Jamie gesagt hatte. Sie war jedoch äußerst schockiert und verstört, da sie nicht gewollt hatte, dass ich es jemals erfahre.“
    „Wie hat Jamie das herausgefunden?“, fragte Phil.
    „Das hat er nicht gesagt. Es war ein Schock für mich.“
    Phil lachte nervös. „Und für mich. Ich weiß es auch erst seit vorgestern Abend.“
    Nun ist es Zeit für einige wohlüberlegte Streicheleinheiten, damit er sich stark fühlt, dachte Simon. So sehr er es auch ablehnte, Menschen zu manipulieren, war er doch bereit, mit klugen Schachzügen dafür zu sorgen, dass Rowena keinen Schaden durch Phil erlitt.
    „Jamie ist ein prächtiger Junge, Phil“, sagte er daher bewundernd. „Bei seiner Erziehung haben Sie großartige Arbeit geleistet.“
    „Das ist hauptsächlich Rowenas Verdienst“, gab Phil gedankenlos zu. Dann fügte er sarkastisch hinzu: „Sie ist eine gute Mutter.“
    „Sie waren für ihn da und haben für ihn gesorgt. Ich kann Ihnen gar nicht genug danken. Rowena und ich … wir wurden durch Umstände getrennt, auf die ich hier jetzt nicht näher eingehen möchte.“
    „Dafür habe ich volles Verständnis“, warf Phil hastig ein.
    „Aber die Dinge ändern sich. Ihre Ehe ist ein Beispiel dafür. Manchmal funktioniert eine Beziehung nicht, und es ist besser, sich zu trennen. Menschen entwickeln sich weiter und wollen eine andere Richtung einschlagen. Ist es bei Ihnen so, Phil?“
    Phil wurde rot, erwiderte jedoch mannhaft: „Ja.“
    „So etwas passiert eben. Niemand kann etwas dafür. Aber ich habe dadurch die Möglichkeit, eine Verantwortung zu übernehmen, die von Anfang an meine hätte sein sollen.“ Simon schwieg einen Moment. Phil Goodman musterte ihn wachsam und unsicher, als würde er spüren, dass er in die Ecke gedrängt wurde. „Sie haben diese Verantwortung lange genug getragen“, fuhr Simon fort. „Haben Sie etwas dagegen, wenn ich von jetzt an für Jamie sorge?“
    Phil sah überrascht und erleichtert aus. „Nein, das ist mir recht, Simon. Schließlich ist er Ihr Junge.“
    „Danke. Ich habe als Vater sehr viel versäumt und möchte es gern nachholen.“
    „Ja. Es ist schade, dass Sie … außen vor gelassen wurden. Wie ich bereits sagte, wusste ich bis vor zwei Tagen nicht, dass Sie Jamies Vater sind, und danach war ich der Meinung, Rowenas Entscheidung, es Ihnen nicht zu verraten, respektieren zu müssen.“
    Phil Goodman entledigte sich jeder Verantwortung. Er ließ Jamie einfach fallen. Simon verbarg seine Verachtung. Obwohl es genau das war, was er wollte, hätte er ihn am liebsten zusammengeschlagen.
    „Ich hatte es nicht anders verdient. Schließlich habe ich mich nicht um Rowena gekümmert, als sie schwanger war.“ Simon mochte nicht daran denken, dass er Jamie damals auch im Stich gelassen hatte, aber was Phil Goodman tat, war noch schlimmer. Simon konzentrierte sich auf den nächsten Schritt. „Ich bin mir bewusst, dass ich Rowena

Weitere Kostenlose Bücher