JULIA FESTIVAL EXTRA Band 06
sich selbst überzeugt und besaß eine dermaßen erotische Ausstrahlung, dass Katie regelrecht schwindelte.
„Dies ist Ihre Wohnung“, sagte der Makler zu ihr und schloss eine Tür auf. „Wie Sie bereits wissen, haben Sie einen Balkon, während Sie …“ Er drehte sich zu Sebastian um. „Über ein zusätzliches Zimmer verfügen, das als drittes Schlafzimmer oder zur Arbeit genutzt werden kann.“ Lächelnd schloss er die gegenüberliegende Tür auf.
Katie nutzte die Gelegenheit, um unauffällig in ihrer zukünftigen Wohnung zu verschwinden.
Fünf Minuten später hatte sie sämtliche Räume besichtigt und gestand sich ein, dass sie wohl kaum etwas Idealeres finden würde. Die Wohnung war mit allen modernen Annehmlichkeiten ausgestattet, hatte sich aber den Charme vergangener Zeiten bewahrt, und der Blick ging nicht nur auf den perfekt gepflegten Park, der allen Bewohnern zur Verfügung stand, sondern auch auf die ihn umgebende Landschaft hinaus.
Seb blieb allein mit Charlotte zurück, als der Makler zu Katie in die andere Wohnung ging. „Und?“, fragte er seine Tochter.
„Die ist toll“, antwortete Charlotte strahlend. „Allein die Badezimmer … in deinem könnte man einen Whirlpool installieren, wenn du das wolltest.“
„Will ich nicht“, entgegnete er.
„Dad, warum hast du nicht wieder geheiratet?“, fragte Charlotte mit plötzlichem Ernst.
Während Seb noch überlegte, was er ihr antworten sollte, fuhr sie verlegen fort. „Es ist doch nicht meinetwegen, oder? Ich meine, ich weiß, dass … na ja, ich habe mal gehört, wie Mom zu George gesagt hat, dass … meine Geburt dir den Rest gegeben hat.“
Seb starrte auf ihren gesenkten Kopf. Sie beide waren sich in letzter Zeit zwar sehr nahegekommen, aber über die Scheidung hatten sie noch nie gesprochen. Das Thema war ihm äußerst unangenehm, denn er wusste, dass er dabei nicht sehr gut abschneiden würde.
„Ich glaube eher, dass meine unreife und höchst egoistische Reaktion auf deine Geburt und darauf, wie sie sich auf unsere Ehe auswirkte, deiner armen Mutter den Rest gegeben hat“, erwiderte er unbeholfen. „Ich war schuld am Scheitern unsere Ehe, Charlotte. Ich habe immer nur an mich gedacht. Deine Mutter und ich haben uns an der Universität kennengelernt, und was wir für Liebe hielten, war nichts als sexuelle Anziehung. Wir haben geheiratet, und dann kamst du. Charlotte, du glaubst nicht, wie leid es mir tut, dass ich zu jung war, um … um dir ein guter Vater zu sein.“
„Mum hat mir mal erzählt, dass ihr beide nie geheiratet hättet, wenn ihr damals älter und erfahrener gewesen wärt. Und dass sie nicht warten wollte, während du darauf bestanden hast, dass ihr erst heiratet, bevor ihr … Sex hattet.“
Seb verzog das Gesicht. Was Charlotte gerade gesagt hatte, entsprach der Wahrheit. Sandra war achtzehn Monate älter als er. Und wesentlich erfahrener gewesen. Er hatte schon damals gewusst, dass für die Männer seiner Familie uneheliche Kinder nichts Ungewöhnliches waren. Und er hatte beweisen wollen, dass er anders war, dass der Ruf der Cookes auf ihn nicht zutraf. Vielleicht hatte er nur deshalb darauf bestanden, Sandra zu heiraten.
Seine Eltern hatten ihn so erzogen, und vermutlich würde er jederzeit wieder so handeln.
Charlotte küsste ihn auf die Wange und drückte liebevoll seinen Arm. „Gut, dass wir mal darüber geredet haben“, meinte sie fast mütterlich. „Und ich hoffe, dass du bald jemanden findest, Dad.“ Sie sah sich wieder in der Wohnung um. „Katie Crighton ist nett, findest du nicht auch?“, fragte sie dann völlig unvermittelt.
Sam kniff die Augen zusammen, als sie ihn anlächelte. Charlottes Blick war voller Unschuld. Bevor Seb ihr erklären konnte, dass er keine Frau suchte und erst recht keine wie Katie Crighton, kehrte jedoch der Makler zurück.
Als Seb zehn Minuten später hinter Katie und dem Makler vom Gelände des Apartmenthauses fuhr, nahm er sich vor, Jon Crighton mit der Abwicklung des Wohnungskaufs zu beauftragen. Er wollte so bald wie möglich einziehen können.
Katie wünschte, sie hätte einen anderen Nachbarn bekommen. Zum Glück würde sie ihm nicht sehr oft begegnen. Charlotte hatte angedeutet, dass er einen sehr anstrengenden Beruf hatte. Und er schien sich über ihre Nachbarschaft ebenso wenig zu freuen wie sie. Wie seine Frau wohl war? Bestimmt sehr schick und sexy. Das würde zu ihm passen. Er hatte diese ungemein erotische Ausstrahlung. Ganz anders als Gareth. Gareth
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