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JULIA FESTIVAL Band 95

JULIA FESTIVAL Band 95

Titel: JULIA FESTIVAL Band 95 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: SUSAN MALLERY
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ihn an. Sie hatte sich für den heutigen Abend besonders hübsch gemacht. Der kunstvoll geflochtene Zopf war hochgesteckt, das Make-up harmonierte mit dem pfirsichfarbenen Kleid und betonte ihre grünen Augen und den sinnlichen Mund. Ein dünnes Goldkettchen um den nackten Hals rundete die ausgesprochen verführerische Erscheinung ab.
    „Ja, sie waren brillant.“ Cole war hin und her gerissen. Das Kettchen forderte einen geradezu dazu auf, genau die Stelle ihres Halses zu küssen, die es bedeckte. Fragte sich nur, ob es erregender war, es vorher abzureißen oder nicht.
    „Wie hältst du das nur aus?“
    Elissas Frage ließ Cole erstarren. Waren seine Gedanken so offensichtlich?
    „Ich bin erst so kurze Zeit im Waisenhaus und könnte weinen vor Stolz. Da muss es für dich doch jedes Mal ein überwältigendes Gefühl sein, an so etwas teilzuhaben.“ Elissa wischte eine Träne aus dem Augenwinkel.
    Cole entspannte sich wieder. Wenn sie tatsächlich drei Monate lang in seiner Nähe bleiben wollte, musste er sich besser in der Gewalt haben. Er durfte nicht ständig seinen Gedanken nachhängen und in Erinnerungen schwelgen. „Dieses Gefühl geht niemals vorbei. Ich bin immer stolz auf die Kinder.“
    Bevor sie die Unterhaltung fortsetzen konnten, war Cole von einer Kinderschar umringt, und auch auf der Heimfahrt konnten sie kein privates Wort mehr wechseln. Als der Bus um die letzte Ecke bog, sahen sie, dass im Speisesaal Licht brannte. Millies Wagen parkte direkt vor dem Haus, und sie winkte ihnen schon von Weitem zu.
    „Wenn ich schon keine Zeit hatte, bei der Aufführung dabei zu sein, wollte ich euch wenigstens beim Feiern helfen. Bedient euch. Es gibt Kuchen und Eis für alle.“
    Cole drückte sie kurz an sich. „Was würde ich ohne dich nur machen, Millie?“ Dann wartete er in der kühlen Nachtluft, bis alle ausgestiegen und ins Haus gegangen waren. Elissa war die Letzte. Sie trug die kleine Shanna auf dem Arm.
    „Ich bin gar nicht müde“, protestierte die Kleine schläfrig. „Ich will auch Kuchen.“
    „Ich werde ein Stück für dich aufheben“, versprach Elissa und lächelte Cole zu. „Ich bringe Shanna ins Bett.“
    Das Kind lehnte den Kopf an ihre Schulter und schloss die Augen. „Das Beste verpasse ich jedes Mal.“
    Cole wollte Elissa gerade seine Hilfe anbieten, als Tiffany auf sie zukam. „Ich helfe dir, Elissa. Und für dich hebe ich ein dickes Stück Kuchen auf, Shanna, das kannst du gleich morgen zum Frühstück essen.“
    „Du hast heute deinen freien Abend“, warf Cole ein. „Lass mich mit den beiden gehen.“
    „Unsinn. Du gehst jetzt zu den anderen und feierst mit ihnen.“
    Cole versorgte alle mit Eis und Kuchen, um sich anschließend selbst zu bedienen und sich in eine ruhige Ecke zurückzuziehen, von wo aus er das heitere Treiben ungestört beobachten konnte. Er hatte sich gerade hingesetzt, als Elissa ihn hastig am Arm packte. „Du musst sofort kommen. Mit Tiffany stimmt etwas nicht. Sie liegt auf ihrem Bett und weint, als sei die Welt untergegangen. Tut mir leid, dass ich dich störe, aber ich wusste nicht, was ich machen soll.“
    Cole stürzte die Treppe hinauf und betrat das Zimmer, das Tiffany mit drei anderen Mädchen teilte. Im Augenblick war sie allerdings als einzige darin. Laut schluchzend lag sie auf ihrem Bett, während Cole hilflos auf der Türschwelle stand. Wie behandelte man sie richtig? Was wusste er eigentlich überhaupt von Tiffany? Er war drauf und dran, Elissa um Hilfe zu bitten, als er einen zerknüllten Briefumschlag auf dem Fußboden liegen sah.
    Cole hob den Umschlag auf. Er enthielt offensichtlich eine Grußkarte, und auf dem Umschlag stand fein säuberlich in Tiffanys Schrift eine Adresse. Darüber war der Hinweis ‚Unbekannt verzogen‘ gestempelt. Schlagartig wurde ihm alles klar. Er ging zu dem Bett hinüber und nahm Tiffany schweigend in die Arme.
    Von Schluchzern geschüttelt, klammerte sie sich an ihn wie eine Ertrinkende, die nach dem letzten Rettungsanker greift.
    „Es wird alles wieder gut“, tröstete er sie. „Ich weiß, wie du dich fühlst. Aber du bist nicht allein.“
    Zum wiederholten Mal prüfte Elissa, ob der Kaffee, den sie schon vor zwei Stunden gekocht hatte, noch heiß war. Würde Cole überhaupt heute noch in die Küche kommen? Vielleicht war er ja geradewegs ins Bett gegangen, nachdem er mit Tiffany geredet hatte. Dann wartete sie die ganze Zeit vergebens.
    Er wird kommen, sagte ihr eine innere Stimme. Elissa wollte

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