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JULIA FESTIVAL Band 97

JULIA FESTIVAL Band 97

Titel: JULIA FESTIVAL Band 97 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ANNE MATHER
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nebeneinander zur Villa zurückgingen. „Glaubst du, mich gut genug zu kennen, um dir ein Urteil bilden zu können?“
    „Du bist genau wie Tony“, erklärte sie. „Dein Beruf wird für dich immer an erster Stelle stehen.“
    „Wie kommst du darauf?“, entgegnete er scharf, weil ihre Aussage ihn ärgerte.
    Als sie flüchtig in seine Richtung blickte, stellte sie fest, dass er unzufrieden wirkte. „Tony brauchte doch nur mit den Fingern zu schnippen, und du hast nach seiner Pfeife getanzt, egal, mit wem du gerade zusammen warst.“
    „Meinst du nicht, dass das mehr über die betreffende Frau aussagt als über meinen Charakter?“, fragte er wütend. „Und vergiss nicht, dass ich im Gegensatz zu Tony nie verheiratet war.“
    „Heutzutage hat die Ehe nicht mehr so eine große Bedeutung“, konterte Olivia schnippisch.
    „Für mich schon“, widersprach er. „Ich halte sie sogar für sehr wichtig. Und deswegen hätte ich auch nie einen Menschen wie Tony geheiratet, so wie du.“
    Abrupt blieb sie stehen. „Wie bitte? Wenn du damit andeuten willst, ich hätte Tony nur seines Geldes wegen geheiratet …“
    „Das habe ich nicht gesagt.“
    „Indirekt schon.“ Demonstrativ legte sich Olivia die Arme um die Taille. Als das Baby sich bewegte, hielt sie unwillkürlich den Atem an. „Du glaubst mir vielleicht nicht, aber damals habe ich Tony aufrichtig geliebt. Ich wollte, dass wir eine richtige Familie sind. Leider hat er das vollkommen anders gesehen.“
    „Wie bist du überhaupt auf die Idee gekommen, dass so etwas mit Tony möglich wäre?“
    „Weil ich dumm war, naiv oder wie immer man es nennen mag.“ Sein zweifelnder Gesichtsausdruck veranlasste sie hinzuzufügen: „Außerdem wusste ich nicht, dass er sich hatte sterilisieren lassen, als Luis noch ein Baby war.“
    „Nein!“
    „Doch.“ Traurig wandte sie sich ab und ging weiter. „Er hat mich geheiratet, damit Luis eine Mutter hat. Das war für ihn der einzige Grund.“
    „Olivia …“
    Seine Reaktion machte ihr Mut. Wenigstens schien Christian ihr nun endlich zu glauben. Doch was hatte sie davon, wenn sie ihm erzählte, wie unglücklich ihre Ehe gewesen war? Sehnte sie sich so sehr danach, ihr Verhalten zu rechtfertigen?
    „Das habe ich nicht gewusst“, sagte er leise, während er ihr folgte. Weil sie nicht stehen blieb, legte er ihr die Arme um die Taille und hielt sie fest. „ Querida …“ Als er ihr seine Hände auf den Bauch legte, spürte er augenblicklich, wie sie sich anspannte. „ Caramba !“
    Im ersten Augenblick war er so benommen, dass Olivia die Gelegenheit nutzte und sich aus seinem Griff befreite. Aber sie wusste, dass er ihr Geheimnis erraten hatte. Bevor sie fliehen konnte, hatte er ihr Handgelenk gepackt.
    „Du bist schwanger“, stellte er verblüfft fest. Dann veränderte sich sein Gesichtsausdruck. „ Madre de Dios, Olivia, du erwartest ein Baby!“
    Hilflos blickte sie ihn an. Dabei gingen ihr unzählige Gründe durch den Kopf, warum sie es weiterhin abstreiten sollte, aber Christian kam ihr zuvor.
    „ Por Dios, wann wolltest du es mir sagen?“, fragte er kühl.
    „Warum hätte ich es dir erzählen sollen?“, meinte sie, nachdem ihr klar geworden war, dass es keinen Sinn hatte, die Schwangerschaft länger zu verleugnen. „Schließlich bist du nicht mein Mann.“
    „Aber der Vater deines Kindes“, erklärte er scharf. „Hattest du gehofft, ich würde es nicht herausfinden?“
    Was sollte sie nur tun? Zu behaupten, das Baby wäre von Tony, war zwecklos. Dieser Möglichkeit hatte sie sich gerade selbst beraubt, als sie Christian von Tonys Sterilisation erzählt hatte. „Es ist nicht dein Problem“, beharrte sie. „Ich bin durchaus in der Lage, selbst für das Kind zu sorgen. So, und jetzt möchte ich zurück ins Haus.“
    „Darauf wette ich. Aber du gehst nirgendwohin, bis du mit mir geredet hast.“ Offenbar fiel es Christian schwer, seinen Zorn zu zügeln. „Ich verstehe durchaus, dass es ein Schock für dich gewesen sein muss, als du es erfahren hast. Für mich ist es das auch. Aber es erklärt nicht, warum du mich nicht über die Situation informiert hast.“
    „‚Über die Situation informiert‘“, ahmte sie ihn mit bebender Stimme nach. „Du meine Güte, das klingt ja, als würdest du von einem Geschäftsabschluss sprechen!“
    „Na ja, wie du gesagt hast, steht der Beruf für mich immer an erster Stelle.“ Verächtlich sah er sie an. „Daher also das plötzliche Bedürfnis, für eine

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