JULIA FESTIVAL EXTRA WEIHNACHTSBAND Band 03
nur ein. Wahrscheinlich entsprangen all diese Gedanken dem Wissen um seine Arbeit. Jetzt, da sie wusste, worüber er schrieb, wodurch er berühmt geworden war, dachte sie ständig, er betrachte sie als ein interessantes Studienobjekt. Wie auch immer … Sie war sich seiner Anwesenheit überdeutlich bewusst, und es fiel ihr von Mal zu Mal schwerer, dem einnehmenden Wesen dieses Mannes zu widerstehen.
Sie war erleichtert, als die Vorbereitungen abgeschlossen waren und sie sich für eine Weile von ihm entfernen konnte. Cameron hatte ihr eines der Gästezimmer angeboten, damit sie sich duschen, umziehen und ein wenig erholen konnte, bevor die Party anfing.
Dani hatte nicht viel zu tun, was ihr Äußeres betraf. Ihr Haar war zu einem festen Zopf gebunden. Sie hatte kein Make-up mitgenommen, um deutlich zu machen, dass sie nicht beabsichtigte, Cameron McFarlane zu beeindrucken.
Sie duschte ausgiebig, um die Spannung loszuwerden, die ihre Nerven zum Zerreißen gespannt hielt, und dann gelassen jeder Herausforderung entgegentreten zu können.
Sie zog ihre weiße Hose an und war gerade dabei, die seitlichen Knöpfe der weißen Hemdbluse zu schließen, als ihr ein furchtbarer Gedanke durch den Kopf schoss. Was nun, wenn Nicole zu dieser Party eingeladen war? Dani schloss die Augen und schauderte. Sie hätte das kurze schwarze Kleid doch mitbringen sollen. Sie hätte …
Nein! Klare Überlegung ließ sie zu dem Schluss kommen, dass, was auch immer zwischen Nicole und Cameron vorgefallen war, der Vergangenheit angehörte. Die Art, wie Nicole über ihn gesprochen hatte, zeigte, dass Cameron sie fallengelassen hatte, nicht umgekehrt – daran bestand für Dani kein Zweifel. Daher würde Nicoles Stolz ihr verbieten, heute Abend hier zu erscheinen, auch wenn sie eingeladen worden war. Dani atmete auf. Die Erniedrigung, dass Nicole sie als Camerons Köchin und nicht als seine Freundin sehen konnte, würde ihr erspart bleiben.
Dani tröstete sich mit dem Gedanken, dass in ungefähr sechs Stunden alles überstanden sein würde. Sie straffte die Schultern und machte sich daran, einen letzten Blick auf die Vorbereitungen zu werfen. Die ersten Gäste wurden um acht Uhr erwartet. Sie hatte also noch zwanzig Minuten Zeit, sich zu vergewissern, dass nichts vergessen worden war.
Die Flügeltür gegenüber dem Eingang der Empfangshalle führte in ein Wohnzimmer, das für Dani den Inbegriff lässiger Eleganz darstellte. Der geflieste Boden, der in die mit dem Springbrunnen ausgestattete Halle überging, war teilweise mit geometrisch gemusterten Teppichen ausgelegt. Auf diesen waren Ledersofas und Sessel angeordnet, vor denen niedrige Granittische standen. Messingskulpturen, arrangiert zwischen tropischen Pflanzen, rundeten den Gesamteindruck luxuriöser Wohnkultur ab. Eine bestens ausgestattete Bar mit einer Messingfußstange war entlang der Wand angebracht. Davor standen lederbezogene Barhocker aus Messing. Auf der gegenüberliegenden Seite des Raumes führten gläserne Schiebetüren auf die Terrasse mit dem Swimmingpool.
Für eine informelle Party, wie sie heute Abend geplant war, war es die ideale Kulisse.
Cameron stand hinter der Bar, füllte die Sektkühler mit Eis und stellte Champagnerflaschen hinein.
„Gönnen Sie sich einen Drink mit mir, bevor der Zirkus anfängt“, lud er sie ein. „Sie haben sich ein paar Minuten Entspannung wirklich verdient, Dani.“
Sie zögerte, unwillig, die Grenzen, die sie zwischen sich und Cameron gezogen hatte, zu lockern. Doch es schien ihr sehr unhöflich, sein Angebot abzulehnen. „Klingt gut.“
Sie bemerkte seinen prüfenden Blick, den er ihrer weißen Arbeitskleidung zollte, als sie auf die Bar zuging. Sie erwartete einen Kommentar, aber er sagte nichts. Dani hatte den Eindruck, dass er spürte, was ihr Erscheinungsbild ihm sagen wollte, und dass ihm das nicht besonders gefiel.
Sie setzte sich auf einen der Barhocker und versuchte zu ignorieren, wie gut ihm die weiße Hose stand, die er trug, und wie sehr sein dunkelblaues Hemd die Farbe seiner Augen hervorhob.
Bevor Dani begriff, was er tat, hörte sie schon ein lautes Korkenknallen, und Cameron füllte Champagner in zwei Gläser. „Ich meinte damit nicht, dass Sie nur für mich eine ganze Flasche öffnen sollten. Nur ein alkoholfreies …“ Sein Lächeln ließ den Rest ihres Protestes verstummen.
„Ich dachte, es wäre jetzt genau die richtige Zeit, einen Toast auszusprechen.“
„Einen Toast worauf?“
„Auf unsere
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