JULIA FESTIVAL EXTRA Band 04
an Sex gedacht wie er. Warum, zum Teufel, gab sie es nicht einfach zu, anstatt sich hinter ungerechten Schuldzuweisungen zu verstecken? Schön, es mochte ihr nicht gefallen, dass sie ihn begehrte. Ihm gefiel es auch nicht, dass er sie begehrte. Aber das änderte nichts an der Wahrheit.
Diese lästige Wahrheit beschäftigte Matteo während des gesamten Flugs nach Brisbane. Sie ließ ihn auch nicht los, als er mit den anderen im Hotel eincheckte und in sein Zimmer ging. Gereizt warf er sein Gepäck auf das französische Doppelbett, das ihn nur noch mehr daran erinnerte, wie deutlich er Nicole Redman gegenüber sein sexuelles Verlangen ausgesprochen hatte.
Obwohl er sich fast kniefällig bei ihr für seine falschen Annahmen und Vorwürfe entschuldigt und von seiner Seite wirklich alles getan hatte, um für die weitere Dauer ihres Aufenthaltes in Port Douglas die Basis für ein unbefangenes Verhältnis zwischen ihnen zu schaffen, zeigte sie ihm ungnädig die kalte Schulter. Sie konnte nicht einmal zugeben, dass er recht gehabt hatte, was ihre gegenseitigen erotischen Gefühle füreinander betraf!
Kurz entschlossen griff Matteo nach dem Telefon und erkundigte sich bei der Rezeption nach Nicoles Zimmernummer. Es war jetzt halb sechs. Um Viertel nach sieben wollten sich alle im Foyer treffen, um zum Theater zu fahren, und er hatte nicht vor, sich bei der Gelegenheit erneut von Nicole Redman brüskieren zu lassen. Er würde das jetzt ein für alle Mal klären!
Nicole war sicher in ihrem Zimmer. Frauen brauchten immer ewig, um sich für einen so großen Anlass, wie es der heutige Abend darstellte, herauszuputzen. Es hatte keinen Sinn, es telefonisch zu versuchen. Womöglich würde sie einfach auflegen, und die Genugtuung wollte er ihr nicht geben. Nein, diese Sache musste von Angesicht zu Angesicht ausgefochten werden. Und diesmal konnte Nicole ihm nichts vorwerfen. Von selbstgerechtem Zorn getrieben, verließ Matteo sein Zimmer, um seine reizvolle Widersacherin unverzüglich aufzusuchen.
Nicole versuchte, sich in einem duftenden Schaumbad zu entspannen. Den ganzen Tag über war sie nervös und angespannt gewesen. Ihr war natürlich klar, dass es unmöglich sein würde, Matteo King den ganzen Abend völlig zu ignorieren. Damit musste sie sich abfinden und sich so weit wie möglich von ihm fernhalten.
Dennoch drehten sich ihre Gedanken immer wieder um ihn. Sicher würde er im Abendanzug noch attraktiver aussehen. Es war einfach nicht fair, dass er so unwiderstehlich gut aussah. Es gab ihr das Gefühl, dass sie etwas Unvergleichliches verpasste.
Welcher Teufel hatte sie geritten, sich dieses Abendkleid zu kaufen, das sie wirklich nicht gebraucht hätte? Sie hatte doch ein Kleid im Gepäck, das es für den heutigen Abend auch getan hätte. Aber als sie an dieser exklusiven Boutique vorbeigekommen war und dieses aufreizende schwarze Kleid im Schaufenster gesehen hatte, war die Verlockung zu groß gewesen.
Ich werde es ihm zeigen!
Was genau wollte sie Matteo King zeigen? Dass sie auch attraktiv aussehen konnte? Oder war es der Wunsch, ihm genauso unter die Haut zu gehen, wie er ihr unter die Haut gegangen war? Natürlich nur aus sicherer Distanz, sodass er vor Frustration vergehen würde … falls er überhaupt immer noch Lust hatte, mit ihr zu schlafen. Schließlich war es nur gerecht, ihn dazu zu bringen, seine Kränkungen tief zu bereuen.
Andererseits hatte er sich ja entschuldigt. Allerdings viel zu spät. Das machte die vielen Tage und Nächte nicht wett, die sie sich unglücklich gefühlt hatte.
Trotzdem war es vielleicht klüger, das Kleid nicht anzuziehen. Vielleicht sollte sie es besser zurückbringen und sich ihr Geld wiederholen. Rachsucht brachte gewöhnlich nichts Gutes hervor. Und in ihrem Fall würde sie nur dazu führen, dass sich ihre Gedanken noch mehr um Matteo drehten.
Hatte es da an ihrer Zimmertür geklopft?
Nicole stieg schnell aus der Wanne. Sicher war es Hannah, die noch ein wenig mit ihr plaudern wollte, bevor sie sich beide für den Abend zurechtmachen mussten.
Sie trocknete sich rasch ab und zog sich den weißen Frotteebademantel an, der zum Service des Hotels gehörte. Dann eilte sie ins Schlafzimmer, weil es schon wieder klopfte. Ohne nachzufragen, öffnete sie die Tür und stand wie vom Donner gerührt da, als sie sich Matteo King gegenübersah.
Groß und breitschultrig stand er vor ihr und raubte ihr mit seiner männlichen Ausstrahlung den Atem. Sie spürte die Aggressivität, die
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