JULIA FESTIVAL Band 89
Anziehungskraft“, sagte sie ganz offen. „Und für jemanden, der vorgibt, ihr nicht nachgeben zu wollen, erwähnst du sie ziemlich oft.“
„Ich habe nie behauptet, dass ich es nicht will, Prinzessin.“ Er kam ihr so nahe, dass sie seinen warmen Atem an der Wange spürte. Dann strich Mac ihr sanft über die Stelle, an der sie eben noch den Lufthauch gefühlt hatte. „Das Problem liegt nur darin, dass wir beide uns unterschiedliche Dinge wünschen.“
„Woher willst du das wissen?“ Sie erwiderte seinen leidenschaftlichen Blick. „Du willst ja nicht darüber reden.“
„Willst du denn? In Ordnung. Ich möchte mit dir eine ganze Nacht in diesem Bett verbringen.“ Er deutete darauf. „Ich will dich unter mir spüren, mit weit gespreizten Beinen und Armen, den Kopf nach hinten geworfen. Ich will, dass du meinen Namen ausrufst, wenn ich dich berühre und dich überall küsse und liebkose. Ich möchte mit dir alle Hemmungen verlieren. Ich begehre dich so sehr, dass ich nicht mehr richtig essen und schlafen kann. Selbst die Arbeit bekomme ich kaum noch hin. Noch Fragen?“
Ihr fiel keine einzige Frage ein, weil Mac ein Bild in ihr heraufbeschworen hatte, das sie jetzt nicht mehr aus dem Kopf bekam. Sie fuhr sich mit der Zunge über die Lippen und blickte Mac dann in die Augen. Er seufzte tief.
„Habe ich schon erwähnt, dass du mich umbringst?“, fragte er leise und strich ihr über den Hals und das Dekolleté.
Taylor erzitterte. „Ja.“ Ihre Stimme war kaum lauter als ein Flüstern. „Das hast du erwähnt.“
„Gut.“
Er wollte sich schon abwenden, doch dann warf er ihr noch einen letzten durchdringenden Blick zu. „Wenn du das nächste Mal mit mir spielen willst, Prinzessin, dann denk vorher an das, was ich im Grunde von dir will.“
Wie sollte sie das jemals vergessen?
Sobald Mac den Raum verlassen hatte, sank sie aufs Bett und blickte an die Decke. Mit einer Hand fächelte sie sich Luft ins Gesicht, weil ihr mit einem Mal sehr heiß war.
10. KAPITEL
Taylor und Mac konzentrierten sich wieder ganz aufs Berufliche.
Am nächsten Nachmittag musste Taylor mit ihrem Handy nach draußen gehen, weil sie im Haus keinen Empfang hatte, und Mac kam gerade durch den Vorgarten. Er hielt ein paar Baupläne in der Hand und war tief in Gedanken. Ohne aufzusehen, ging er an ihr vorbei, und dabei strich er mit der Schulter an ihrer entlang.
Hatte er sie überhaupt gesehen? Während er weiterging, blickte er über die Schulter hinweg zu Taylor, und sein Blick war so leidenschaftlich, dass ihr der Atem stockte.
Oh ja, er hatte sie gesehen.
Eine Stunde später kam er durch die Eingangshalle, wo Taylor Farbtafeln verglich, und mit einer Hand fuhr er ihr über den Po, damit sie ihn durchließ.
Sie erbebte am ganzen Körper.
War das nur ein zufälliger Kontakt gewesen? Bestimmt nicht. Mac wusste immer genau, was er tat.
Er spielt mit mir, dachte sie, obwohl er mich davor gewarnt hat, das mit ihm zu tun.
Zeit für Rache, beschloss sie. Gleich am nächsten Morgen ergriff sie die Initiative. Ganz beiläufig streifte sie mit den Brüsten seinen Arm, als sie sich vorbeugte, um ihm etwas auf den Plänen zu zeigen.
Keuchend sog Mac die Luft ein.
Das gefiel ihr, denn es bewies, dass das, was er am liebsten ignoriert hätte, sehr wohl vorhanden war. Ob es ihm gefiel oder nicht, es gab diese Anziehungskraft zwischen ihnen.
Anschließend sorgte sie dafür, dass sie ihn bei jeder sich bietenden Gelegenheit berührte oder ihn auf eine ganz bestimmte Weise ansah.
Mac sagte nichts dazu, aber er strich ihr manchmal übers Haar, und Taylor hätte dann am liebsten wie eine Katze geschnurrt und ihn angefleht, sie zu streicheln. Wenn er mit ihr besprach, wie der Holzboden verlegt werden sollte, blickte er ihr auf die Lippen, und wenn kein anderer im Raum war, strich er ihr mit dem Handrücken über die Wange.
Einmal fuhr er ihr mit einem Finger den Arm entlang, und Taylors Haut prickelte noch stundenlang.
Aber sie sprachen kein Wort darüber und beschränkten sich bei ihren Unterhaltungen ganz auf die Arbeit.
Davon gab es genug. Taylor musste sich entscheiden, in welchen Farben die Räume im ersten Stock gestrichen werden sollten, und jetzt, wo die Renovierung bald beendet wäre, musste sie sich auch Gedanken über die zukünftige Vermietung machen.
Dann waren da noch die Geschäftsräume im Erdgeschoss. Eine Seite sollte Suzanne bekommen, und die andere? Vielleicht eine Kunstgalerie oder eine kleine Geschenkboutique?
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