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Julia Gold Band 0045

Julia Gold Band 0045

Titel: Julia Gold Band 0045 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Darcy Stephanie Howard Alexandra Sellers
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über das Thema nicht mehr reden. „Heute Nachmittag wollen Sie doch die Männer interviewen, stimmt’s?“
    Er drehte sich um und ging ihr voraus. Amber folgte ihm ins Camp und dachte darüber nach, was sie soeben erfahren hatte. Instinktiv wusste sie, dass es kein Einzelfall war. Der Scheich half allen, die seine Hilfe brauchten.
    Sie schämte sich, weil sie ihn verachtet und für herzlos und gefühllos gehalten hatte.
    „Danke, Nabila, wir sehen uns morgen. Gute Nacht.“
    Amber küsste die junge Frau auf die Wange und umarmte sie herzlich. Nabila hatte ihr einen Krug Trinkwasser gebracht und sich immer wieder erkundigt, ob sie noch etwas brauche. Amber fand es verblüffend, wie gut man sich durch Zeichen verständigen konnte, wenn man nur wollte.
    Als Nabila verschwunden war, blieb Amber noch sekundenlang am Eingang des Zelts stehen und schaute in die sternenklare Nacht. Dann zog sie sich zurück und schloss die Zeltklappe. Es war erst neun Uhr, aber sie hatte schon den hübschen Pyjama angezogen, denn sie war müde nach dem ereignisreichen Tag und wollte sich früh hinlegen. Außerdem gingen hier im Camp alle kurz nach Einbruch der Dämmerung schlafen und standen bei Sonnenaufgang wieder auf.
    Während sie die Schuhe auszog, bemerkte sie auf einmal ein hellblaues Taschentuch, das auf dem Boden lag. Sie bückte sich und hob es auf. Sicher hatte Nabila es verloren. Sie würde es ihr am nächsten Morgen zurückgeben.
    Doch dann hörte sie ein Geräusch vor dem Zelteingang.
    „Kommen Sie rein!“, rief sie lächelnd und glaubte, die junge Frau sei zurückgekommen, um ihr Taschentuch zu holen.
    Aber es war nicht Nabila. Amber verging das Lächeln, als der Scheich in seinem weißen Gewand hereinkam.
    „Was wollen Sie denn hier?“ Sie versteifte sich, als er die Zeltklappe hinter sich herunterließ. „Ich dachte, es sei Nabila.“
    Amber war leicht beunruhigt, empfand jedoch zugleich Erregung und bedauerte, dass sie kein elegantes und verführerisches Nachthemd aus Seide und Spitze trug, sondern nur diesen eher zweckmäßigen Pyjama.
    Der Scheich zögerte kurz und schaute sie an. In seinen Augen leuchtete es auf, und Amber war auf einmal doch froh, nur den einfachen Pyjama anzuhaben, statt jetzt in feiner Seide oder durchsichtiger Spitze vor ihm zu stehen.
    „Es tut mir leid, dass ich Sie störe. Ich weiß, es ist schon spät, und Sie wollen schlafen, aber ich möchte Ihnen noch etwas Wichtiges sagen“, erklärte er.
    Im schwachen Lichtschein der Gaslampe, die neben dem Bett auf dem Boden stand, sah er seltsam unwirklich und geheimnisvoll aus, wie jemand, der über magische Kräfte verfügte und Wunder vollbringen konnte.
    Aber was für ein Wunder? fragte sie sich und verspürte ein Kribbeln im Bauch.
    „Ach ja? Und was bitte?“ Ihre Stimme klang ziemlich unnatürlich, weil Amber sogleich Gewissensbisse bekam wegen ihrer erotischen Gedanken. „So wichtig ist es doch sicher nicht, dass es nicht bis morgen Zeit hätte, oder?“
    In seinen dunklen Augen blitzte es rätselhaft auf. „Ich wollte auf unsere Unterhaltung auf der Fahrt hierher zurückkommen. Sie erinnern sich sicher, dass wir angehalten haben, um zu frühstücken, und dass Sie einen Hitzschlag erlitten haben.“
    An diese Episode dachte Amber gar nicht gern zurück. Ihre Miene wurde finster, und sie errötete.
    „Es tut mir leid, ich weiß wirklich nicht mehr, worüber wir geredet haben“, erwiderte sie leicht gereizt, obwohl es nicht stimmte.
    Sogleich fiel ihr wieder der sinnliche Traum ein. Aber das war jetzt der falsche Augenblick, sie hatte auch so schon Mühe, sich zu beherrschen und die erregenden Gefühle zu verdrängen.
    „Wir haben über die Frau gesprochen, über die sie sich aufgeregt haben, weil sie Sie ständig beobachtet. Sie haben behauptet, sie sei meine Frau. Es ist mir jedoch sehr wichtig, die Sache richtigzustellen: Sie ist nicht meine Frau.“ Er schaute Amber fest an.
    Sie war verblüfft, damit hatte sie nicht gerechnet.
    „Da ist noch etwas“, fuhr er fort. „Ich habe Ihnen gesagt, ich sei nicht verheiratet. Das ist die Wahrheit, auch wenn Sie mir nicht glauben wollen. Ich habe keine Frau – und schon gar keinen Harem. Das wollte ich unbedingt klarstellen.“
    Sie fragte nicht, warum es für ihn so wichtig war, sie konnte es sich sowieso denken. Aber sie war unschlüssig, ob sie ihm glauben sollte oder nicht.
    Plötzlich kam er auf sie zu. Amber wich nicht zurück, sondern blieb ruhig stehen, als er die Hand

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