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Julia Festival Band 86

Julia Festival Band 86

Titel: Julia Festival Band 86 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Marton
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Turnübungen auf dem Rücksitz so gut wie gar nicht bemerkt hatte.
    „Ja? Wir sind da, nicht wahr?“
    Matthew blickte zum Fenster hinaus auf den La Guardia Airport. „Ja, wir sind da.“
    „Welche Fluggesellschaft, bitte?“
    „Äh …“ Äh? Was war das für eine Antwort auf eine einfache Frage? War sein Verstand schon heute Früh auf Urlaub gewesen, so hatte er ihn jetzt anscheinend für immer verlassen! Wie ließ sich sonst sein Handeln erklären? Susannah wirkte genauso verblüfft wie er. Während sie sich über das Haar und den Rock strich, blickte sie ihn verstohlen aus den Augenwinkeln an.
    Fast hätte man meinen können, dass ihr derartige Spielchen fremd wären. Aber nur fast. Wenn er sie ansah in ihrem aufregenden kleinen Kostüm und daran dachte, wie wild sie ihn soeben geküsst hatte, wusste er, dass sie eine „heiße Braut“, war, wie Joe es vermutlich ausgedrückt hätte. Matthew rückte sich die Krawatte zurecht und strich sich durchs Haar. „Tut mir leid.“
    Susannah sah ihn scharf an. Tut mir leid? Was war das für eine Reaktion nach dem, was zwischen ihnen vorgefallen war? War sie völlig verrückt geworden? Wie sonst ließ es sich erklären, dass sie sich Matthew Romano, den sie überhaupt nicht leiden konnte, auf dem Rücksitz eines Taxis an den Hals geworfen hatte?
    Es war alles seine Schuld! Wütend wandte sie sich ihm zu. Im gleichen Moment drehte er sich zu ihr, und sie blickten sich an. Wie können Sie es wagen?, wollte Susannah auffahren, besann sich aber noch rechtzeitig. Immerhin hatte sie seinen Kuss leidenschaftlich erwidert! Sie errötete tief.
    „Susannah“, sagte er. „Dieses Verhalten war unangemessen.“
    Sie nickte. „Allerdings.“
    „Ich bin sicher, dass keiner von uns die Lage durch … persönliche Verwicklungen komplizieren will.“ Verdammt, was redete er da für ein gestelztes Zeug? „Sehen Sie, warum vergessen wir das Ganze nicht einfach?“
    „Es war ein Fehler“, sagte Susannah.
    „Ja.“
    „Ja?“
    Matthew blickte auf. Der Taxifahrer lächelte ihn im Rückspiegel erwartungsvoll an.
    „Nein, ich habe nicht Sie gemeint. Ja“, er wandte sich wieder Susannah zu, „ja, es war ein Fehler. Und ich möchte mich für meinen Anteil daran entschuldigen.“
    Sie sah ihn an. Das war eine armselige Entschuldigung. Sogar eher eine Beleidigung, denn seine Worte unterstellten, dass sie genauso für diesen Kuss verantwortlich gewesen sei. Schön, er hatte recht, auch wenn sie nicht wusste, was in sie gefahren war. Jedenfalls, wenn er bereit war, den Kuss zu vergessen, war sie es auch. Sie atmete tief ein und nickte. „Einverstanden.“
    „Gut.“ Matthew lächelte höflich und beugte sich vor. „Wir haben es uns anders überlegt“, sagte er zu dem Fahrer. „Fahren Sie uns zurück in die Stadt zum Manhattan Towers Hotel.“
    „Kommt nicht infrage!“ Susannah blickte ihn angewidert an.
    Matthew seufzte. „Gibt es ein Problem, Miss Madison?“
    „Ob es ein Problem gibt?“ Susannah lachte verächtlich. „Auf Wiedersehen, Mr. Romano. Ich verkaufe lieber Pullover im ‚Macy’s‘, als mit Ihnen in Ihr Hotel zu fahren!“
    „Also ‚Macy’s‘, ja?“
    Das war wieder der Taxifahrer. Matthew sah ihn gereizt an. „Nein, nicht ‚Macy’s‘!“ Er hielt Susannah zurück, als sie die Wagentür öffnen wollte. „Was, zum Teufel, haben Sie eigentlich?“
    „Was ich habe?“, fragte sie empört. „Ich spreche von den Beigaben zu diesem Job. Es war nicht die Rede davon, dass ich neben Kranken- und Rentenversicherung auch damit rechnen darf, mit Ihnen ins Bett zu gehen!“
    „Sind Sie verrückt?“
    „Lassen Sie mich los, Mr. Romano!“
    „Susannah …“
    „Nennen Sie mich nicht ‚Susannah‘!“
    „Tut mir leid.“ Matthew hatte Mühe, ernst zu bleiben. „Ich dachte, ein Mann würde mit einer gewissen Berechtigung davon ausgehen, eine Frau beim Vornamen nennen zu dürfen, nachdem sie sich ihm an den Hals geworfen hat.“
    „Lachen Sie nur! Ich finde diese Situation überhaupt nicht komisch. Lassen Sie mich jetzt los! Ich will aussteigen!“
    „Es ist ein langer Weg zu Fuß nach Manhattan.“
    „Ich werde ein Taxi nehmen“, antwortete sie würdevoll.
    „Verdammt, Sie sitzen in einem Taxi! Hören Sie auf, sich so kindisch zu benehmen!“
    „Lassen Sie lieber mein Handgelenk los, sonst können Sie sich bei Ihrem Zahnarzt ein neues Gebiss bestellen!“
    Matthew lachte. „Ich zittere vor Angst. Kommen Sie, lehnen Sie sich zurück, und entspannen Sie

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