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JULIA FESTIVAL EXTRA Band 04

JULIA FESTIVAL EXTRA Band 04

Titel: JULIA FESTIVAL EXTRA Band 04 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Darcy
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helfen. „Es tut mir leid, dass die Kröte auf Sie gesprungen ist, Michelle“, sagte sie erzwungen ruhig. „Aber seien Sie meinem Sohn deshalb nicht böse. Marco findet nichts Schlimmes dabei, Kröten zu fangen. Er hilft des Öfteren einem seiner Onkel dabei und ist es gewohnt, dafür gelobt zu werden, wenn er eine gefangen hat.“
    Sofort richtete sich Michelles Zorn und Empörung auf sie. „Sie lassen zu, dass er seinem Onkel hilft, diese widerlichen Viecher zu fangen?“
    Gina nickte und riss sich ihrem Sohn zuliebe zusammen. „Ja, für Marco ist das ein tolles Spiel. Sein Onkel veranstaltet Krötenrennen für Touristen. Er gibt den Kröten dazu sogar Namen wie Fat Freddo, Forest Lump oder Prince Charming …“
    „Prince Charming?“, mischte sich Alessandro belustigt ein und sah sie an. Sein anerkennender Blick verriet, dass er ihre Ablenkungstaktik durchschaute und bewunderte.
    Gina rang sich ein Lächeln ab, dankbar für seine Hilfe. „Ja, und wenn Prince Charming das Rennen gewinnt und eine Frau auf ihn gesetzt hat, versucht mein Bruder sogar, die Frau zu überreden, die Kröte zu küssen.“
    „Eine Kröte zu küssen!“, stieß Michelle entsetzt aus.
    „Das ist immer ein großer Spaß für die Zuschauer. Und manche küssen tatsächlich die Kröte und lassen sich dabei fotografieren oder filmen, um es später ihrer Familie oder ihren Freunden zu zeigen.“
    „Ich kann mir das gut vorstellen“, kam Alessandro ihr erneut zu Hilfe, bevor er sich direkt an seine Verlobte wandte. „Wie du siehst, Michelle, ist das alles eine Frage der Betrachtungsweise.“
    „Ach was!“ Michelle riss sich verächtlich von ihm los. „Wenn es dir nichts ausmacht … ich will mir den Krötenschleim vom Arm waschen!“ Sie drehte sich auf dem Absatz um und verschwand demonstrativ im Haus.

    Zurück blieb eine peinliche Stille. Gina blickte besorgt zu Marco, der ein verstörtes Gesicht machte und kurz davor schien, in Tränen auszubrechen.
    Alessandro hockte sich vor ihn hin. „Na, Marco, sollen wir uns einmal den Fischteich ansehen?“, fragte er aufmunternd.
    „Fische?“, fragte der Kleine verschüchtert, aber interessiert.
    „O ja, große rote, goldene und gefleckte. He, wie wär’s, wenn wir versuchen zu zählen, wie viele es sind?“ Alessandro hob Marco auf seine Arme und richtete sich mit ihm auf. „Kannst du überhaupt schon zählen?“
    „Ja!“ Marco nickte mit wichtiger Miene. „Eins, zwei, vier, zehn …“
    „Na prima! Dann lass uns zum Fischteich gehen … das heißt, falls deine Mutter nichts dagegen hat?“
    Er sah Gina an. Sie las in dem Blick seiner faszinierenden blauen Augen den brennenden Wunsch, das unverzeihliche Verhalten seiner Verlobten wiedergutmachen zu wollen, und die Intensität dieses Wunsches rührte sie.
    „Mom? Darf ich?“
    Sie blickte Marco an. Die Tränen waren vergessen. Seine braunen Augen leuchteten erwartungsvoll. „Ja, natürlich“, gab sie sich geschlagen und sah mit gemischten Gefühlen zu, wie Alessandro King ihren Sohn zu neuen Abenteuern davontrug. Einerseits war sie dankbar, dass er so selbstverständlich die Initiative ergriffen hatte, andererseits wusste sie nicht, wohin das führen sollte. So gern hätte sie geglaubt … aber es wäre sicher klüger gewesen, wenn sie sich mit Marco verabschiedet und diesen Leuten die Möglichkeit gegeben hätte, ihre Probleme allein zu lösen. Es war nicht gut, dazwischenzugeraten.
    „Alessandro kann gut mit Kindern umgehen“, versicherte Isabella Valeri-King, die ihre besorgte Miene bemerkte. „Er hat sich immer um seine jüngeren Brüder gekümmert, als sie noch klein waren.“
    Gina sank auf ihren Stuhl zurück, um ihrer Gastgeberin zu zeigen, dass sie nicht daran zweifelte, dass Marco bei Alessandro sicher war. Das war nicht das Problem. Sie rang sich ein Lächeln ab. „Er ist … sehr freundlich.“
    Die Erinnerung an Michelles Wutausbruch ließ sich nicht so leicht vergessen. Gina hoffte, dass Alessandro Marco bald zurückbringen würde, sodass sie sich mit ihrem Sohn verabschieden konnte, bevor Michelle wieder auftauchte. Sie fragte sich unwillkürlich, wie Alessandro auch nur daran denken konnte, eine solche Frau zu heiraten … vor allem, wenn er Kinder wollte. Zugegeben, Marco war natürlich nicht Michelles Kind, aber dieser Jähzorn wegen einer kleinen Kröte … Das war nicht gut. Überhaupt nicht gut. Und die Gefühle, die Alessandro King an diesem Nachmittag in ihr, Gina, geweckt hatte, ließen seine

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