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JULIA FESTIVAL Band 98

JULIA FESTIVAL Band 98

Titel: JULIA FESTIVAL Band 98 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: SUSAN MALLERY
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wieder fähig, etwas freier durchzuatmen.
    Glaubst du, es wird uns jemals gelingen, zwischen uns alles in Ordnung zu bringen?
    „Wovon redest du, verdammt noch mal“, fragte er schroff.
    Kari ließ sich von seiner Laune nicht beeindrucken. Stattdessen stemmte sie die Hände in die Hüften und sah ihn unverwandt an.
    „Ich rede von uns. Von dir und mir. Spürst du nicht auch, was zwischen uns passiert? Du musst es spüren, denn es ist so stark, dass ich nachts deswegen nicht schlafen kann. Vor acht Jahren war ich noch zu jung, um schon Ehefrau und Mutter werden zu wollen, also bin ich fortgelaufen. Meine Ängste und meine Träume haben uns auseinandergebracht. Inzwischen bin ich erwachsen geworden, und du hast dich auch verändert. Doch was zwischen uns war, das ist immer noch lebendig. Ich fürchte nur, dass uns dieses Mal deine Vergangenheit auseinanderbringen wird.“
    Er wusste nicht, was er sagen sollte. Obwohl er zugeben musste, dass es zwischen ihm und Kari eine Anziehungskraft gab, die das rein Körperliche weit übertraf, hatte er nie über den Moment hinausgedacht. Er wusste ja, dass sie Pläne hatte, die ihn ausschlossen, und er hatte sich damit abgefunden. Doch jetzt änderte sie plötzlich die Regeln.
    „Willst du damit sagen, dass du Possum Landing nicht verlassen wirst?“, fragte er und war sich nicht im Klaren, was er bei diesem Gedanken empfinden sollte.
    „Ich weiß es nicht. Die Tatsache, dass Ralph nicht dein leiblicher Vater ist, scheint etwas für dich verändert zu haben. Und ich frage mich, warum?“
    Jetzt war es mit seiner Beherrschung vorbei. „Du übersiehst das Offensichtliche. Mir ist sehr wohl bewusst, dass Ralph Reynolds einen ungeheuren Einfluss auf mein Leben hatte. Aber das sind eben nur Einflüsse, was ist mit meinem Grundcharakter? Hast du nicht gehört, was meine Mutter über Earl Haynes gesagt hat? Er hat eine Siebzehnjährige geschwängert. Und als er herausfand, dass sie Zwillinge bekommt, hat er sie einfach verlassen. Das ist der Charakter des Mannes, der mich gezeugt hat, und ich trage sein Erbgut in mir! Ich muss damit leben und damit meinen Frieden schließen, falls das überhaupt möglich ist. Ich weiß nicht viel über diesen Mann, nur, dass er ein Schuft ist, der noch nicht mal die Verantwortung für seine eigenen Kinder übernommen hat.“
    Schmerz flackerte in ihren Augen auf. „Du bist nicht wie er“, widersprach sie leise. „Du bist nicht er.“
    „Bist du bereit, die Zukunft deiner Kinder dafür zu verwetten?“
    „Ja“, erwiderte sie mit einer Überzeugung, die ihn erstaunte, „denn ich kenne dich. Ich kenne dich seit Jahren. Du bist ein Mann, der sein Leben für die Einwohner dieser Stadt aufs Spiel setzt. Du bist ein Mann, der sich um die Großmutter anderer Leute kümmert und für seine Mutter sorgt, wenn ihr Mann stirbt. Du bist verantwortungsbewusst, liebevoll, gütig und leidenschaftlich. Du bist ein guter Mensch, Gage. Ein guter Mensch und ein Ehrenmann.“
    Ihre Worte trafen ihn wie Pfeile. „Du weißt nicht, wovon du redest“, erwiderte er schroff und wandte sich ab.
    Sie packte seinen Arm und trat vor ihn. „Ich weiß genau, wovon ich rede. Du bist derselbe Mann, der du noch letzten Monat oderletztes Jahr warst. Wenn du etwas anderes glaubst, gibst du deine Macht aus der Hand.“
    Tränen füllten ihre Augen, und sie presste sich eine Hand vor den Mund. „O Gage“, schluchzte sie mit erstickter Stimme.
    Er sah sie jedoch nur misstrauisch an, und Kari nahm all ihre Kraft zusammen und blinzelte ihre Tränen weg. „Mir ist gerade klar geworden, dass es keine Rolle spielt, wie sehr ich an dich glaube. Wenn du nicht an dich selbst glaubst, brauchen wir diese Unterhaltung gar nicht zu führen. Ich kann dich nicht überzeugen. Ich kann dich nicht dazu bringen, dass du an dich glaubst. Auch dass ich dich liebe, hat keinen Einfluss, weil du diese Liebe nicht zulässt.“
    Er erstarrte. „Was hast du gerade gesagt?“
    „Ich liebe dich. Mir ist klar geworden, dass ich nie aufgehört habe, dich zu lieben.“
    Ihre Worte überraschten ihn. Sie liebte ihn. Immer noch? „Ich glaube dir nicht“, erwiderte er mit ausdrucksloser Stimme.
    „Das überrascht mich nicht. Schlimmer noch, ich weiß nicht, wie ich dich überzeugen soll. Ich weiß überhaupt nichts mehr.“ Sie seufzte, trat einen Schritt zurück und hielt die Hände hoch.
    „Ich liebe dich, und ich habe schreckliche Angst, dass du mich deiner lächerlichen Besessenheit von der

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