JULIA FESTIVAL EXTRA Band 04
ist mir wichtiger. Aufschreiben kann man es, wenn sich alles zum Guten gewendet hat.“
„Und Sie sind sich ganz sicher, dass die beiden richtig füreinander sind?“
„Haben Sie nicht gesehen, wie sie sich angeblickt haben, als Nicole heute Abend die Treppe herunter ins Foyer kam?“
„Ich habe gesehen, dass sie hinreißend aussah, wunderschön. Jeder Mann hätte sie bewundert.“
„Nein, es war mehr als das. Ich bin mir ganz sicher.“
„Hoffen wir, dass es so ist. Die Kleine ist zu viel allein. Vergräbt sich in das Leben anderer Leute …“ Rosita schüttelte den Kopf. „Sie sollte besser ihr eigenes Leben haben. Einen Mann. Kinder.“
Isabella Valeri-King war derselben Meinung. Und Nicole war die Richtige für Matteo … eine starke Frau, die viel Liebe schenken konnte und zutiefst loyal war. Eine Frau, die ihrem Mann auch in schweren Zeiten zur Seite stehen würde.
Die alte Dame ließ den Blick durch den Saal schweifen und suchte ihre beiden anderen Enkel und deren Frauen … zwei Paare, die vor Glück strahlten. Isabella Valeri-King konnte sich eines leisen Triumphgefühls nicht erwehren. Wenn Matteo jetzt auch noch Nicole heiraten würde …
Da war sie ja!
Isabella Valeri-King setzte sich kerzengerade auf und sah beunruhigt genauer hin. Nicole war allein. Wo war Matteo?
Die meisten Gäste, die nicht saßen, tanzten oder standen in kleinen Gruppen um die Tanzfläche herum. Nicole war offensichtlich gerade erst wieder in den Saal gekommen, stand in der Nähe des Eingangs und blickte sich suchend um.
Suchte sie Matteo? Er war nicht im Saal.
Sie wirkte angespannt. Ihre Hände spielten nervös mit der kleinen Abendtasche. Ein ungutes Gefühl regte sich in Isabella Valeri-King. Was war passiert? Wo war Matteo?
„Rosita …“ Sie drückte ihrer Vertrauten den Arm. „Wie es aussieht, läuft da etwas nicht so, wie es laufen sollte. Schnell, tun Sie, als wollten Sie in den Waschraum gehen, und schicken Sie im Vorbeigehen Nicole zu mir.“
„Es ist nicht gut, sich einzumischen“, protestierte Rosita.
„Gehen Sie! Los!“, drängte Isabella Valeri-King ungeduldig.
Rosita stand seufzend auf und machte sich auf den Weg. Isabella Valeri-King fasste sich und bemühte sich um ein freundliches Lächeln, während sie das Geschehen aus der Entfernung beobachtete. Nicole lächelte Rosita sichtlich nervös zu. Die gutmütige Haushälterin spielte ihre Rolle sehr gut. Mit einer scheinbar beiläufigen Handbewegung veranlasste sie Nicole in die richtige Richtung zu blicken, und Isabella Valeri-King lächelte ihr sofort betont einladend zu. Egal, wie Nicole sich fühlte oder was sie vorhatte, sie musste sich nun verpflichtet fühlen, ihrer Auftraggeberin ihre Aufwartung zu machen.
Es bereitete Isabella Valeri-King kein schlechtes Gewissen, dass sie auf subtile Weise ihre Macht ausgespielt hatte. Zu wichtig war es ihr, zu erfahren, was zwischen Nicole und Matteo ablief. Wie lange waren sie zusammen aus dem Saal verschwunden gewesen? Zwanzig Minuten? Eine halbe Stunde? Offenbar hatte es eine Auseinandersetzung gegeben. Durch wessen Schuld? Ließ sich die Sache wieder einrenken? Heute Abend blieb nicht mehr viel Zeit, die Beziehung der beiden zu befördern, und wenn die Barrieren wieder aufgebaut waren … Es war zu frustrierend!
„Mrs. Valeri-King …“ Nicole begrüßte sie freundlich, aber ausdruckslos.
Isabella Valeri-King deutete auf den freien Sessel an ihrer Seite. „Kommen Sie, leisten Sie mir Gesellschaft, solange Rosita fort ist“, lud sie Nicole freundlich ein.
Es wäre unhöflich gewesen, abzulehnen. Nicole ging um den Tisch herum und setzte sich. Aber sie sagte kein Wort.
Die Sorge der alten Dame wuchs. „Ich dachte, Matteo würde sich heute Abend um Sie kümmern“, bemerkte sie in möglichst beiläufigem Ton.
Nicole erstarrte sichtlich. „Er war vorhin noch mit mir zusammen“, antwortete sie höflich und ließ den Blick durch den Saal schweifen, um dem forschenden Blick ihrer Auftraggeberin auszuweichen. „Ich weiß nicht, wo er jetzt ist.“
„Ich dachte, ich hätte beobachtet, dass Sie die Party zusammen verlassen haben …?“
„Wir … haben uns getrennt. Ich wollte in den Waschraum.“
„Wie ungalant von ihm, nicht auf Sie zu warten! Ich muss mit dem Jungen ein ernstes Wort reden.“
Nicole errötete. „Es ist wirklich nicht seine Aufgabe, sich um mich zu kümmern, Mrs. Valeri-King. Und ich möchte nicht, dass er sich dazu verpflichtet fühlt.“
Isabella
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