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JULIA FESTIVAL Band 95

JULIA FESTIVAL Band 95

Titel: JULIA FESTIVAL Band 95 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Mallery
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klingt das begeisterter, als ich tatsächlich bin, dachte Patrick. Das Forschungszentrum war die Erfüllung seines beruflichen Traumes. Aber ohne Kayla war seine Welt einsam und leer. Noch war sie nicht fort. Doch jeder Tag erinnerte ihn daran, dass ihre Abreise näher rückte. Er wollte nicht daran denken, aber er konnte es nicht verhindern.
    Plötzlich merkte er, dass Kayla schon eine ganze Weile nichts gesagt hatte. „Alles in Ordnung?“, fragte er.
    „Nein.“
    Ihre spontane Antwort verwunderte ihn, und er sah sie zum ersten Mal seit Tagen wieder richtig an.
    Tiefe Schatten lagen unter ihren grünen Augen. Ihre Lippen waren blass, und ihre Wangen waren eingefallen. Ihr goldblondes Haar glänzte wie immer. Doch statt es offen zu tragen oder zu einem hübschen Zopf zu flechten, hatte sie es zu einem schlichten Pferdeschwanz gebunden. Alles an ihr war anders als sonst.
    „Was ist los?“, fragte er besorgt.
    Sie zuckte mit den Schultern. „Intelligent, wie du bist, findest du es bestimmt selbst heraus.“
    Er liebte keine Spielchen, und erst recht keine mit ihr. „Sag mir, was du hast.“
    Kayla verschränkte die Arme vor der Brust. In ihrem Gesicht spiegelten sich die unterschiedlichsten Gefühle wider.
    Patrick versuchte zu erkennen, was es war. Verärgert war Kayla nicht. Vielleicht gekränkt? Oder enttäuscht?
    Endlich sah sie zu ihm auf. Ihre Pupillen waren schmerzlich geweitet. „Es ist jetzt zwei Wochen her, Patrick, und du tust, als wäre nichts passiert. Du gehst mir sogar aus dem Weg. Was meinst du, wie ich mich dabei fühle?“
    Ihre Beschuldigung traf ihn wie ein Keulenschlag. Er wusste genau, was Kayla meinte, und kam sich wie ein Schuft vor. „Tut mir leid“, sagte er. „Du hast allen Grund, verärgert zu sein. Ich habe mich schlecht benommen.“
    Sie biss sich auf die Unterlippe. „Warum?“, fragte sie leise.
    Patrick erkannte die eigentliche Bedeutung des schlichten Wortes. Er wusste, was Kayla in Wirklichkeit fragte.
    Warum hast du mit mir geschlafen? Weshalb hast du mich in den Armen gehalten und gehst mir seitdem aus dem Weg? War es ein Fehler, dass ich dich für mein erstes Mal ausge sucht habe? Wir sollten Freunde sein. Aber Freunde behan deln einander nicht so.
    „Tut mir leid“, wiederholte er leise. „Ich hatte nicht die Absicht, dich zu verletzen.“
    „Welche Absicht hattest du dann?“
    „Ich wollte alles richtig machen.“ Die halbe Wahrheit konnte er riskieren, aber nicht mehr. Sonst würde er Kayla noch gestehen, dass er sich zurückgezogen hatte, um sich nicht in sie zu verlieben. Dass er sie für immer in den Armen halten wollte. Aber Kayla hatte eigene Pläne, und er empfand so viel für sie, dass er ihr nicht bei der Verwirklichung ihres Traumes im Weg stehen wollte.
    „Du bereust, dass wir miteinander geschlafen haben“, stellte sie tonlos fest.
    „Niemals“, antwortete er sofort. „Ich fühle mich geehrt, weil ich der Erste bei dir sein durfte.“
    Sie wandte sich ab und blickte in Richtung Stadt. „Nein, das stimmt nicht. Ich habe dir eine Verantwortung aufgebürdet, die du nicht wolltest. Und jetzt weißt du nicht, was du machen sollst.“
    Er wollte etwas sagen, doch sie wehrte ihn mit einer Handbewegung ab. „Du brauchst überhaupt nichts zu tun“, fuhr sie fort. „Darum geht es nicht. Du bist zu nichts verpflichtet. Wir waren vorher Freunde, und ich dachte, wir könnten es bleiben.“
    „Wir sind Freunde.“ Er merkte selbst, wie schal seine Worte klangen.
    „Ja, beste Freunde.“ Sie beugte sich weiter vor. „Wenn ich könnte, würde ich die Nacht ungeschehen machen. Ich bedaure, dass wir miteinander geschlafen haben.“
    Ihre Worte schmerzten ihn wie ein Messerstich. Seine Knie wurden weich, und er musste sich gegen den Van lehnen. „Bitte, sag so etwas nicht. Es war eine wunderbare Nacht. Ich werde sie niemals vergessen.“
    Leidenschaftlich warf Kayla sich an seine Brust. „O Patrick, so habe ich es nicht gemeint. Ich bereue nicht, was wir getan haben. Du musst mir glauben, ich war gern mit dir zusammen. Es war zauberhaft. Ich war nur …“ Sie schniefte leise. „Ich war verwirrt und hatte nicht den Mut, mit dir darüber zu reden.“
    „So ein Unsinn. Du kannst mit mir über alles reden.“
    Sie schlang die Arme um seine Taille und schmiegte sich an seine Brust.
    „Wir werden immer Freunde bleiben“, versprach er.
    Sie hob den Kopf, und ihre Lippen zitterten. „Trotzdem umarmst du mich nicht.“
    „Weil ich dir etwas geben möchte“,

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