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JULIA FESTIVAL Band 78

JULIA FESTIVAL Band 78

Titel: JULIA FESTIVAL Band 78 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Darcy
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vom Mittagessen abhalten.“ Simon stand auf und streckte die Hand aus.
    Phil Goodman stand ebenfalls auf und schüttelte sie.
    Das Geschäft war abgeschlossen.
    Simon beobachtete, wie Phil Goodman hinausging. Er wünschte, er hätte ihn zum letzten Mal gesehen, aber er wusste, dass er den Mann noch eine Zeit lang ertragen musste. Ihn feindselig zu behandeln würde unweigerlich auf Rowena und die Kinder zurückfallen.
    Wie hatte sie sich nur so in dem Mann täuschen können, den sie geheiratet hatte?
    Es war das Bedürfnis, geliebt zu werden, entschied Simon. Ihre Worte hatten sich ihm schmerzhaft eingeprägt.
    „Er hat mir gegeben, was ich von dir nicht bekommen habe“, hatte sie gesagt.
    Das sollte ich nicht vergessen, dachte Simon. Außerdem verstand es Phil, einen guten Eindruck zu machen, denn er konnte charmant sein und war wirklich gut in seinem Job. Rowena hatte ihn geheiratet, weil sie es für richtig gehalten hatte. Er, Simon, hatte es für richtig gehalten, ihn einzustellen. Und wäre Phil Goodman nicht gewesen, hätten Rowena und er sich vielleicht nie wiedergesehen und nicht die zweite Chance nutzen können, doch noch zusammenzufinden. Das war eine ernüchternde Tatsache.
    Konnte Liebe aus Leid entstehen?
    Morgen, dachte Simon. Dann musste er für Rowena alles richten und ihr alles geben, was sie brauchte. Diesmal durfte er sie nicht enttäuschen. Seine zweite Chance war aller Wahrscheinlichkeit nach seine letzte.

10. KAPITEL
    „Er ist da, Mom!“ Jamies aufgeregte Stimme hallte durch das Haus.
    Rowena war nervös. Es war noch nicht zehn. Simon kam fünf Minuten zu früh, was wirklich keine Rolle spielte, weil sie alle fertig waren. Sie machte sich nur unwillkürlich Sorgen, wie Phil auf ihre Beziehung mit Simon Delahunty reagieren würde. Die Hochstimmung vom Vortag war über Nacht verschwunden. Rowena hörte, wie Jamie die Haustür aufriss und nach draußen rannte, um seinen Vater zu begrüßen. Ihr Sohn hatte das Recht, mit seinem richtigen Vater Kontakt zu haben. Das jetzt noch zu verhindern war unmöglich.
    „Los, Emily“, rief Sarah begeistert. „Der Prinz ist da. Er bringt uns in das Schloss.“
    Rowena zuckte zusammen. Sie hätte das Märchen nicht ausschmücken dürfen, als sie mit Sarah in der Bank gewesen war. Vielleicht mache ich alles falsch, dachte sie.
    „Ich warte auf Mom“, sagte Emily.
    Ihre kleine Schwester rannte durch die Küche und folgte Jamie nach draußen.
    Emily blieb zurück. Sie schien nicht so recht zu wissen, wo ihr Platz in dieser neuen Situation war.
    Während Rowena ihre Handtasche von der Küchentheke nahm, fiel ihr Blick auf die große Kristallschale mit Kirschen. Sie war am gestrigen Nachmittag per Taxi geliefert worden. Simon hatte sich an ihr Lieblingsobst erinnert. Blumen, Kirschen, die Treuhandkonten, ein Haus … Rowena atmete tief ein, um sich zu beruhigen. Auch wenn ihre Beziehung zu Simon riskant war, tat es doch gut, wieder geachtet zu werden.
    Rowena streckte die Hand aus und lächelte ihrer älteren Tochter aufmunternd zu. „Simon ist ein netter Mann. Du wirst ihn mögen“, versicherte sie.
    „Wird er mich mögen?“ Emily legte vertrauensvoll ihre Hand in Rowenas.
    „Natürlich. Das muss er, sonst ist er kein Prinz.“ Das stimmte ja, aber Rowena wünschte trotzdem sofort, sie hätte es nicht gesagt. Dieses Märchen war ein zu fruchtbarer Boden für zukünftige Ernüchterungen, und sie musste dafür sorgen, dass Schluss damit war. Sie wollte nicht, dass ihre Kinder so jung ein weiteres Mal enttäuscht wurden. Wie würde sie ihnen alles erklären und sie trösten, wenn Simon den Erwartungen, die er geweckt hatte, nicht gerecht würde?
    Als Rowena und Emily auf die Veranda hinausgingen, kam Simon gerade den Weg hoch. Jamie und Sarah sprangen um ihn herum. Für Rowena war es ein Déjà-vu-Erlebnis, denn in der Jeans und dem roten T-Shirt sah Simon aus wie in jenen glücklicheren Zeiten als Student, wenn er Benedict abgeholt hatte, um mit ihm zu einem Fußball- oder Kricketspiel zu fahren. Sie hatte an der Haustür ihres Elternhauses auf Simon gewartet und ihn gefragt, ob er sie auch mitnehmen würde.
    Jetzt lächelte er sie an, so, wie er es immer getan hatte, und ihr Herz klopfte schneller. Simon … Im nächsten Moment wurde Rowena durch Sarahs und Jamies Stimmen daran erinnert, dass die Zeit nicht zurückgedreht worden war und die lange Trennung seit jenen unschuldigen Jahren eine Wiederaufnahme ihrer früheren Beziehung ausschloss. Die

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