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JULIA FESTIVAL Band 97

JULIA FESTIVAL Band 97

Titel: JULIA FESTIVAL Band 97 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ANNE MATHER
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dass es nicht so unruhig und bewegt war wie Ashleys. Dafür war es gesicherter und geordneter. Die Tage in Porto San Michele waren aufregend gewesen, aber sie freute sich darauf, bald wieder zu Hause zu sein.
    Oder etwa nicht?

13. KAPITEL
    Alle Flüge nach London waren für die nächsten Tage ausgebucht. Das lag wahrscheinlich daran, dass die Osterferien zu Ende gingen. Erst für die Maschine am Dienstag konnte man Tess auf die Warteliste setzen. Sie sollte am Dienstagmorgen anrufen, um zu erfahren, ob ein Platz frei geworden war.
    Sie wollte nicht darüber nachdenken, was geschehen würde, wenn sie nicht vor nächstem Donnerstag zurückfliegen und nicht rechtzeitig zum Beginn des neuen Schuljahres zu Hause sein könnte. Mrs. Peacock, die Schulleiterin, lebte nur für ihren Beruf und erwartete von allen Kolleginnen und Kollegen dasselbe.
    Ashley freute sich natürlich über die Nachricht. Dass sie jedoch am Montag immer noch nichts von Marco oder seinem Vater gehört hatte, trübte ihre Freude.
    „Sie halten den Jungen absichtlich von mir fern“, erklärte sie ärgerlich, als sie am späten Nachmittag in ihr Apartment stürmte. „Aber das nützt ihnen gar nichts. Wenn es sein muss, fahre ich zu ihnen. Marco hat das Recht, zu sehen, wen er will.“
    „Es geht dir gar nicht um Marco, stimmt’s?“, fragte Tess. „Meiner Meinung nach hast du Glück gehabt, dass sein Vater nicht die Polizei eingeschaltet hat. Mit einem Minderjährigen ohne Erlaubnis seiner Eltern wegzufahren ist strafbar.“
    „Unsinn.“ Ashley wollte davon nichts hören. „Marco ist freiwillig mitgekommen. Das weiß sein Vater, und du weißt es auch.“
    „Trotzdem …“
    „Okay, vielleicht hast du recht“, unterbrach Ashley ihre Schwester. „Aber das ändert nichts an Marcos Gefühlen für mich. Ich muss unbedingt mit ihm reden. Könntest du vielleicht seinen Vater anrufen?“
    „Nein“, lehnte Tess energisch ab. „Ich betone noch einmal, ich will mit der Sache nichts zu tun haben.“
    „Das hättest du auch nicht. Bitte, Tess, du brauchst ihm nur auszurichten, er solle in die Galerie kommen. Den Rest mache ich allein.“ Ashley breitete die Hände aus. „Das bist du mir schuldig, finde ich. Du wolltest schon vor einigen Tagen zurückfliegen. Aber jetzt bist du immer noch hier und nimmst meine Gastfreundschaft in Anspruch. Ich hätte dich hinauswerfen können.“
    „Du liebe Zeit, du verdrehst die Tatsachen so, wie es dir passt.“ In dem Moment klopfte jemand an die Tür, und Tess versteifte sich. „Du bekommst Besuch.“
    „Endlich!“ Ashley öffnete die Tür, während Tess ins Schlafzimmer eilte. Sie bemühte sich, nicht zu lauschen. Sie hoffte, Raphael sei gekommen. Die Stimme klang jedoch jünger und nicht so tief. Wahrscheinlich ist es Marco, dachte Tess deprimiert.
    Sie setzte sich auf das Bett und richtete sich auf eine längere Wartezeit ein. Doch wenige Minuten später kam Ashley mit einem Brief in der Hand herein. „Für dich“, verkündete sie und reichte ihn Tess. „Ein junger Mann vom Lieferservice hat ihn gebracht. Absender ist das Weingut. Was könnte Signor di Castelli von dir wollen?“
    Tess verkrampfte sich der Magen. „Keine Ahnung“, antwortete sie wahrheitsgemäß. Aber ihre Schwester würde ihr vermutlich nicht glauben. Zögernd drehte sie das Couvert um. Der Brief war wirklich an sie adressiert.
    „Mach ihn auf“, forderte Ashley sie ungeduldig auf.
    Tess war überzeugt gewesen, sie hätte ihre Gefühle für Raphael im Griff. Ihre Reaktion auf den Brief bewies ihr jedoch, dass sie sich geirrt hatte. Sie hatte Angst davor, enttäuscht zu werden, und war nervös.
    „Beeil dich“, drängte Ashley sie. „Es betrifft bestimmt mich. Ich will wissen, welche Lügen diese Leute über mich verbreiten. Woher wissen die Castellis überhaupt, dass du noch hier bist?“
    „Ich habe es ihnen jedenfalls nicht erzählt“, entgegnete Tess, während sie den Briefbogen langsam aus dem Umschlag zog. „Ich kann mir nicht vorstellen, aus welchem Grund die Castellis mir schreiben sollten.“
    „Sag schon, was wollen sie?“ Ashley wurde immer ungeduldiger.
    Tess las die Zeilen nicht nur einmal, sondern zweimal. „Man lädt uns beide, dich und mich, für morgen Abend in die Villa Castelli zum Essen ein“, erklärte sie schließlich fassungslos.
    „Ah ja.“ Ashley blickte nun Tess über die Schulter und las den Brief selbst. „Eine Einladung in die Villa Castelli! Ich war mir so sicher, dass sie früher oder

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