JULIA FESTIVAL EXTRA Band 04
auf, und sein glühender Blick schien den Grund ihrer Seele erforschen zu wollen. „Komm, flieg mit mir, Schmetterling!“
Es klang wie ein Befehl, dem sie sich nicht widersetzen konnte. Gleichzeitig spürte sie, wie Antonio die Fingerspitzen sacht kreisend über den Schmetterling gleiten ließ, den sie sich zu Beginn ihrer zweijährigen Entdeckungstour um den Nabel hatte tätowieren lassen – als Symbol für ihren Wunsch, sich von all dem Kummer ihres vergangenen Lebens zu befreien und davonzufliegen. Jetzt aber begehrte sie nur noch eine Freiheit – die Freiheit, mit diesem Mann zu fliegen und sich mit ihm zu Höhen aufzuschwingen, die nur sie beide miteinander teilen konnten.
Und als Antonio begann, die Hüften zu bewegen, kam sie ihm entgegen, ließ sich von ihm führen, wurde eins mit seinem Rhythmus … und flog mit ihm. Immer schneller, immer höher, bis sie auch die letzten Fesseln hinter sich ließ und sich ganz in der unbeschreiblichen Explosion ihrer Gefühle verlor.
Doch Hannah blieb nicht verloren. Antonio fing sie wieder ein, hob sie erneut hoch und trug sie in die Wohnung. Und sie bedeckte seinen Hals und seine Wangen mit heißen Küssen, als könnte sie gar nicht genug bekommen von diesem wundervollen Mann, der sie so sehr begehrte.
Er legte sie sacht auf das Bett und zog sie ganz aus, bevor er sich ebenfalls seiner restlichen Kleidungsstücke entledigte. Hannah verschwendete nicht einen Gedanken daran, ob er sie schön fand. Sie war zu sehr damit beschäftigt, den Anblick seines männlich schönen Körpers zu genießen. In ihren Augen war Antonio King einfach perfekt, und als er sich neben ihr ausstreckte, konnte sie der Versuchung nicht widerstehen, ihn zu streicheln und seine Schönheit zu erkunden.
Vermutlich war es dumm, überhaupt Vergleiche anzustellen, aber Hannah kam unwillkürlich in den Sinn, dass Antonio viel männlicher und stärker wirkte als Flynn. Ein König unter den Männern. Ein Lächeln huschte über ihr Gesicht. Antonio erwiderte es liebevoll, wobei er den Daumen sacht über ihre sinnlichen Lippen gleiten ließ.
„Bist du jetzt wieder glücklich?“, fragte er leise.
„Ja“, antwortete sie schlicht. Es war einfach so, auch wenn sie die Gründe nicht hinterfragen wollte. Lass es einfach zu, auch wenn es nur für den Augenblick sein sollte, lass es einfach zu, flüsterte die Stimme ihres Herzens.
Antonios Blick wurde ein wenig fragend. „Ich hoffe, wir haben nicht völlig überstürzt gehandelt. Ich habe ganz vergessen, uns zu schützen.“
Seine Worte holten Hannah für einen Moment auf den Boden der Wirklichkeit zurück. „Meinetwegen brauchst du dir keine Gedanken zu machen“, versicherte sie rasch. „Und ich nehme an, dass du …?“
„Bei mir ist auch alles bestens, ja. Aber es bleibt das Risiko einer Schwangerschaft.“
Hannah rechnete schnell nach. „Keine Gefahr.“
„Du nimmst also die Pille?“
„Nein.“ Sein erstaunter Blick veranlasste sie hinzuzufügen: „Es bestand keine Notwendigkeit. Ich habe seit zwei Jahren keinen Sex mehr gehabt.“
„Seit zwei Jahren!“, wiederholte er nachdenklich, als käme ihm das unvorstellbar lang vor.
Hannah zuckte die Schultern. „Ich hatte nicht den Wunsch danach.“
Er sah sie forschend an. „Aber mit mir wolltest du es?“
„Ja.“
„Und bist du glücklich darüber?“
„Ja.“ Jedenfalls für den Moment. Wie hätte sie es nicht sein sollen, wenn ein Mann wie Antonio King sie derart begehrte?
Er lächelte. „Ich bin es auch, Hannah O’Neill. Denn ich muss zugeben, du hast mich vom Moment unserer ersten Begegnung an ziemlich durcheinandergebracht.“
„Dich durcheinandergebracht?“ Sie schüttelte ungläubig den Kopf. „Und ich dachte, du könntest mich nicht leiden.“
„Ich hatte lediglich etwas gegen die äußeren Umstände … dass du meine Angestellte sein würdest. Denn normalerweise halte ich mich streng an die Regel, Geschäft und Vergnügen nicht miteinander zu verquicken. Es ist eine gute, sinnvolle Regel.“
Hannah begriff. „Ich werde es in unserem Arbeitsverhältnis nicht ausnutzen, Antonio.“
„Das glaube ich dir.“ Er streichelte ihr zärtlich die Wange. „Du bist ganz bestimmt kein Mensch, der andere ausnutzt, Hannah.“
Was für ihn ebenfalls galt, daran zweifelte sie nicht. Er war ein Mann, der die Dinge in die Hand nahm und dabei bereitwillig Verantwortung übernahm. Als fair hatte Megan ihn beschrieben, und das traf zu. Hannah war sich sicher, dass er
Weitere Kostenlose Bücher