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JULIA FESTIVAL Band 84

JULIA FESTIVAL Band 84

Titel: JULIA FESTIVAL Band 84 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Darcy
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erklären, die wild aufgeflammt und genauso rasch wieder erloschen war, nachdem er bekommen hatte, was er wollte. Eine anonyme Begegnung war vermutlich die beste Lösung für jemand, der danach einfach gehen wollte. Sie verpflichtete zu nichts.
    War er mit dieser Absicht zum Maskenball gekommen? Und wenn, warum hatte er ausgerechnet sie gewählt?
    Sie hatte kein Interesse an ihm bekundet, hatte ihn nicht einmal bemerkt, bevor er sie zum Tanz aufgefordert hatte. Doch Amanda hatte gesagt, dass er sie beobachtet habe. Nein, nicht sie, sondern Carmen in ihrem aufreizenden Kleid, die, alle Hemmungen vergessend, getanzt hatte. In dem Moment, als er sie ausgewählt hatte, war nur noch die Frage geblieben, ob sie einwilligen würde. Und weil er sie so sehr daran erinnert hatte, was sie in Carvers Armen gefühlt hatte … War Carver der Piratenkönig gewesen?
    Sein Mund, sein Haar, wie sich sein Körper angefühlt hatte … die Ähnlichkeit hatte sie an jenem Abend völlig verzaubert. Und heute, der Duft des gleichen Aftershaves …
    „Wie ich sehe, hast du größtenteils in London gearbeitet“, bemerkte Carver unvermittelt und riss Katie aus ihren Gedanken.
    Sie richtete ihre Aufmerksamkeit wieder auf das Geschäftliche. „Ja. Es war für mich leicht, dort eine Stelle als Kindermädchen zu bekommen, und eine Anstellung führte dann zur nächsten. Meine Mutter war Engländerin, und ich bin in England geboren, sodass ich die doppelte Staatsbürgerschaft besitze. Somit hatte ich keine Probleme mit einer Aufenthaltserlaubnis.“
    „Du bist erst seit sechs Monaten wieder in Australien. Wie kannst du dir so sicher sein, dass du es hier schaffst, erfolgreich ein Geschäft aufzuziehen?“
    „Dies ist das Land der unbegrenzten Möglichkeiten. Hier sind Dinge möglich, die in England unmöglich wären.“
    „Du bist also mit der Idee für dieses Geschäft im Kopf zurückgekommen?“
    Sie nickte. „Und habe die Erfolgsaussichten seither gründlich erforscht.“
    „Du bist voll und ganz für diese Sache engagiert.“
    „Voll und ganz.“
    „Bereit, deine Unterschrift dafür zu leisten.“
    „Ohne Einschränkung.“
    „Nun, es sind verschiedene Vordrucke auszufüllen und zu unterschreiben. Wir können sie jetzt durchgehen und das Geschäft abschließen, oder du nimmst die Formulare mit nach Hause, um dir die Sache noch einmal zu überlegen, wenn dir das lieber ist.“
    Katie sah ihn ein wenig verblüfft an. „Heißt das, du befürwortest die Investition?“
    „Ja. Die geschätzte Gewinnspanne deckt die fälligen Zinsen mehr als ab. Es handelt sich nicht um ein risikoreiches Unternehmen. Die Frage ist lediglich, wie du jetzt weiter vorgehen willst.“
    „Lass uns die Formulare durchgehen“, entschied sie sofort, wobei sie Mühe hatte, ihre Freude zu verbergen.
    Ihr Traum vom eigenen Geschäft würde Wirklichkeit werden. Carver füllte die nötigen Formulare mit ihr aus. Sie setzte ihre Unterschrift darunter und sah zu, wie schließlich auch Carver unterschrieb und den Vertrag damit rechtskräftig machte.
    „Ist es das?“, fragte sie aufgeregt.
    Er lächelte. „Das Geld wird noch heute auf dein Konto überwiesen. Wenn du möchtest, kannst du also schon heute Nachmittag deinen Kleinbus kaufen.“
    Katie strahlte übers ganze Gesicht. Sie hatte es geschafft! Ihr Vater hatte sich geweigert, ihr das Geld zu leihen, es sei denn, sie hätte sich seinen Vorstellungen gefügt. Und er hatte bezweifelt, dass sie das nötige Startkapital anderswo bekommen würde, aber sie hatte es geschafft!
    „Herzlichen Glückwunsch, Katie“, sagte Carver und stand auf.
    „Vielen Dank“, antwortete sie ehrlich. Anders als ihr Vater, war er fair gewesen, trotz aller Hässlichkeit, die mit ihrer Trennung in der Vergangenheit verknüpft gewesen war.
    Er kam um den Schreibtisch herum und bot ihr seine Hand an, und Katie sprang auf und nahm sie glücklich, ohne in diesem Moment auch nur im Entferntesten an den Piratenkönig zu denken. Aber in dem Augenblick, als sich Carvers starke Hand um ihre schloss, fühlte sie sich in den Ballsaal zurückversetzt … spürte den fordernden Anspruch, und ein heißer Schauer durchzuckte sie. Carver ließ den Daumen sacht über ihr Handgelenk gleiten und flüsterte viel sagend: „Carmen … ohne Maske.“
    Katie stand wie vom Donner gerührt da. Der Piratenkönig! Kein anderer hätte das sagen können. Diese Erkenntnis brachte ihr Herz zum Pochen. Sie blickte auf. Carvers Blick verriet das gleiche Wissen und

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