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Julia Festival Band 86

Julia Festival Band 86

Titel: Julia Festival Band 86 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Marton
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automatisch gewählt wurde, beobachtete er Susannah aus den Augenwinkeln. Sie wirkte gelangweilt. Gelangweilt? dachte er irritiert. Doch da meldete sich schon Joe, und Matthew erklärte ihm so kurz und bündig wie möglich, dass er sich entschieden habe, noch eine Weile in New York zu bleiben. Was gar nicht so einfach war, weil Joe nicht aufhören wollte zu lachen.
    Erstaunlich, was so eine kleine Finanzspritze alles zuwege brachte.
    Nun ja, eigentlich eine ziemlich große, dachte Susannah, während sie den letzten Bissen ihres Hühnchensalats aß und den letzten Schluck Kaffee aus ihrer Tasse trank. Matthew hatte die Rolle des Herausgebers angenommen und Wort gehalten. Er hatte „CHIC“ einen ausreichenden Etat zur Verfügung gestellt, eine weitere Ganztagskraft eingestellt und eine Werbeagentur beauftragt, den Namen der Zeitschrift zu propagieren.
    Auch in anderer Hinsicht hatte er Wort gehalten. Seit jener Taxifahrt, als Matthew sie schließlich vor der Redaktion abgesetzt hatte, hatte sie ihn noch nicht wieder zu Gesicht bekommen. Natürlich hatte er Verbindung gehalten – über Telefon, Fax und E-Mail. Doch inzwischen waren zwei Wochen vergangen, ohne dass er sich persönlich hatte blicken lassen, was bedeutete, dass es ihm ernst war damit, Geschäftliches und Privates zu trennen.
    Das konnte ihr nur recht sein, oder?
    Susannah legte das Geld auf den Teller mit der Rechnung und verließ das Schnellrestaurant gegenüber dem Redaktionsgebäude. Das gemeinsame Mittagessen mit Claire fehlte ihr, aber in den vergangenen zwei Wochen arbeitete die gesamte „CHIC“-Redaktion auf Hochtouren daran, die Ausgabe mit dem Beitrag über das „Restaurant mit dem meisten Sex-Appeal“, unter Dach und Fach zu bringen. Susannah hatte auch nur aus dem einen Grund heute nicht an ihrem Schreibtisch Mittagspause gemacht, weil sie vorgehabt hatte, sich eins der sechs Restaurants in der Endauswahl anzusehen.
    Claire hatte sie gleich gewarnt, dass das keinen Sinn hätte, weil ein Restaurant allenfalls abends sexy sei. Natürlich hatte sie recht, aber Susannahs Abende waren augenblicklich so ausgefüllt mit Arbeit, die sie tagsüber nicht schaffte, dass ihr einfach keine Zeit für Restaurantbesuche blieb. Seufzend betrat sie das Foyer des Redaktionsgebäudes und ging zum Aufzug. Ihr Vorhaben war sowieso ein Fehlschlag gewesen, weil das kleine Restaurant nur abends geöffnet hatte.
    So würde sie es nie schaffen, einen Sieger für das Preisausschreiben zu bestimmen! Und das wäre schlicht eine Katastrophe, denn sie hatten den großen Sonderbericht bereits in der letzten Ausgabe von „CHIC“ angekündigt.
    Es war Claires Idee gewesen, eine Kolumne der Chefredakteurin einzuführen, um für die Leserinnen eine persönliche Verbindung zu der Zeitschrift zu schaffen. Als eine Frau zwischen achtzehn und fünfunddreißig würde Susannah ihre Leserinnen ganz persönlich ansprechen. In ihrer ersten Kolumne hatte sie angekündigt, dass „CHIC“ nach dem Restaurant mit dem meisten Sex-Appeal suche und dass sie es in der nächsten Ausgabe persönlich vorstellen und beschreiben würde. Bis dahin sollten die Leserinnen der Redaktion ihre Vorschläge zusenden. Aus den Einsendungen würde eine Gewinnerin ausgelost, die als Preis ein Abendessen für zwei Personen in dem Siegerrestaurant erhalten würde.
    Susannah betrat den Aufzug. Langsam und ächzend machte er sich auf den Weg in den vierzehnten Stock. Sie konnte nicht leugnen, dass die Arbeit ihr über den Kopf zu wachsen drohte. Drei Sonderausgaben von „CHIC“ in nur drei Monaten, und für die dritte Ausgabe hatte sie noch so gut wie keine Ideen. Aber wenn es so weiter ging, würde sie vermutlich nicht einmal die erste überleben. Wie sollte sie es schaffen, alle sechs Restaurants in der Endauswahl persönlich zu begutachten, wenn jeder Tag nur vierundzwanzig Stunden hatte?
    Sie stieg im vierzehnten Stock aus. Judy war nicht an der Rezeption, und es herrschte eine ungewöhnliche Stille in der Redaktion. Susannah zog sich die Jacke aus. Die Atmosphäre erinnerte sie an den Tag, als Matthew Romano so unerwartet aufgetaucht war.
    Plötzlich hörte sie Lachen. Es kam aus dem Besprechungsraum. Susannah drehte sich um. Die Tür stand offen, und sie sah, dass alle dort versammelt waren. „O nein!“, sagte sie leise und ging rasch den Flur entlang.
    Claire entdeckte Susannah als Erste. „Hi, Suze!“, rief sie.
    Es war genauso wie beim letzten Mal. Alle drängten sich um den großen

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