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JULIA FESTIVAL Band 95

JULIA FESTIVAL Band 95

Titel: JULIA FESTIVAL Band 95 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: SUSAN MALLERY
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behalten?“
    „Sie ist kein entlaufenes Hündchen. Wir können sie nicht bitten hierzubleiben.“
    Anna Jane lachte. „Genau das hat Arielle auch gesagt. Warum können wir sie nicht bitten? Sie mag es hier. Sie mag uns, und wir mögen sie.“ Sie senkte den Blick. „Ich mag sie jedenfalls, aber manchmal glaube ich, du magst sie nicht.“
    „Natürlich mag ich sie“, log er. Arielle löste eine Menge widersprüchlicher Gefühle in ihm aus, und „Mögen“ gehörte nicht dazu.
    „Du magst sie nicht so, wie Mommy Daddy gemocht hat.“
    „Nein. Das zwischen deinen Eltern war eine ganz besondere Liebe.“ Eine, der er nicht traute. Und selbst wenn er eine solche Liebe für möglich hielt, er war nicht sicher, ob sie das Risiko wert wäre.
    „Mommy und Daddy haben einander mehr geliebt als mich“, sagte Anna Jane.
    Jarrett sah sie an. Ihr Gesicht verriet keinerlei Schmerz. „Warum sagst du das?“
    „Weil es wahr ist. Nana B. hat mir gesagt, dass es so gut ist. Mommies und Daddies sollen einander mehr lieben, als sie ihre Kinder lieben. Eines Tages sind die Kinder nämlich erwachsen und ziehen aus, und dann sind die Eltern wieder allein. Deshalb müssen sie einander so sehr lieben.“
    Ihre Stimme war immer wehmütiger geworden. Jarrett wusste, warum. Anna Jane hatte nichts dagegen, dass ihre Eltern einander so sehr liebten, sie wünschte nur, ein wenig von dieser Liebe hätte auch ihr gegolten.
    Er strich ihr das Haar aus der Stirn. Das arme Mädchen, dachte er. Erst verliert es die Kinderfrau, dann die Mutter. Und dann landet es auf einer fernen Insel bei einem Mann, den es nicht kennt.
    „Arielle ist sehr nett“, sagte Anna Jane.
    „Willst du uns verkuppeln?“
    Anna Jane lächelte. „Was ist das?“
    „Du machst mir nichts vor, Anna Jane. Du hast den Wortschatz einer Vierzigjährigen und weißt genau, was ich meine. Aber Arielle hat ihr eigenes Leben, und wenn sie ihr Gedächtnis wiedererlangt, wird sie dorthin zurückkehren, wohin sie gehört.“
    „Aber vorläufig bleibt sie hier, oder?“
    „Richtig.“ Er gab ihr einen Kuss auf die Wange. „Schlaf jetzt.“
    Er schaltete die Nachttischlampe aus und verließ das Zimmer. Was sollte er tun, wenn niemand nach Arielle fragte? Wenn sie ihm etwas vorspielte, würde sie ganz von allein verschwinden, sobald ihr klar wurde, dass er sich nicht in sie verlieben würde.
    Aber der Gedanke, dass sie ihm etwas vorspielte, gefiel ihm nicht mehr. Ein Teil von ihm wollte ihr trauen. Warum? Weil sie so viel Zeit mit seiner Nichte verbrachte? Und weil er Anna Jane nicht dem Einfluss einer Lügnerin aussetzen wollte? Sicher, auch deshalb. Aber im Grunde war er der Lügner, denn er machte sich etwas vor. Er wollte, dass Arielle diejenige war, als die sie sich ausgab, weil er nicht aufhören konnte, sie zu begehren.
    „Verdammt“, murmelte er, als er die Treppe hinunterging. Es hatte ihn erwischt. Es gab nur ein Rezept dagegen, und das war die Arbeit. Viel Arbeit.
    Er betrat sein Büro, tastete nach dem Lichtschalter, zögerte jedoch, es einzuschalten. Draußen vor dem Fenster hatte sich etwas bewegt.
    Er ging zum Schreibtisch. In dem Licht, das vom Pool und der Terrasse herüberdrang, zeichnete sich eine vertraute Gestalt ab. Es war Arielle. Sie saß auf der Mauer, die den Poolbereich vom Strand trennte, hatte die Knie angezogen und die Arme um die Beine gelegt. Sie kehrte ihm den Rücken zu, und ihr Gesicht war nicht zu erkennen, aber ihre ganze Haltung verriet, dass sie aufgebracht war.
    Ohne lange zu überlegen, ging Jarrett hinaus und über den Rasen, der seine Schritte dämpfte.
    Er stellte sich hinter sie. In der Ferne riefen die Geschöpfe der Nacht einander etwas zu. Wellen plätscherten am Strand. „Genießen Sie die Aussicht?“, fragte er leise.
    Sie zuckte zusammen, stellte die Füße in den Sand und wischte sich hastig das Gesicht ab. Hatte sie geweint?
    „Es ist eine herrliche Nacht“, entgegnete sie heiser. Sie hatte noch immer an, was sie zum Essen getragen hatte. Ein hellgrünes T-Shirt mit einer riesigen Papageien-Brosche an der Schulter. Der Rock war lang und reichte ihr fast bis zu den Knöcheln. Sie war alles andere als elegant. Sie war nicht wie die kühlen, unnahbaren Schönheiten, die er gewohnt war, dennoch verspürte er ein nahezu unwiderstehliches Bedürfnis, sie an sich zu ziehen.
    „Warten Sie auf die Sterne?“, fragte er.
    „Eigentlich nicht. Ich …“ Sie fröstelte. „Es tut mir leid, Jarrett, aber ich bin heute Abend keine

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