JULIA FESTIVAL Band 89
die ein Problem damit hatte, dass er sich mit so vielen Frauen traf.
„Auch nicht schlecht“, erwiderte sie kühl und achtete nicht auf den Stich im Herzen, den sie verspürte.
Einen Moment lang sah er sie nur schweigend an, dann ergriff er ihre Hände, führte sie hinter ihren Rücken und hielt sie dort mit einer Hand fest. Mit der anderen Hand fuhr er ihr über den Hals und verstrich die Reste der Eiscreme. „Drei Verabredungen pro Woche findest du übertrieben, ja?“
Sie konnte sich nur schwer auf etwas anderes als seine streichelnden Finger konzentrieren. „Also …“
„Stimmt das?“ Zärtlich fuhr er mit einem Finger über ihre Wange. „Suzanne?“
Was hatte er sie eben gefragt?
„Ich glaube, es gefällt dir nicht, dass ich mich überhaupt verabrede.“ Sein Finger beschrieb kleine Kreise. „Außer mit dir.“
„Das bildest du dir bloß ein.“ Es war nur ein atemloses Flüstern, weil Ryan jetzt den Finger in den Eisbecher tauchte und sie ahnte, was er vorhatte.
Er nahm etwas Eis heraus und verteilte es wieder auf ihrem Hals, wobei er ununterbrochen über den heftig schlagenden Puls an ihrer Kehle strich.
Ihre Brustspitzen richteten sich auf.
„Drei Mal pro Woche gehe ich abends aus, das stimmt“, fuhr er fort. „Aber nicht, weil ich mit Frauen verabredet bin.“ Er ließ ihre Hände los und griff jetzt nach dem obersten Knopf ihres Kleides. „Und was meine Sexbesessenheit angeht …“ Sie hielt den Atem an, und noch bevor sie ihn wieder ausgestoßen hatte, war der erste Knopf offen. „Die gab es nie. Jedenfalls bevor ich dich kennenlernte.“
„Und jetzt?“ War das etwa ihre Stimme, die so heiser und einladend klang?
„Jetzt kann es durchaus sein, dass ich besessen bin.“ Ein zweiter Knopf folgte, dann noch einer, und schließlich rutschte ihr das Oberteil über die Schultern. Nur noch ein weißer BH bedeckte ihre Brüste, und Ryan fuhr mit den Daumen über ihre Brustspitzen, die sich unter dem dünnen Stoff deutlich abzeichneten. Suzanne presste die Schenkel zusammen. „Habe ich jetzt alle Fragen zu deiner Zufriedenheit beantwortet?“
Sie runzelte die Stirn und versuchte sich an das zu erinnern, worüber sie gerade gesprochen hatten. „Wenn du dich nicht mit der gesamten weiblichen Bevölkerung der Stadt triffst, wie verbringst du dann die drei Abende pro Woche?“
„Ich …“ Er verstummte. „Ach, was soll’s. Ich gehe aufs College.“
„Aber das ergibt doch keinen Sinn.“
„Warum nicht? Weil ich nur ein Baumfäller bin?“
Sie hörte an seinem Tonfall heraus, dass er gereizt war. „Unsinn. Du weißt genau, dass du viel mehr tust.“
Er schüttelte den Kopf. „Es ist eine stupide Arbeit, und die mache ich nur, um Geld zu verdienen. Es ist keineswegs mein Traumjob. Nein, mein Ziel ist, Landschaftsarchitekt zu werden. Und nachdem ich sechs Jahre lang alle Abendkurse besucht habe, die dafür angeboten wurden, stehe ich kurz vor dem Abschluss.“
Er sah sie mit solch einer Entschlossenheit an, während ihm gleichzeitig Eiscreme von der Nase tropfte, dass sein Anblick sie rührte. „Es tut mir leid, dass ich dich mit Eiscreme beworfen habe.“
„Könntest du es jetzt wenigstens ablecken?“
Liebend gern, dachte Suzanne. Aber sie wollte sich einen einigermaßen klaren Kopf bewahren, damit sie sich anschließend leichter von ihm trennen konnte. „Nein danke, obwohl es bestimmt sehr nett wäre.“
„Sehr nett?“ Er lachte auf. „Nur nett?“
„Das ist doch keine Beleidigung.“
„Ach nein?“
„Ich gebe ja zu, dass es mir etwas heiß wird, wenn du in meine Nähe kommst. Aber …“
„Dieses Wörtchen Aber hasse ich allmählich.“
„Aber“, fuhr sie ungerührt fort und lächelte, als er aufstöhnte, „wenigstens einer von uns sollte daran denken, was wir uns vorgenommen haben.“
„Wie könnte ich das vergessen? Du erinnerst mich ja ständig daran, dass es zwischen uns nichts Ernstes geben kann.“
Seine Brust berührte ganz sachte ihre Brustspitzen, und sie biss sich auf die Lippe, um ein Stöhnen zu unterdrücken. „Gehst du denn trotz deiner Abendkurse noch mit Frauen aus? Nicht dass mich das interessiert.“
Sein Lächeln war umwerfend. „Und ob dich das interessiert. Möchtest du vielleicht auch wissen, was Allene und ich heute Abend gemacht haben?“
„Nein, das ist mir vollkommen egal. Na gut, du kannst es mir ja erzählen. Los, red schon.“ Ärgerlich über ihre neu entfachte Eifersucht, fügte sie mildernd hinzu: „Es steht
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