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Julia Festival Band 86

Julia Festival Band 86

Titel: Julia Festival Band 86 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Marton
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meisten Sex-Appeal?“
    Sein Zynismus machte sie wütend. Trotzdem rang sie sich ein Lachen ab, als hätte er einen Witz gemacht. „Nein, Mr. Romano, zum Beispiel der Kinofilm mit dem meisten Sex-Appeal. Oder die Nachmittagsbeschäftigung mit dem meisten Sex-Appeal.“ Sie sah einen Funken Interesse in seinen blauen Augen aufflackern und schöpfte Mut. „Die Möglichkeiten sind unbegrenzt. Die Stadt mit dem meisten Sex-Appeal. Das Restaurant in New York mit dem meisten Sex-Appeal.“
    „Nein.“
    „Nein?“, wiederholte sie bestürzt.
    „Schön, die Idee ist gar nicht so schlecht, aber eine solche monatliche Aktion würde auf Dauer an Zugkraft verlieren. Ihr würde es an Ausrichtung fehlen, und nach ein, zwei oder drei Monaten würden die Leserinnen wieder abspringen.“
    Er hatte natürlich recht, und Susannah hatte für ihre Kampagne auch eine bestimmte Ausrichtung im Sinn. Die Schwierigkeit bestand nur darin, sie Matthew Romano zu vermitteln. Zumal er jetzt schon wieder aufgestanden war, offensichtlich bereit, sich von ihr zu verabschieden.
    „Es bleibt bei den vier Wochen, Miss Madison, aber …“
    „Mir schwebt eine monatliche Aktion vor.“ Susannah sprang auf und folgte ihm zur Tür. „Die Leserinnen senden ihren persönlichen Vorschlag ein zu der jeweiligen Sache mit dem meisten Sex-Appeal. Jeden Monat etwas anderes: Wein, Stadt, Restaurant. Und die Gewinnerin bekommt das, was sie gewählt hat: eine Kiste Wein, ein Dinner für zwei, ein Wochenende in Paris. Aber nun das Wichtigste: Worauf zielt die ganze Aktion ab?“ Susannah nahm all ihren Mut zusammen. „Auf den Februar, die Ausgabe zum Valentinstag. Dann nämlich werden wir den Mann mit dem meisten Sex-Appeal küren und sein Bild im Mittelteil als Poster bringen.“
    So, jetzt war es heraus. Susannah sah, wie Matthew erst erstarrte und dann nach draußen auf den Bürgersteig zurückwich. Seine blauen Augen funkelten kalt.
    „Womit sich der Kreis schließt, Miss Madison. Haben Sie sich das alles nur ausgedacht, um mich daran zu erinnern, wie ich überhaupt auf Ihren Namen aufmerksam geworden bin? Oder haben Sie geglaubt, dass diese Tatsache wie durch ein Wunder aus meinem Gedächtnis getilgt sein würde?“
    „Mr. Romano …“
    „Auf Wiedersehen, Miss Madison.“ Matthew ging zum Straßenrand und winkte ein Taxi heran.
    „Mr. Romano, warten Sie!“
    Ein Taxi hielt am Straßenrand. Matthew stieg ein. „Zum La Guardia Airport.“
    Susannah folgte ihm und setzte sich neben ihn, bevor er die Tür zuschlagen konnte.
    „Ich betrachte dieses Gespräch als beendet, Miss Madison. Fahren Sie bitte los“, forderte er den Fahrer auf. Matthew lehnte sich zurück und blickte starr geradeaus, als das Taxi sich in den Verkehr einordnete.
    „Mr. Romano.“ Susannah schluckte. „Warum ist Ihnen diese … Bemerkung in meiner Mitteilung an Claire überhaupt aufgefallen? Weil es um Sex ging. Und weil es den üblichen Gepflogenheiten widerspricht, dass eine Frau einen Mann als … begehrenswertes Sexobjekt betrachtet.“
    „Glauben Sie wirklich, dass irgendein Mann auf diese Weise beschrieben werden möchte? Noch dazu groß aufgemacht in einer Zeitschrift?“ Matthew sah sie scharf an. „Keinem Mann würde das gefallen. Und unsere Leser würden Anstoß daran nehmen.“
    „Burt Reynolds, der Filmstar, ließ sich vor vielen Jahren als Poster im Mittelteil einer Zeitschrift abbilden. Es hat seine Karriere und die Auflage der Zeitschrift sehr gefördert.“
    „Ich bezweifle, dass Burt Reynolds daran interessiert wäre, sich für ‚CHIC‘ ablichten zu lassen“, sagte Matthew kalt.
    „Nein, natürlich nicht. Aber wir suchen uns einen Schauspieler, ein Model, Männer, die daran gewöhnt sind, im Rampenlicht zu stehen, und bieten unseren Leserinnen eine Auswahl an.
    „Auswahl!“, wiederholte Matthew skeptisch. „Das klingt, als würden Sie von einer Speisekarte reden.“ Es klang so verrückt, dass es vielleicht sogar funktionieren konnte.
    Susannah legte ihm beschwörend eine Hand auf den Arm. „Es wird ein Erfolg. Ich weiß, ich kann es schaffen.“
    Obwohl sie ihn nur ganz leicht berührte, spürte er sofort die heftige Reaktion seines Körpers. Es war lächerlich! „Kommt nicht infrage“, sagte er schroff. „Selbst wenn die geringe Chance bestehen würde, dass es funktionieren könnte, müsste ich Geld in eine Zeitschrift pumpen, die so gut wie tot ist. Das ist widersinnig.“
    „Nicht viel Geld“, versicherte Susannah rasch. „Ich werde

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