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JULIA FESTIVAL Band 98

JULIA FESTIVAL Band 98

Titel: JULIA FESTIVAL Band 98 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: SUSAN MALLERY
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war das Schönste gewesen, was sie je erlebt hatte. Sie und Gage waren eng umschlungen eingeschlafen und hatten sich dann in den frühen Morgenstunden noch ein weiteres Mal geliebt. Alles war noch so frisch, so neu, und sie wollte nicht, dass jemand ihr Glück jetzt verdarb. Leider sah es so aus, als ob genau das jetzt geschehen würde.
    Gage nickte seiner Mutter zu. „Was ist los?“
    „Du gehst mir aus dem Weg“, warf Edie ihm vor. „Da du nicht zu mir kommst, musste ich zu dir kommen. Wir müssen unbedingt miteinander reden.“
    Karis Kehle war plötzlich trocken. „Ich werde in der Zeit nach oben gehen.“
    „Nein.“ Gage umfasste ihren Arm und hielt sie fest. „Mir wäre es lieber, wenn du hierbleiben würdest.“
    Sie nickte und führte die beiden ins Wohnzimmer. Edie nahm in einem Sessel Platz, während Kari und Gage sich auf die Couch setzten.
    „Wenn du mir jetzt auch noch sagst, dass du nicht meine Mutter bist, bin ich endgültig sauer“, erklärte Gage mit einem Anflug von Humor.
    Ein leichtes Lächeln trat auf Edies Gesicht. „Es tut mir leid. Du wirst schon mit mir vorliebnehmen müssen.“
    „Gerne.“
    Er ergriff Karis Hand und verschränkte seine Finger mit ihren. Sie schaute von ihm zu seiner Mutter hinüber und wünschte sich, dass die beiden endlich wieder Ruhe finden würden.
    „Also, hör zu“, begann Edie. „Als ich zum zweiten Mal nach Dallas fuhr, war ich mir nicht im Klaren darüber, was ich eigentlich wollte oder was ich empfand. Ich wusste nur, dass ich Earl unbedingt noch mal sehen musste. Das tat ich auch. Quinn ist der Beweis dafür. Aber das ist noch nicht alles.“
    Kari spürte, wie Gage sich anspannte und sich gegen weitere schlechte Nachrichten wappnete.
    „Earl und ich verbrachten die Nacht zusammen. Am nächsten Morgen, wir lagen noch im Bett, klopfte es an der Tür. Eine junge Frau stand davor. Sie war knapp achtzehn Jahre alt und hatte zwei Babys bei sich.“ Edie schüttelte den Kopf. „In dem Moment, als ich ihr Gesicht sah, wurde mir alles klar. Earl hatte mit ihr ein Verhältnis gehabt. Sie hatte ihre Jungen mitgebracht, damit er sie sehen konnte.“
    Karis Magen zog sich vor Mitgefühl zusammen. Sie hätte nicht gedacht, dass die Dinge noch schlimmer werden könnten, aber sie hatte sich geirrt.
    „Mir wurde schlagartig klar, dass ich für ihn nur eine weitere Eroberung gewesen war“, erzählte Edie bitter. „Eine Welt brach für mich zusammen. Das, was ich für Liebe hielt, war nur Lüge gewesen. Pure Lust und nichts weiter. Mir wurde bewusst, dass auch ich mir nur etwas vorgemacht hatte. Vielleicht hatte ich eine Rechtfertigung für mein Tun gesucht, um nicht allzu schlecht dazustehen. Und Liebe entschuldigt vieles.“
    Edie kämpfte mit den Tränen, und Kari wagte es nicht, Gage anzusehen, sondern drückte nur seine Hand. Sie wollte ausnahmsweise gar nicht wissen, was er dachte.
    „Und was ist dann passiert?“, fragte Gage schroff.
    „Das Mädchen zeigte ihm die Babys, und er leugnete erst gar nicht, dass es seine Kinder waren. Er tat überhaupt nichts. Er zog sich in aller Ruhe an und meinte dann, dass er ihr alles Gute für die Zukunft wünsche. Das Mädchen brach in Tränen aus und lief davon. Ich folgte ihr bis in die Lobby und fand heraus, dass ihre Eltern sie eine Woche zuvor hinausgeworfen hatten. Genau zu ihrem achtzehnten Geburtstag.“
    Gage hätte am liebsten die Augen geschlossen und die Vergangenheit einfach verschwinden lassen. Aber seine Mutter redete weiter, und ihm blieb nichts anderes übrig, als ihr zuzuhören. Während sie sprach, nistete sich jedoch ein hässlicher Gedanke in seinem Kopf ein. Dieser Mann, dieser Earl Haynes, der Frauen benutzte und dann verließ, war ein Teil von ihm. Er trug Earls Gene in sich.
    Er dachte an seine eigene Vergangenheit, wie leicht es ihm gefallen war, von einer Beziehung zur nächsten zu gehen. Hatte er diesen Zug seinem leiblichen Vater zu verdanken? War er ebenso verantwortungslos wie er?
    Nein! Er wollte keinen solchen Vater haben. Aber es gab nichts, was er daran ändern konnte. Resigniert hörte er seiner Mutter zu.
    „Ich konnte Vivian nicht allein lassen“, berichtete sie, und Gage horchte plötzlich auf. „Also habe ich sie mit nach Hause genommen. Wir erfanden die Geschichte von einem toten Ehemann und gaben ihr einen neuen Nachnamen.“
    Gage fluchte, als plötzlich alles wie bei einem Kaleidoskop zu einem Bild zusammenfiel. Vivian Harmon war eine enge Freundin der Familie! Ihre

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