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JULIA FESTIVAL EXTRA Band 04

JULIA FESTIVAL EXTRA Band 04

Titel: JULIA FESTIVAL EXTRA Band 04 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Darcy
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um Kaffee für zwei, wobei es Alessandro merkwürdig vorkam, dass sie nicht, wie sonst üblich, versuchte, ihm ein Frühstück aufzudrängen. Aus irgendeinem Grund schien seine Großmutter der Ansicht zu sein, dass Michelle ihm nie genug zu essen geben würde, und sie musste doch annehmen, dass er direkt vom Apartment seiner Verlobten kam.
    „Ich denke, die Hochzeitsfeier gestern ist sehr gut gelaufen“, bemerkte seine Großmutter, während sie auf den Kaffee warteten.
    „Ja“, antwortete er zerstreut. Ihm schien das alles schon eine Ewigkeit her zu sein.
    „Antonio hat eine sehr nette Rede gehalten.“
    Alessandro nickte. „Er liebt es ja, ein Publikum zu unterhalten.“ Sein jüngerer Bruder war ein sehr extrovertierter Mensch, der immer zu Späßen aufgelegt war. Alessandro wünschte sich manchmal, er hätte etwas von Antonios Leichtigkeit. Du versuchst, zu viel zu kontrollieren, hatte sein Bruder ihn schon oft scherzhaft gewarnt. Aber gestern Nacht hatte er, Alessandro, völlig die Kontrolle verloren.
    „Und meine Neuentdeckung, Gina Terlizzi, hat wundervoll gesungen“, fuhr seine Großmutter fort.
    „Das fand ich auch“, pflichtete Alessandro ihr heiser bei, wobei er jedoch ihrem Blick auswich und zum Fenster hinaussah.
    Doch die nachfolgende bedeutungsschwere Stille ließ ihn vermuten, dass seine Großmutter bereits ahnte, wie sehr ihn ihr neuer Schützling beeindruckt hatte, und auf einen weiteren Kommentar von ihm wartete. Sie hatte natürlich gesehen, wie er mit Gina getanzt hatte, und vermutlich auch, dass sie zusammen den Ballsaal verlassen hatten, und daraus ihre Schlüsse gezogen. Aber sie konnte nicht wissen, was danach noch zwischen ihnen gewesen war.
    Er musste seine Großmutter jetzt darüber informieren, dass seine Hochzeit inzwischen abgesagt war. Eine Aussöhnung mit Michelle war ausgeschlossen. Auch ohne seine Gefühle für Gina käme es für ihn nie infrage, eine Frau zu heiraten, die so ungeniert untreu wurde.
    Und das brachte ihn direkt wieder zurück zu dem Eindruck, den Gina an diesem Morgen gehabt haben musste … dass er seine Verlobte betrogen hatte. Eine unerträgliche Vorstellung. Auch wenn die Leidenschaft, der sie gestern Nacht erlegen waren, beidseitig gewesen war, musste er sich vorwerfen, nicht zuerst ganz klare Verhältnisse geschaffen zu haben.

    Rosita brachte den frisch aufgebrühten Kaffee, und Alessandro wollte ihr lächelnd danken, aber die Haushälterin erwiderte sein Lächeln nicht. Im Gegenteil, sie schien seinem Blick auszuweichen, stellte schweigend das Tablett auf den Tisch und zog sich sofort wieder zurück.
    Da stimmte etwas überhaupt nicht. Alessandro kannte Rosita, seit er ein kleiner Junge gewesen war, und sie hatte immer ein Lächeln für ihn übrig gehabt. Er blickte verstohlen zu seiner Großmutter, die mit unbewegter Miene den Kaffee eingoss. Sie war zu ruhig, zu gefasst, was eigentlich immer ein untrügliches Anzeichen für Schwierigkeiten war.
    „Was ist das Problem, Nonna?“
    Sie stellte die Kaffeekanne auf den Tisch und sah ihren Enkel durchdringend an. „Du bist das Problem, Alessandro“, sagte sie unverblümt.
    In diesem Moment wurde ihm klar, dass sie es wussten. Rosita und seine Großmutter wussten, dass er mit Gina geschlafen hatte! Schadensbegrenzung war angesagt. „Es tut mir leid, wenn mein Handeln dir Kummer gemacht hat. Ich werde alles schon sehr bald richtigstellen“, versprach er sofort.
    „Und wie willst du das anfangen?“, fragte sie missbilligend. „Darf ich dich vielleicht daran erinnern, dass du …?“
    „Ich habe meine Verlobung mit Michelle gelöst“, unterbrach er sie ruhig. „Unmittelbar nach dem Ende der Hochzeitsfeier. Wir haben uns endgültig getrennt, bevor ich nach Hause gekommen bin.“
    Isabella Valeri-Kings dunkle Augen leuchteten auf. Sichtlich erleichtert lehnte sie sich zurück. „Es freut mich, zu hören, dass du nicht ganz unehrenhaft gehandelt hast.“
    „Nonna, ich versichere dir …“
    „Lass es mich ganz deutlich ausdrücken, Alessandro“, fiel sie ihm energisch ins Wort. „Gina Terlizzi war mein Gast. Sie hatte ein Anrecht darauf, sich in den Räumen, die ihr und ihrem Sohn zugewiesen worden waren, ungestört und sicher zu fühlen. Ich glaube nicht eine Sekunde, dass sie dich eingeladen hat, sie dort aufzusuchen. Ihre überstürzte Abfahrt heute früh spricht für sich.“
    Alessandro machte ein nachdenkliches Gesicht. „Hat sie mit dir gesprochen?“
    „Erwartest du, dass eine junge

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