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JULIA FESTIVAL Band 95

JULIA FESTIVAL Band 95

Titel: JULIA FESTIVAL Band 95 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Mallery
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leuchtete ihr in die Augen. „Wie viele Finger halte ich hoch?“
    „Zwei“, antwortete die Frau. „Mir ist nicht schwindlig, wenn Sie das meinen. Das Zimmer dreht sich nicht. Mir ist ein wenig übel, und ich fühle mich schwach, aber ich bin nicht verletzt.“
    „Gut.“ Der Arzt warf Jarrett einen Blick zu. „Ich möchte, dass sie sich noch einen Tag lang ausruht, aber ich denke, sie kommt wieder auf die Beine.“
    Jarrett biss sich auf die Zunge, bevor er ablehnen konnte. John wusste genug über seine Vergangenheit und hätte ihn nicht darum gebeten, wenn es nicht unbedingt nötig gewesen wäre. „Einverstanden“, knurrte er.
    John wandte sich wieder seiner Patientin zu. „Ich möchte, dass Sie für den Rest des Nachmittags im Bett bleiben. Sie haben einen Schock erlitten. Ihr Körper muss sich erholen.“ Er runzelte die Stirn. „Ich war wohl zu lange in der Sonne“, scherzte er. „Ich habe ganz vergessen, nach Ihrem Namen zu fragen.“
    Die Frau lächelte. „Es gab Wichtigeres. Ich bin …“ Sie zögerte mit offenem Mund. Ihre Lippen bewegten sich, aber es kam kein Wort heraus. Das Lächeln verblasste, die Augen weiteten sich. Ihre Finger krümmten sich, als sie in die Luft griff, nach etwas, das weder John noch Jarrett sehen konnten.
    Sie starrte John an. „Ich weiß meinen Namen nicht.“

2. KAPITEL
    Jarrett saß an seinem Schreibtisch und starrte auf seinen Füllfederhalter, während sein Freund sich einen Scotch aus der Karaffe einschenkte. Erst nachdem John einen Schluck getrunken hatte und ans Fenster ging, hob er den Kopf.
    „Wie sind ihre Aussichten?“
    John zuckte mit den Schultern. „Ich habe sie so gründlich wie möglich untersucht. Die Reflexe sind in Ordnung, keine Anzeichen einer inneren Verletzung. Sie hat ein paar Prellungen und wird sich noch mindestens einen Tag lang schwach fühlen, aber abgesehen davon ist sie in Topform.“ Er sah Jarrett an, als würde er einen Kommentar zu seiner doppeldeutigen Diagnose erwarten.
    Jarrett ignorierte ihn. Sicher, auch ihm war aufgefallen, dass die Fremde einen reizvollen Körper besaß. Na und? Hunderte, Tausende von Frauen besaßen reizvolle Körper. Das bedeutete nicht, dass er an einer von ihnen interessiert war.
    „Sie braucht Ruhe“, fuhr John fort, als Jarrett schwieg. „Ich kann mir denken, dass du sie möglichst bald wieder loswerden willst, aber wirf sie bitte frühestens morgen hinaus.“
    „Ich bin kein Unmensch“, bemerkte Jarrett eisig.
    „Gut zu wissen. Manchmal bin ich mir nicht ganz sicher.“
    Jarrett ignorierte auch diese Bemerkung. „Spielt sie uns etwas vor?“
    „Der Gedächtnisverlust? Schwer zu sagen. Kopfverletzungen sind kompliziert. Wir wissen so wenig über das Gehirn und seine Heilung. Oft wird eine solche Amnesie durch ein traumatisches Erlebnis hervorgerufen. Meistens verschwindet sie von allein. Andererseits …“
    „Natürlich simuliert sie“, unterbrach Jarrett ihn. „Und praktischerweise hat sie ihren Ausweis verloren oder ihn gar nicht erst mitgenommen.“
    „Aha.“
    „Ich kenne die Frauen.“ Jarrett starrte aus dem Fenster. Der Anblick des blauen Himmels und des glitzernden Wassers beruhigte ihn zwar nicht so sehr, wie er wünschte, aber alles war besser, als an die Vergangenheit zu denken.
    John nahm noch einen Schluck Scotch, bevor er sich in den Sessel vor den Schreibtisch setzte. „Wenn du weißt, dass sie simuliert, warum fragst du mich dann?“
    „Ich kenne die Masche und lasse mich nicht noch einmal für dumm verkaufen.“
    „Ich verstehe.“ John strich sich über das schüttere Haar. „Mir ist neu, dass du immer wieder von Frauen heimgesucht wirst, die behaupten, das Gedächtnis verloren zu haben. Aber wenn das so ist, kennst du dich natürlich besser mit so etwas aus. Ich beuge mich deinem größeren Wissen und deiner Erfahrung.“
    Jarrett kniff die Augen zusammen. „Ich finde dich kein bisschen amüsant.“
    John grinste. „Schade.“
    Jarrett blieb ungerührt.
    Der Arzt seufzte. „Na gut. Wir machen es so, wie du willst, aber ich finde, du nimmst dir diese Sache zu sehr zu Herzen. Es ist durchaus möglich, dass die Frau harmlos ist. Sie muss es nicht auf dich und dein Geld abgesehen haben.“
    „Ich kann mir nicht leisten, unvorsichtig zu sein.“ Jarrett starrte den Arzt an, der trotz seines Misstrauens ein guter Freund geworden war. „Du weißt, was in der Vergangenheit passiert ist, John, aber du weißt nicht alles. Ich muss das Schlimmste annehmen. Zumal Anna

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