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JULIA FESTIVAL Band 97

JULIA FESTIVAL Band 97

Titel: JULIA FESTIVAL Band 97 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ANNE MATHER
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später mit mir reden würden.“
    Tess schüttelte den Kopf. „Ich kann die Einladung nicht annehmen.“
    „Warum nicht?“, fragte Ashley mit finsterer Miene.
    „Weil ich morgen nach England zurückfliege“, erwiderte Tess ruhig. „Man hat mir für morgen einen Platz in der Nachmittagsmaschine in Aussicht gestellt.“
    „Das kann nicht dein Ernst sein.“ Ashley war geradezu empört. „Ich werde bestimmt nicht deinetwegen die Chance verpassen, mit Marcos Vater zu sprechen!“
    „Du kannst ja allein hingehen“, wandte Tess ein.
    „Nein, die Einladung ist an dich adressiert. Wie würde es aussehen, wenn ich ohne dich erscheine?“
    Das ist mir völlig egal, sagte Tess sich insgeheim. Sie konnte sich beim besten Willen nicht vorstellen, warum Raphael sie und ihre Schwester eingeladen hatte. Dass er etwas im Schilde führte, bezweifelte sie nicht. Das Abendessen war nur ein Vorwand, um Ashley in die Irre zu führen. Er hatte offenbar nicht die Absicht, sie davonkommen zu lassen.
    „Ich gehe nicht hin“, bekräftigte Tess, während sie den Brief faltete und wieder in den Umschlag steckte. „Ich muss nach Hause, weil ich mir nicht erlauben kann, meinen Job zu verlieren.“
    „Wenn du nicht mitkommst, werde ich es dir nie verzeihen“, drohte Ashley verzweifelt. „Dann … werde ich mir etwas antun. Meine Mutter wird erfahren, dass du dafür verantwortlich bist. Dafür werde ich sorgen.“
    „Mach, was du willst.“ Tess war erschöpft. „Ashley, wenn du glaubst, ich würde dich zu den Castellis begleiten, obwohl mir klar ist, dass du Geld von ihnen verlangen willst, dann hast du dich getäuscht. Es reicht mir.“
    „Tess!“, rief Ashley aus. In dem Moment läutete das Telefon, und sie lief ins Wohnzimmer.
    „Marco?“, fragte sie aufgeregt. Wenig später sagte sie: „Oh, ich verstehe. Ja, sie ist hier.“ Ashley ging zurück ins Schlafzimmer und legte die Hand auf das schnurlose Telefon. „Marcos Vater“, zischte sie. „Verbau mir nicht diese Möglichkeit, sonst wirst du es bereuen.“
    Tess verzog das Gesicht und nahm das Telefon entgegen. Dabei zitterte ihre Hand. „Hallo?“, meldete sie sich. Und weil sie nicht bereit war, sich von ihrer Schwester einschüchtern zu lassen, schlug sie ihr die Tür vor der Nase zu. „Was kann ich für Sie tun, Signor di Castelli?“
    „Begrüßt man so seinen Liebhaber?“, fragte er scherzhaft.
    Am liebsten hätte Tess die Verbindung unterbrochen. Er hatte kein Recht, sie hier anzurufen und so eine Bemerkung zu machen, und er hatte auch kein Recht, ihr eine Einladung zu schicken. Was für ein Spiel trieb er?
    „Ich habe deine Einladung erhalten“, erklärte sie. „Es tut mir leid, aber ich fliege morgen nach England zurück.“
    „O nein, das wirst du nicht tun.“ Seine Stimme klang tief und beunruhigend vertraut. Erinnerungen wurden geweckt, die Tess allzu gern ausgelöscht hätte. „Ich möchte dich wiedersehen, Liebes. Behaupte jetzt bitte nicht, du wolltest mich nicht sehen.“
    Sie atmete tief ein. „Ich glaube, es geht dir vor allem um Ashley. Sie will unbedingt mit dir reden. Ich möchte jedoch mit der ganzen Sache nichts zu tun haben. Außerdem muss ich wirklich nach Hause. Es tut mir leid, wenn ich deine Pläne durchkreuze, doch es ist besser so. Oder bist du wirklich anderer Meinung?“
    Raphael seufzte. „Ich kann nicht glauben, dass du so tust, als hätte es unsere gemeinsame Nacht nicht gegeben“, stellte er ruhig fest.
    „Es hätte nicht passieren dürfen“, entgegnete sie.
    „Nein? Auch das kann ich nicht glauben. Für mich war es ein wunderbares Erlebnis. Ich kann nicht vergessen, wie es sich angefühlt hat, dich zu berühren, dich …“
    „Hör bitte auf.“ Tess konnte es nicht ertragen, sich das anzuhören, denn sie wusste genau, dass er es nicht ernst meinte. Es war nur ein Mittel zum Zweck. Er wollte damit erreichen, dass sie mit Ashley zum Abendessen kam. Vielleicht sollte sie die Scherben wieder auflesen, nachdem er ihre Schwester fertig gemacht hatte. „Wir waren uns doch einig, dass wir einander zu nichts verpflichtet sind. Es war schön, aber es hat mir nichts bedeutet. Das weißt du.“
    „Du verletzt mich absichtlich.“ Seine Stimme klang plötzlich hart. „Wir haben keineswegs vereinbart, einander zu nichts verpflichtet zu sein. Ich habe nur erklärt, ich sei nicht bereit, mich mit dir auf eine Urlaubsaffäre einzulassen.“
    „Trotzdem …“ Tess war ratlos. Sie wollte sich von ihm nicht einreden lassen, die

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