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Julia Gold Band 0045

Julia Gold Band 0045

Titel: Julia Gold Band 0045 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Darcy Stephanie Howard Alexandra Sellers
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Viertelstunde.“
    „Gut.“ Amber wagte immer noch nicht, ihn anzusehen. Wie konnte sie ihm nach diesem Traum jemals wieder in die Augen blicken? Immer wieder dachte sie an seinen nackten Körper und wie sehr es sie erregt hatte, ihn zu berühren und von ihm berührt zu werden. Bestimmt spürte der Scheich, was in ihr vorging. Wenn er ihr in die Augen sehen würde, würde er sicher erraten, welchen erotischen Fantasien sie sich hingab.
    Glücklicherweise sind wir bald im Camp, dann kann ich endlich wieder klar denken und die verrückte Geschichte vergessen, überlegte sie und wünschte sich, die Zeit würde noch schneller verstreichen.
    Sie hoffte, die Fahrt und das Zusammensein mit dem Scheich zu überstehen, ohne etwas zu tun, das sie später bereuen würde.
    Sie hatten die Hauptstraße bereits verlassen und fuhren scheinbar aufs Geratewohl durch die Gegend. Es gab weder Straßen noch Hinweisschilder und auch keine Anzeichen von Leben. Dennoch war Amber nicht beunruhigt. Der Scheich kannte sich in der Wüste genau aus und wusste, in welche Richtung er fahren musste. Sie konnte ihm vertrauen.
    Plötzlich tauchten wie aus dem Nichts vor ihnen die Palmen einer kleinen Oase auf, wo das Beduinenlager aufgeschlagen war.
    „Wir sind da“, verkündete der Scheich.
    Amber fiel vor Erleichterung ein Stein vom Herzen.
    Und als er den Range Rover schließlich anhielt, eilten aus allen Zelten und aus allen Ecken und Enden viele Menschen herbei, alte und junge Männer, Frauen und Kinder. Alle riefen ihnen fröhlich Begrüßungsworte zu.
    „Das sieht ja aus wie ein Empfangskomitee“, sagte Amber beeindruckt.
    „Ja, extra für Sie.“ Er lächelte sie an. „Sie sind ein ganz besonderer Gast.“
    Vielleicht stimmt es sogar, überlegte sie, als sie ausstieg und den Leuten vorgestellt wurde, denn man hieß sie ausgesprochen herzlich willkommen. Dennoch ließ sie sich nicht täuschen. Es war nicht zu übersehen, wie sehr sich alle über den Besuch des Scheichs freuten.
    Man begrüßte ihn wie einen guten Freund, wie Amber überrascht feststellte. Sie hatte nicht damit gerechnet, dass er offenbar keinen Wert darauf legte, respektvoll und unterwürfig behandelt zu werden.
    Zuerst stellte man sie Abu Bakar vor, dem Stammesoberhaupt, der ein auffallend attraktiver Mann war. Dann den älteren Familienmitgliedern. Keiner sprach Englisch, was auch nicht nötig war, denn Amber spürte auch so ganz deutlich, wie herzlich sie von den Beduinen aufgenommen wurde.
    „Shokrun, shokrun“, sagte sie und war froh, dass sie wenigstens das arabische Wort für ‚danke‘ gelernt hatte.
    Nachdem sie alle begrüßt und man sie ins Zelt des Stammesoberhaupts geführt hatte, bemerkte sie plötzlich den alten Mann, den sie in der Bibliothek gesehen hatte. Damals hatte sie vermutet, er sei trotz der bescheidenen Kleidung vielleicht eine wichtige Persönlichkeit, weil der Scheich ihn so höflich behandelt hatte. Aber da sie ihm jetzt nicht vorgestellt worden war, schloss sie daraus, dass er keine besondere Position einnahm.
    Noch während sie darüber nachdachte, löste sich der Scheich aus der Gruppe und eilte zu dem Mann, um ihn zu begrüßen.
    Amber beobachtete ihn. Genau wie beim ersten Mal legte er ihm die Hand auf den Arm und redete mit ihm. Seltsam, wer mag der alte Mann sein, und was bespricht der Scheich mit ihm? überlegte sie.
    Der Zeltboden war mit farbenprächtigen Brücken bedeckt, auf die man sich mit gekreuzten Beinen setzte. Amber und Scheich Zoltan mussten sich als Ehrengäste in die Mitte neben das Stammesoberhaupt und die Ältesten setzen. Dann brachten Frauen gesüßten Tee in Gläsern und Tabletts mit frischen Datteln herein, die sie freundlich lächelnd herumreichten.
    „Es ist ein alter Brauch bei uns, Gäste mit Speisen und Getränken willkommen zu heißen“, erklärte der Scheich. „Diese Tradition hat einen praktischen Hintergrund. Reisende, die die Wüste durchqueren, haben meist Hunger und Durst, jedenfalls war es früher so. Indem wir denen, die unseren Weg kreuzen, Gastfreundschaft anbieten, können wir sicher sein, dass auch sie uns gut behandeln.“
    Amber erinnerte sich, dass er ihr bei ihrer Ankunft im Palast Tee, Gebäck, Kuchen und einiges mehr angeboten hatte. Als sie versucht hatte, seine Gastfreundschaft mit dem mehr oder weniger deutlichen Hinweis abzulehnen, es sei für ihn Zeitverschwendung, hatte er geantwortet, es gehöre zu den Sitten und Gebräuchen seines Landes, Besuchern etwas anzubieten. Damals

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