JULIA FESTIVAL EXTRA Band 04
nicht, dass Sie Ihren Charme in irgendeiner Form an mir ausprobieren. Wir singen zusammen, mehr nicht.“
Peter seufzte. Ein Ausdruck zynischer Desillusionierung huschte über sein Gesicht. „Ich nehme mir, was sich mir bietet, wenn mir danach ist.“ Er zuckte die Schultern. „Ich habe die Erfahrung gemacht, dass ich nicht besonders gut bin, was enge Beziehungen betrifft, aber ein Leben in Enthaltsamkeit ist auch nicht mein Fall.“ Er blickte ihr direkt in die Augen. „Ich weiß, dass Sie tabu sind, und ich will es auch gar nicht anders, weil es mit meinen beruflichen Plänen kollidieren würde. Glauben Sie mir, ich könnte gar nicht so scharf auf Sie sein, um zu riskieren, Ihre großartige Stimme zu verlieren.“
Konnte sie ihm glauben?
Er beugte sich beschwörend vor. „Sehen Sie, im Showbusiness sind etwas Sex und Erotik gut, um sich zu verkaufen. Es schafft eine vertrauliche Verbindung zum Publikum. Ich habe nicht vor, mich in dieser Hinsicht zu ändern. Sollten wir uns aber, was ich sehr hoffe, einigen, verspreche ich Ihnen, dass ich Sie abseits der Bühne wie meine kleine Schwester behandeln werde. Ich möchte keine Unstimmigkeiten zwischen uns. Nur wenn es harmonisch läuft, können wir auf der Bühne unser Bestes geben. Okay?“
„Wie eine kleine Schwester also?“, wiederholte Gina immer noch etwas ungläubig. Sie konnte sich den Herzensbrecher Peter Owen nur schwer in der Rolle eines großen Bruders vorstellen.
Er lächelte spöttisch. „Ich hatte nie eine Familie. Sie werden mir beibringen müssen, wie ich mich zu benehmen habe.“
„Keine Familie?“ Das war für Gina unvorstellbar.
„Ich bin ein armer Waisenjunge, der seinen Weg ganz allein gegangen ist.“ Das Lächeln verschwand, und Peters Gesicht wurde ernst. „Glauben Sie mir, ich habe gelernt, meine Interessen zu schützen, Gina, und werde Sie von jetzt an mit unter meine Fittiche nehmen. Ich werde Ihnen nicht wehtun, sondern alles tun, um Sie und damit unseren gemeinsamen Erfolg zu schützen.“
Mit anderen Worten, er war eben in erster Linie und vorrangig ein Profi. Es klang überzeugend. „Das ist fair“, sagte Gina erleichtert. „Und wie genau haben Sie sich unsere zukünftige Zusammenarbeit vorgestellt?“
Peter Owen erklärte es ihr. Gina gefiel sein Plan. Es fiel ihr leicht einzuwilligen … und es war ein gutes Gefühl, wieder eine Perspektive für die Zukunft zu haben.
14. KAPITEL
Danny nahm sich gerade den Rest Lasagne vom Vorabend und fütterte gleichzeitig Marco, als Gina von ihrem Treffen mit Peter nach Hause kam. Das wundervolle Einvernehmen zwischen Onkel und Neffen erinnerte Gina daran, dass Marco glücklicherweise mehr als einen männlichen Verwandten hatte, der bei ihm die Vaterrolle übernehmen konnte … ihre Brüder, ihr eigener Vater, Angelos ganze Familie.
Gina rang sich ein Lächeln ab. „Na, hattet ihr Spaß?“
„Es war ganz toll, Mom!“, rief Marco begeistert.
„Da hat er recht“, pflichtete Danny seinem kleinen Neffen bei. „Und ich überlege ernsthaft, in diesen Zweig der Tourismusbranche einzusteigen.“ Danny, der, rank und schlank wie er war, immer Hunger hatte, probierte die Lasagne auf seinem Teller und verdrehte genüsslich die Augen. „Hm, die ist besser als Moms!“
„Ich habe das Rezept etwas verändert.“
Ihr jüngerer Bruder zwinkerte ihr zu. „Hast du sie für Alessandro King gekocht?“
Gina schwieg und wich seinem Blick aus. Sie wollte nicht mehr an Alessandro denken, geschweige denn über ihn reden.
„Komm schon, spuck’s aus“, drängte Danny mit seinem jungenhaften Charme. „Marco hat mir erzählt, dass er gestern Abend hier war und ihm eine Gutenachtgeschichte vorgelesen hat.“
Es hatte keinen Sinn, Alessandros Besuch vor Marco zu leugnen. „Er kam vorbei, weil ich etwas im Schloss vergessen hatte. Und du kennst doch Marco. Er bittet jeden, ihm eine Geschichte vorzulesen. Alessandro war so nett, ihm den Gefallen zu tun.“
„Aber du nennst ihn jetzt schon ‚Alessandro‘, ja?“, bemerkte ihr Bruder vielsagend.
Gina seufzte. „Hör auf damit, Danny. Er ist mit Michelle Banks verlobt.“
„Aber noch lange nicht verheiratet. Da kann noch viel passieren.“
„Höchst unwahrscheinlich. Und jetzt würde ich gern das Thema wechseln.“
„Schon gut, schon gut! Wie ist es mit Peter Owen gelaufen?“
„Ich werde morgen Abend mit ihm zusammen in der ‚Coral Reef Lounge‘ auftreten.“
Danny pfiff anerkennend. „Das ging schnell. Und ein
Weitere Kostenlose Bücher