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JULIA FESTIVAL EXTRA Band 06

JULIA FESTIVAL EXTRA Band 06

Titel: JULIA FESTIVAL EXTRA Band 06 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Penny Jordan
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hast Tante Ruths floristisches Talent geerbt, weißt du.“
    „Und ich frage mich, von welchem unserer Vorfahren du deine Überredungskunst hast“, bemerkte Katie schmunzelnd und verschwand gehorsam in der Waschküche.

4. KAPITEL
    „Du wirst Jenny und Jon Crighton mögen“, sagte Chrissie zu Seb, nachdem sie ihn abgeholt hatten. „Ach, Jon kennst du ja schon, nicht wahr? Er wickelt doch deinen Wohnungskauf ab.“
    „Nein, ich kenne ihn noch nicht“, erwiderte Seb. „Ich habe am Montag einen Termin bei ihm, um ein paar Unterschriften zu leisten, aber da er ins Gericht muss, werde ich mit seiner Tochter zu tun haben.“
    „Mit seiner Tochter?“ Guy runzelte erst die Stirn, dann lächelte er. „Ach ja, ich hatte ganz vergessen, dass Katie jetzt bei Jon und Olivia arbeitet.“
    „Katie? Katie Crighton?“, fragte Seb so heftig nach, dass Chrissie und Guy einen erstaunten Blick wechselten.
    „Ja. Kennst du sie etwa?“, wollte Guy wissen.
    „Wir sind uns begegnet“, antwortete Seb mürrisch. „Zufällig kauft sie die Wohnung neben meiner.“
    „Wirklich?“ Neugierig drehte Chrissie sich zu ihm um. „Jenny hat mir erzählt, dass Katie etwas sucht. Es ist so schade, dass sie bei der Wohltätigkeitsorganisation kündigen musste. Sie hat die Arbeit dort sehr geliebt.“
    „Sie war schon immer viel sozialer eingestellt als ihre Schwester“, fügte Guy hinzu. „Als Kinder haben sie beide Geld für afrikanische Waisenkinder gesammelt und selbst ihr Taschengeld gespendet. Aber Katie hat sich sogar nach der Schule etwas dazuverdient, um noch mehr geben zu können.“
    „Nun ja, ich nehme an, Zwillingsschwestern sind immer auch Konkurrentinnen“, meinte Seb missbilligend.
    Bevor Guy ihm erzählen konnte, dass Katie das verdiente Geld mit ihrer Schwester geteilt hatte, damit sie beide gleich viel spenden konnten, wechselte Chrissie das Thema. Sie fragte Seb, ob er sich auch aus seinen Kindertagen noch an die Crightons erinnern konnte.
    „Natürlich. Die Crightons waren in Haslewich ebenso bekannt wie die Cookes, wenn auch aus anderen Gründen. Der alte Crighton war ein richtiger Patriarch. Ich war mal auf einer Kinderparty oben in Queensmead, aber das war eher eine wohltätige Veranstaltung, bei der sich die Armen ihre Almosen abholen durften.“
    „Ja, ich erinnere mich“, bestätigte Guy. „Die Zeiten haben sich jedoch geändert, glaub mir. Jon ist ganz anders als sein Vater, und die jüngeren Crightons stehen alle auf eigenen Beinen. Sie sind ein lustiger Haufen, und ich bin sicher, du wirst dich amüsieren.“
    Seb verschwieg seinem Cousin, dass seine beiden bisherigen Begegnungen mit Katie Crighton ihn nicht gerade optimistisch stimmten.
    Jetzt, da er wusste, wer Katie Crighton war, hatte er noch weniger Lust auf den Abend als ohnehin schon. Als er an sie dachte, runzelte er automatisch die Stirn. Er erinnerte sich an die erste Begegnung mit ihr und war entsetzt über das, was diese Erinnerung in ihm auslöste. Mit achtunddreißig war er noch nicht so alt, als dass der Anblick einer hübschen jungen Frau ihn nicht erregt hätte. Aber er hatte sich auch alt genug geglaubt, um die entsprechenden Reaktionen zu unterdrücken. Sein Körper bewies ihm jetzt allerdings, dass er sich täuschte.
    Als Guy bereits in die Toreinfahrt von Jon und Jenny Crighton einbog, kämpfte Seb noch immer gegen das aufreizende innere Bild von Katie an.
    Angesichts des warmen Sommerabends hatte Jenny die Getränke im Schatten der Bäume in ihrem schönen Obstgarten aufgebaut. Als Seb seinem Cousin und dessen Frau durch das Spalier aus Rosen und Geißblatt folgte, sah er als Erstes Katie.
    Sie kehrte ihm den Rücken zu und schenkte gerade einem anderen Gast ein Glas Wein ein. Es war Saul Crighton, den Seb von der Arbeit her kannte. Die Szene hätte nicht idyllischer sein können. Im knöchelhohen Gras wuchsen bunte Wildblumen, die Luft duftete nach Rosen, und die milde Brise trug ein angeregtes, aber harmonisches Stimmengewirr mit sich. Selbst das halbe Dutzend Kinder, das sich in einer Ecke des Obstgartens tummelte, spielte friedlich vor sich hin, anstatt herumzutoben oder sich laut zu streiten.
    Eins der älteren Mädchen löste sich aus der Gruppe und ging zu Saul, der ihm liebevoll den Arm um die Schulter legte. Seb sah, wie Katie die Hand hob und dem Mädchen eine Locke aus der Stirn strich. Es versetzte ihm einen Stich, denn unwillkürlich musste er daran denken, wie jämmerlich er selbst als Vater versagt

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