JULIA FESTIVAL EXTRA Band 06
Schrank eingeschlossen hatte, litt sie in zu kleinen Räumen unter Platzangst. Doch als sie sich umdrehte, um davonzugehen, hielt Seb sie am rechten Arm fest.
„Oh nein! Sie bleiben hier!“, fuhr er sie an. „Was gibt Ihnen eigentlich das Recht, mich zu verurteilen? Waren Sie je verheiratet? Haben Sie ein Kind? Nein, natürlich nicht, Sie sind ja …“
„Wohlbehütet und im Luxus aufgewachsen“, hatte er sagen wollen. „Ihre Eltern und Ihre Herkunft haben Sie davor bewahrt, sich jemals der harten Realität des Lebens stellen zu müssen.“ Doch dann verstummte er, als er sah, wie sie zusammenzuckte und erblasste, als hätte er ihr körperlich wehgetan.
Wie gelähmt stand Katie da. Wie hatte er ihr erniedrigendes Geheimnis erraten? Ihr Herz schlug wie wild. Er konnte doch nicht ahnen, was sie wirklich fühlte, oder?
Als Gareth und Louise damals ihre Verlobung bekannt gegeben hatten, hatte sie sich geschworen, auch ohne Gareth ein sinnvolles und erfülltes Leben zu führen. Und um das zu erreichen, hatte sie hart gearbeitet.
Beunruhigend war allerdings, dass sie sich aus enttäuschter Liebe mit ihren Hemmungen und ihrer Unerfahrenheit abgefunden und in die Isolation ihrer eigenen kleinen Welt zurückgezogen hatte.
Natürlich kam Sex ohne Liebe für sie noch immer nicht infrage, aber manchmal wünschte sie, sie hätte auf diesem Gebiet etwas mehr erlebt, bevor sie Gareth begegnet war. Denn ihr war klar, dass sie sich auch deshalb so unsicher fühlte.
Und das Letzte, was sie wollte, war, dass Seb Cooke genau das herausfand und sich über sie lustig machte.
„Lassen Sie mich los!“, fauchte sie ihn an.
Seb war gar nicht bewusst gewesen, dass er sie noch immer festhielt. Durch das kleine Fenster drang genug Licht in den schmalen Gang, um ihr Gesicht erkennen zu können. Und so sah er den halb entsetzten, halb ungläubigen Ausdruck in ihren Augen, als er einen Schritt auf sie zumachte und den Griff um ihren Arm festigte.
Ohne lange zu überlegen, legte er eine Hand auf ihre Schulter und die andere um ihre Taille und drängte sie gegen die Wand.
„Hören Sie auf! Was soll das?“, protestierte Katie.
Mehr brachte sie nicht heraus, denn er senkte den Kopf und bedeckte ihren halb geöffneten Mund mit seinem.
Dank der Zudringlichkeit ihres Exchefs wusste sie nur zu gut, wie es war, gegen ihren Willen geküsst zu werden, aber die Empfindungen und Gefühle, die sie durchströmten, als Seb sie jetzt küsste, waren völlig anders.
Überrascht fragte sie sich, woher diese angenehme Benommenheit kam und warum es in ihren Ohren rauschte. Noch während sie begriff, dass es ihr rasender Puls und das wie wild klopfende Herz waren, wunderte sie sich darüber, dass sie es herrlich fand, wie Seb seine Lippen zärtlich an ihren rieb.
Doch bevor sie Antworten auf diese Fragen fand, setzte ihr Verstand einfach aus. Sie entspannte sich, gab jeglichen Widerstand auf und tastete mit zitternden Fingern nach seinem Gesicht, begleitet von einem leisen, genussvollen Seufzen.
Seb nahm die Hand von ihrer Taille und legte sie um die verlockend anmutige Rundung ihrer Brust. Durch ihr T-Shirt und den BH hindurch fühlte er die Knospe, und das unmittelbar in ihm erwachende Verlangen ließ ihm den Atem stocken. Unter seiner Berührung wurde die Knospe immer fester.
Auf Katies deutlich spürbare Erregung reagierte Sebastians Körper, indem er seiner eigenen freien Lauf ließ. Katies leises Seufzen wurde zu einem entsetzten Aufschrei, als sie die verräterische Härte fühlte.
Im Wintergarten rief ein Kind ihren Namen, und sofort brach Seb den Kuss ab und wich zurück. Katie schob ihn noch weiter von sich, rannte ins Haus und flüchtete in ihr Zimmer.
Das Stimmengewirr und Lachen der Gäste drang von draußen zu ihr hinauf, aber sie fühlte sich, als befände sie sich auf einem anderen Planeten. Sie zitterte am ganzen Körper, erschüttert von dem, was nichts anderes als Empörung und Ekel sein konnte.
Die Art, wie Seb Cooke sie behandelt, sie berührt hatte, war unverzeihlich … unvergesslich … eine Beleidigung … eine Missachtung ihrer Gefühle und tiefsten moralischen Überzeugungen. Sie hatte ihn nicht ermutigt und ganz sicher auch nicht begehrt.
Verzweifelt schloss sie die Augen, als eine innere Stimme ihr sagte, dass sie nicht ehrlich zu sich selbst war, sondern sich etwas vormachte.
„Na gut, ich habe auf ihn reagiert“, flüsterte sie atemlos. „Aber das war rein körperlich. Jeder Mann hätte …“ Sie biss
Weitere Kostenlose Bücher