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Julia Festival Band 86

Julia Festival Band 86

Titel: Julia Festival Band 86 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Marton
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er aufgebracht. „Hören Sie, Lady, was immer in dem Besprechungsraum passiert ist …“
    „Wow!“ Joe lächelte vielsagend. „Im Besprechungsraum?“
    Matthew sah ihn vernichtend an. „Noch ein Wort, und du kannst zu Fuß nach San Francisco zurücklaufen.“
    „Sex verkauft.“ Susannah beeilte sich, ihr Argument vorzubringen, bevor sich die beiden Brüder an den Hals gehen würden. „Autos, Zahnpasta. Bier. Sex verkauft alles.“
    Die Brüder blickten sie an. „Und?“, fragte Matthew.
    „Und deshalb kann Sex auch die Verkaufszahlen von ‚CHIC‘ nach oben bringen.“
    „Wie?“ Matthew winkte verächtlich ab. „Alle Frauenzeitschriften propagieren Sex. Das ist nichts Neues.“
    „Was verstehen Sie vom Verlagsgeschäft, Mr. Romano? Ich meine, lesen Sie irgendwelche Zeitschriften?“
    „Es wird Sie überraschen, aber ich schaffe es, wenn ich mich anstrenge, das Alphabet von A bis Z aufzusagen“, erwiderte Matthew gefährlich leise.
    Susannah gab sich alle Mühe, ruhig zu bleiben. „Dann formuliere ich meine Frage anders, weil Sie vermutlich nicht alle Energie darauf verwenden möchten, Zeitschriften zu entziffern, die sich an unsere Zielgruppe wenden.“
    Joe lachte. Matthew sah ihn kalt an. „Joe?“
    „Ja?“
    „Wir treffen uns auf dem Flughafen.“
    Ungerührt lächelnd, stand Joe auf. „Gute Idee, großer Bruder. Mir scheint auch, dass du mit dieser … Situation besser allein fertig werden solltest.“ Er beugte sich herab und küsste Susannah galant die Hand. „Es war mir ein Vergnügen, Susannah. Und eine Erleuchtung. Ich hoffe, wir sehen uns wieder.“
    „Nicht in diesem Leben“, sagte Matthew, als sein Bruder davonging.
    Nachdem Matthew dem Ober bedeutet hatte, noch einmal Kaffee nachzuschenken, beugte er sich über den Tisch. „Also schön, Miss Madison, Sie scheinen es auf eine Kraftprobe anzulegen. Kommen wir zur Sache.“
    „Keine Kraftprobe“, widersprach Susannah rasch. „Versuchen Sie sich einfach einmal die typische Frau unserer Zielgruppe vorzustellen. Entweder sie ist den ganzen Tag berufstätig, kommt abends in eine leere Wohnung, wärmt sich ein Tiefkühlgericht auf und setzt sich vor den Fernseher. Oder sie verbringt ihren Tag zwischen Kochen, Waschen und Kindern und wärmt ihrem Mann abends das Essen vom Mittag wieder auf. Dann setzt er sich vor den Fernseher und guckt Fußball, die Frau gähnt nach kurzer Zeit und geht ins Bett. Was fehlt beiden Frauen in ihrem Leben?“
    „Woher soll ich das wissen?“, fragte Matthew gereizt. Verbrachte Susannah Madison so ihre Abende? Mit einem Tiefkühlgericht auf dem Sofa vor dem Fernseher? Nein, er hatte einen entscheidenden Faktor vergessen. Susannah aß ihr Abendessen mit einem gewissen Tom, kuschelte mit ihm auf dem Sofa, schaute mit ihm zusammen fern und ging mit ihm ins Bett.
    „Romantik.“ Susannah lächelte triumphierend.
    Matthew schreckte aus seinen Gedanken hoch. „Wie bitte?“
    Susannahs Augen funkelten aufgeregt. „Beide Frauen, unsere potentiellen Leserinnen, sehnen sich nach etwas Romantik in ihrem Leben. Wenn ‚CHIC‘ ihnen diese Träume geben kann, werden wir uns vor Werbeaufträgen nicht mehr retten können. Ich denke an Rezepte wie Hummercremesuppe für zwei, an einen Sonderbericht über die Sprache des Parfüms und so weiter.“
    „Die Sprache des Parfüms?“ Matthew begriff wirklich nicht, worauf sie hinauswollte. Er wusste nur, dass sie noch hinreißender anzusehen war, wenn ihre Wangen wie jetzt vor Begeisterung gerötet waren und ihre Augen funkelten.
    „Ja, welche Düfte findet ein Mann erotischer? Blumige? Orientalische?“
    „Nun, ich …“ Ihr Duft, schoss es Matthew durch den Kopf, und er wusste plötzlich, dass es höchste Zeit war, dieses Gespräch zu beenden. „Miss Madison“, sagte er etwas freundlicher, „ich bin sicher, dass Sie sehr viel Zeit und Mühe in diese Vorschläge investiert haben, aber …“
    „Und jeden Monat gibt es ein Preisausschreiben mit tollen Preisen!“
    „Ein Preisausschreiben?“, fragte Matthew skeptisch. „So etwas kennt man doch zur Genüge. Das beste Rezept für ein Dessert. Das beste Rezept für ein Hauptgericht und so weiter.“
    „Sie haben recht, das gibt es wirklich jede Menge.“ Susannah sah ihn herausfordernd an. „Nein, unser Preisausschreiben zielt auf Romantik. Nur, dass wir es nicht ‚Romantik‘ nennen werden, sondern ‚Sex-Appeal‘. Denn Sex …“
    „Verkauft, darauf haben Sie bereits hingewiesen. Also, die Frikadelle mit dem

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