Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
JULIA FESTIVAL Band 97

JULIA FESTIVAL Band 97

Titel: JULIA FESTIVAL Band 97 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ANNE MATHER
Vom Netzwerk:
Weile zu verschwinden. Was hattest du vor, Olivia? Das Kind zu bekommen und es dann zur Adoption freizugeben?“
    „Nein!“, rief sie entsetzt. „Das würde ich niemals tun!“
    „Warum nicht? Offenbar passt es dir überhaupt nicht in den Kram.“
    Wütend blickte sie ihn an. „Warum sagst du das?“
    „Weil du dich nicht hier auf San Gimeno verstecken würdest, wenn es nicht so wäre. Niemand soll von dem Baby erfahren, weil du es nicht behalten willst.“ Christian verstärkte seinen Griff, sodass sie zusammenzuckte. „Hast du versucht, es loszuwerden?“
    „Nein!“ Allein bei der Vorstellung wurde ihr übel. „Wie kannst du so etwas nur fragen?“
    „Okay.“ Er schien ihr zu glauben, und absurderweise war sie ihm dankbar dafür. „Und warum bist du dann weggelaufen?“
    „Das bin ich nicht.“ Aber natürlich hatte er recht, es war so gewesen, und da sie ihm zumindest einen Teil der Wahrheit schuldete, fuhr sie fort: „Ich … ich wollte das Baby nur bekommen, bevor irgendjemand davon erfährt. Das ist alles.“
    „Warum?“
    „Wie bitte?“
    „Warum war es dir so wichtig, es zur Welt zu bringen, bevor du den anderen davon erzählst?“
    Was sollte sie darauf nur antworten, ohne dass er die Wahrheit erriet?
    „Hör zu“, begann sie ernst. „Tony war gerade gestorben. Was hätten die Leute gedacht, wenn ich plötzlich verkündet hätte, ich wäre schwanger?“
    „Dass es von ihm ist“, erwiderte er schulterzuckend. „Das liegt doch nahe, findest du nicht?“
    „Vielleicht“, erwiderte sie, schüttelte dabei aber den Kopf.
    „Warum vielleicht? Dass Tony sterilisiert war, wusste schließlich niemand, oder?“
    „Nein …“
    Fragend zog er die Augenbrauen hoch, und sie seufzte, bevor sie weitersprach. „Ich … ich wollte nicht, dass Luis es erfährt. Er hat momentan genug eigene Probleme.“
    „Luis!“, wiederholte er spöttisch. „Ich glaube eher, du meinst mich, stimmt’s, querida ? Ich bin derjenige, vor dem du weggelaufen bist und dem du es nicht erzählen wolltest. Hattest du Angst davor, dass ich annehmen könnte, es wäre nicht von mir?“
    „Nein.“
    „Warum dann?“
    Olivia war klar, dass sie endlich zur Sache kommen musste. „Wenn du es unbedingt wissen willst … Es ist richtig: Ich wollte nicht, dass du von dem Baby erfährst, basta. Es war ein Fehler und hätte niemals passieren dürfen. Für das, was jetzt passiert, bin allein ich verantwortlich.“ Trotzig hob sie das Kinn. „Bist du nun zufrieden?“
    Nach ihrem Gefühlsausbruch herrschte angespannte Stille. Christian reagierte allerdings nicht so, wie sie erwartet hatte. Statt ihr vorzuwerfen, sie würde ihm nicht die ganze Wahrheit sagen, betrachtete er seine Hand, mit der er immer noch ihren Arm umfasst hielt. Vorsichtig lockerte er seinen Griff und streichelte mit dem Daumen über die Innenseite ihrer Hand.
    Olivia war viel zu verwirrt, um ihn davon abzuhalten. Bei seiner Berührung wurde ihr ganz heiß. Nach einer Weile hob er ihre Hand an den Mund, um die Stelle mit der Zunge zu liebkosen.
    Erst dann hob er den Kopf und sah sie an. „Ob ich zufrieden bin?“, fragte er, und sie wusste zuerst gar nicht, wovon er sprach. „Hattest du das wirklich erwartet?“
    Sofort besann sie sich wieder auf ihren gesunden Menschenverstand. „Ich dachte, du würdest meine Gefühle verstehen“, sagte sie schnell. „Du hast erraten, warum ich Miami verlassen habe, und ich habe dir erklärt, was ich empfinde. Aber ich will nichts … ich brauche nichts von dir.“
    Als könnte er es nicht mehr ertragen, sie zu berühren, ließ Christian sie abrupt los. „Olivia, dir muss doch klar sein, dass ein Baby alles ändert!“
    „Nein. Warum sollte es das?“ Dies war genau der Moment, vor dem sie sich die ganze Zeit gefürchtet hatte. „Du lebst dein Leben, hast deine eigenen Freunde, deinen Beruf. Du willst nicht, dass ein Baby all das auf den Kopf stellt. Ich weiß deine Besorgnis zu schätzen, und … unter anderen Umständen …“
    „Was für anderen Umständen?“
    „Na ja …“ Verzweifelt suchte Olivia nach einer Antwort. „Zum Beispiel wenn wir beide ein Paar gewesen wären, als es passiert ist. Dann könnte ich verstehen …“
    „Basta! Das reicht jetzt!“, unterbrach er sie schroff und mit zornigem Gesicht. „Manchmal habe ich den Eindruck, dass du mich nie verstehen wirst, querida .“ Sicher hatte er das Kosewort bewusst benutzt, aber es klang alles andere als zärtlich. „Deine fadenscheinigen Ausreden

Weitere Kostenlose Bücher