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JULIA FESTIVAL Band 97

JULIA FESTIVAL Band 97

Titel: JULIA FESTIVAL Band 97 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ANNE MATHER
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würdest du unseren Gästen bitte etwas zu trinken anbieten? Hoffentlich kommt dein Vater bald.“
    „Das hatte ich vor“, antwortete Marco. „Was möchten Sie trinken, Miss Daniels?“ Er sah nur Tess an. „Ein Glas Wein oder einen Cocktail? Oder vielleicht etwas Stärkeres?“
    „Ich glaube, Tess nimmt ein Glas Wein“, ertönte in dem Moment Raphaels Stimme hinter ihnen. Tess drehte sich zu ihm um. „Weißwein, stimmt’s?“, fügte er hinzu, während Ashley ihre Schwester mit großen Augen ansah. „Es tut mir leid, dass ich aufgehalten wurde. Mein Rechtsanwalt hat zum ungünstigsten Zeitpunkt angerufen.“
    Tess überlegte, ob er den Rechtsanwalt absichtlich erwähnte. Raphael stand da und blickte sie aufmerksam an. Was hatte er vor? Und was dachte Ashley? Verlief alles so, wie sie es gehofft hatte? Tess bezweifelte es.
    „Das macht nichts“, erwiderte sie, als ihr bewusst wurde, dass alle auf ihre Antwort warteten. „Und ja, ich trinke gern ein Glas Wein.“ Sie machte eine Pause, ehe sie mutig erklärte: „Aber lieber einen Chianti. Von Weißwein bekomme ich Kopfschmerzen.“
    Als Ashley die Augen zusammenkniff, begriff Tess, dass sie einen Fehler gemacht hatte: Ashley hatte am Morgen nach ihrer Rückkehr im Schlafzimmer die leere Flasche Weißwein gefunden. Wahrscheinlich war ihr jetzt der Zusammenhang klar.
    „Ach ja?“ Raphael zog spöttisch die Augenbrauen hoch. „Okay. Marco, dann bitte einen Chianti für Tess. Und Sie, Ashley? Sie trinken auch ein Glas Wein, oder?“
    „Nein, danke“, antwortete Ashley betont unbekümmert. „Ich nehme lieber einen Gin Tonic. Marco, du weißt ja, wie ich ihn am liebsten trinke“, wandte sie sich an den Jungen.
    Was für eine plumpe Anspielung, dachte Tess, während sie das Glas entgegennahm, das Marco ihr reichte. Lucia und der Conte hatten sich wieder hingesetzt und unterhielten sich. Tess stellte sich an das andere Ende der Terrasse und tat so, als bewunderte sie den herrlichen Blick.
    Der See unterhalb des Grundstücks glitzerte und funkelte in der Abenddämmerung zwischen den Bäumen wie ein Juwel. Am Himmel waren schon einige Sterne zu sehen, und auch der Mond zeigte sich, als es dunkler wurde. Ein Nachtfalter wurde wie magisch von dem Licht der vielen Kerzen angezogen, die die Terrasse erhellten.
    „Gefällt es dir?“, fragte Raphael leise. Erst jetzt merkte sie, dass er sich hinter sie gestellt hatte. Er trug eine schwarze Hose und ein schwarzes Seidenhemd, dessen Ärmel er hochgekrempelt hatte. Tess war überrascht, dass er sein Interesse an ihr so deutlich zeigte. Sie beschloss, es zu ignorieren. Wahrscheinlich wollte er Ashley damit ärgern und herausfordern.
    „Ja, es ist wunderschön“, erwiderte sie kühl. „Warum haben Sie darauf bestanden, dass ich heute Abend hier bin, Signore? Behaupten Sie bitte nicht, Sie hätten mich wiedersehen wollen. Das würde ich sowieso nicht glauben.“
    „Es stimmt aber“, entgegnete er ruhig und lehnte sich an die Mauer. „Übrigens, ich heiße Raphael, wie du genau weißt. Du brauchst mich nicht plötzlich wieder zu siezen.“ In seinen Augen blitzte es rätselhaft auf. „Sag mir, dass du dich auch freust, mich zu sehen, Liebes. Weshalb sollten wir uns den ganzen Abend gegenseitig beleidigen?“
    Tess schüttelte den Kopf. „Ich verstehe das alles nicht“, erklärte sie und wünschte, er würde sie nicht so liebevoll ansehen.
    „Bald wirst du es verstehen. Du musst nur noch etwas Geduld haben.“ Er streichelte zärtlich ihren Arm. „Dir ist kalt. Möchtest du ins Haus gehen?“
    „Ich wäre froh, wenn du mich nicht mehr wie ein dummes kleines Mädchen behandeln würdest“, fuhr sie ihn an. „Du hast kein Recht, mich zu berühren und mit mir zu spielen, nur um Punkte zu sammeln und dein Ego zu befriedigen.“ Sie schluckte und stellte das Glas hin. „Warum hast du Ashley und mich zum Essen eingeladen? Mir ist völlig klar, dass du uns in Wahrheit gar nicht hier haben willst.“
    „Dich möchte ich hier haben.“ Seine Stimme klang viel zu verführerisch. „Das konnte ich nur erreichen, indem ich deine Schwester höflichkeitshalber mit eingeladen habe.“
    „Das glaube ich nicht. Verdammt, du kennst mich doch gar nicht.“
    „Aber ich möchte dich besser kennenlernen, Liebes. Ich möchte dich besitzen, nicht nur deinen Körper, sondern auch deine Seele.“
    Tess erbebte, und ihr kribbelte die Haut. Vermutlich wusste er, was sie empfand. Er war sehr erfahren und sehr geschickt, sie jedoch

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