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JULIA FESTIVAL Band 78

JULIA FESTIVAL Band 78

Titel: JULIA FESTIVAL Band 78 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Darcy
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liebte und auch das Kind wollte.
    Es gab nur eins zu tun.
    Das einzig Richtige.
    Cliff hatte gesagt, sie sollte ihn anrufen, wenn sie irgendetwas brauchte. Und dieser Augenblick war gekommen. Sie brauchte Gewissheit.
    Carolyns Hände waren schweißnass, als sie Cliffs Nummer wählte. Sie lehnte sich an die Wand neben dem Münztelefon. Das monotone Freizeichen zerrte unerträglich an ihren Nerven.
    „Hallo Cliff, ich bin’s, Carolyn“, sagte sie mit zitternder Stimme, als er endlich abnahm. „Störe ich, oder … oder hast du etwas Zeit für ein Gespräch?“
    „Ja, natürlich“, sagte er schnell und verbarg seine Überraschung nicht.
    „Ich … ich wollte mich entschuldigen, weil ich dich gestern nicht angehört habe. Das war nicht fair. Und ich wollte …“ Sie zögerte, doch dann zwang sie sich zum Weitersprechen. „Ich wollte dich dafür um eine zweite Chance bitten.“
    „Jetzt? Gut, dann komm ich gleich zu dir. Bist du in deiner Wohnung?“
    „Ja, sie liegt in …“
    „Ich weiß, wo du wohnst. In fünfzehn Minuten bin ich bei dir.“
    Er legte den Hörer auf, bevor sie ihm danken konnte. Der Gedanke, dass er gleich kommen würde, vergrößerte ihre innere Anspannung noch mehr. Sie eilte in ihr Zimmer zurück und machte sich schnell frisch und zog das schwarz-rote Hemdblusenkleid an, Kates Glanzstück. Sie sagte sich zwar selbst immer wieder, dass es nicht darauf ankam, wie sie aussah, aber irgendwie war es ihr doch wichtig.
    Mit jeder Minute, die verstrich, wurde Carolyn unruhiger, und als es schließlich an der Tür klopfte, fühlte sie sich wirklich krank. Von der Macht ihrer aufgewühlten Emotionen. Nur mit größter Willensanstrengung schaffte sie es, die Distanz zur Tür zurückzulegen und dem Mann zu öffnen, der ihr Glück oder Unglück in den Händen hielt.
    „Ich bin froh, dass du angerufen hast, Carolyn“, sagte er ruhig zur Begrüßung. In seinen Augen konnte Carolyn das gleiche große Begehren lesen. Als Carolyn ihn nur schweigend ansah, fügte er hinzu: „Darf ich reinkommen?“
    Ihre Kehle war wie zugeschnürt. Sie schluckte krampfhaft, bevor sie antworten konnte. „Ja, bitte.“ Sie trat zur Seite und ließ ihn eintreten. Er trug Jeans und ein ärmelloses Sporthemd. Diese legere Kleidung schien seinen starken Körperbau noch zu betonen, und unvermutet drängten sich Carolyn die Bilder auf, wie er völlig unbekleidet aussah. Wie er sich anfühlte …
    Ihre Knie wurden weich. Ihre Hand zitterte, als sie die Tür schloss. Sie setzte sich schnell auf den am nächsten gelegenen Stuhl am Tisch. Dann hatte sie sich endlich wieder in der Gewalt und schaute ihn ruhig an. „Danke, dass du gekommen bist, Cliff.“
    „Ich wollte es“, lächelte er. In seinen Augen konnte sie lesen, dass er sehr viel mehr wollte.
    „Gestern …“, begann sie zögernd. „Gestern wolltest du mir von deinem Leben erzählen.“
    „Was immer du wissen möchtest“, antwortete er leicht.
    „Es … es ist wichtig für unser Kind, Cliff“, sagte sie mühsam. „Ich muss wissen, warum du nichts mit deinem anderen Kind zu tun haben willst.“
    Sein Lächeln verschwand. „Das habe ich noch niemandem erzählt, Carolyn“, meinte er schließlich zögernd. Er stand auf und lief unruhig im Zimmer auf und ab. Dann blieb er vor Carolyn stehen und sagte gepresst. „Weißt du, es ist eine Sache verletzten Stolzes. Noch nicht einmal meine Geschwister kennen die Wahrheit. Ich würde sie niemandem erzählen … aber du bist mir wichtiger als alles andere auf der Welt.“
    Er schwieg einen Augenblick. Dann setzte er sich wieder, atmete tief durch und sprach ruhig weiter. „Ich habe kein Kind, Carolyn. Das Kind, das vor meiner Ehe gezeugt wurde, ist nicht mein Kind. Es wächst bei seinem richtigen Vater auf. Ich habe keinen Platz in seinem Leben.“
    Carolyn blickte ihn betroffen an. Sie zweifelte nicht einen Augenblick an der Aufrichtigkeit seiner Worte. Aber all ihre Gründe, aus denen sie Cliff nicht heiraten wollte, waren erschüttert. Und sie schämte sich. Hätte sie nicht schon viel früher erkennen müssen, dass sein Verhalten dem Kind gegenüber wesensfremd waren? Hatte er in ihrem Zusammenleben nicht immer wieder offenbart, welch wunderbaren Charakter er besaß? „Wusstest du das schon bei deiner Heirat?“, fragte sie schließlich leise.
    Cliff schüttelte den Kopf. „Diane erzählte mir, dass es mein Kind ist. Und ich hatte keinen Grund, es zu bezweifeln. Ich wäre überhaupt nicht auf die Idee gekommen, es

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