JULIA FESTIVAL Band 98
sicher, dass du schon bereit bist?“
„Ganz sicher.“ Sie hob die Hüften, und er drang vorsichtig in sie ein.
„Noch tiefer, Gage“, keuchte sie und kam ihm entgegen. Als er schließlich mit einem kleinen Stoß völlig von ihr Besitz ergriffen hatte, hielten sie einen Augenblick lang inne, um den erregten, lustvollen Moment auszukosten. Doch dann trieb das Verlangen sie an, sich im Rhythmus der Liebe zu bewegen, bis sie den Höhepunkt ihrer Lust erreichten, der sie von ihrer süßen Qual erlöste.
Als sie sich schließlich voneinander lösten, erwartete Kari, dass Gage von ihr abrücken würde. Doch statt sich aufzusetzen oder gar nach seiner Kleidung zu greifen, zog er sie in seine Arme.
„Das war herrlich“, sagte er leise. „Sogar noch besser als in meiner Fantasie. Und glaube mir, die ist sehr lebhaft.“
„Ich weiß, was du meinst. Ich bin immer noch atemlos.“
Er rückte so weit von ihr ab, dass er sie anschauen konnte, ließ aber die Hand auf ihrer Taille liegen. „Ich habe dich ein paar Tage nicht gesehen.“
Sie dachte daran, ihm zu sagen, dass es sogar eine ganze Woche gewesen war, ließ es dann aber sein. „Ich habe am Haus gearbeitet. Und du?“
„Ich habe auch gearbeitet. Gearbeitet und nachgedacht.“
„Und was ist dabei herausgekommen? Beim Nachdenken, meine ich?“
„Ich bin immer noch ziemlich verwirrt und weiß nicht, wie ich alles einordnen soll.“
Sie sah ihm unverwandt in die Augen. „Ich habe auch über deine Situation nachgedacht. Ich glaube, ich verstehe dich jetzt ein bisschen besser. Eigentlich hat sich nichts für dich geändert und doch alles. Das ist nicht einfach. Es wird eine Weile dauern, bis sich der Sturm in deinem Inneren gelegt hat. Aber deswegen bist du immer noch derselbe wunderbare Mann, der du immer gewesen bist. Du bist der beste Mann, den ich je kennengelernt habe.“
„Das bezweifle ich.“
„Warum? Ich sage die Wahrheit.“ Sie legte eine Hand auf ihr Herz. „Das schwöre ich.“
„Danke.“ Er küsste sie, und während Kari seinen Kuss erwiderte, hallten ihre eigenen Worte in ihrem Kopf wider. Gage war der beste Mann, den sie je kennengelernt hatte. Er war alles, was eine Frau sich wünschen konnte. Er war …
Ihre Kehle schnürte sich zusammen, als sie es endlich begriff. Sie hätte am liebsten laut gelacht und gleichzeitig geweint. Sie liebte ihn! Nach all den Jahren und all den Kilometern, die sie gereist war, liebte sie ihn immer noch.
Warum war sie nicht schon früher darauf gekommen? Es waren doch alle Anzeichen vorhanden gewesen: Ihre Reaktion auf ihn, als sie ihn nach so langer Zeit wiedersah. Ihre Bereitschaft, mit ihm ins Bett zu gehen, nachdem sie so erfolgreich alle anderen Männer von sich ferngehalten hatte. Ihr Bedürfnis, in seiner Nähe zu sein. Die Tatsache, dass sie sich um ihn sorgte. Ihre ambivalenten Gefühle, tatsächlich einen Job in Dallas oder Abilene anzunehmen.
„Kari? Geht es dir gut?“
Da sie im Moment nicht sprechen konnte, nickte sie nur. Und jetzt? Was passierte, wenn sie tatsächlich eine der beiden Anstellungen bekommen würde? Sollte sie absagen, nur damit sie weiter in Gages Nähe bleiben und warten konnte, bis er ihr endlich seine Liebe gestand und ihr einen Heiratsantrag machte?
Das Vernünftigste wäre es natürlich, ihn nach seinen Gefühlen zu fragen. Sie machte den Mund auf, schloss ihn aber sofort wieder. Nicht jetzt, es ist noch zu früh, sagte sie sich und verbarg ihr Gesicht an seiner Schulter. Sie musste sich erst an den Gedanken gewöhnen, dass sie Gage immer noch liebte.
„He“, meinte er und streichelte ihren Rücken. „Es ist alles in Ordnung.“
„Ich weiß“, schwindelte sie, obwohl sie überhaupt nichts mehr wusste.
Er hauchte einen Kuss auf ihr Haar. „Kann ich heute Nacht bei dir schlafen?“
Statt einer Antwort lächelte sie nur und zog ihn in die Arme.
Gage brauchte am nächsten Tag nicht zu arbeiten, also schliefen sie lange, frühstückten gemütlich und nahmen sich dann vor, mit der Renovierung des Erdgeschosses anzufangen. Sie begannen gerade, das Esszimmer auszuräumen, als es an der Haustür klopfte.
Kari öffnete die Tür und sah sich Gages Mutter gegenüber.
„Ist Gage hier?“, fragte Edie. „Er war nicht zu Hause, aber da sein Wagen in der Einfahrt steht, dachte ich, dass er vielleicht bei dir ist.“
„Ja, er ist hier.“
Kari rief nach Gage, und während sie Edie ins Haus bat, versuchte sie, ihre Besorgnis zu unterdrücken. Die letzte Nacht
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