Julia Gold Band 0045
ihre Verlobung seinetwegen gelöst hatte, würde er sie haben wollen. Er hatte es ihr bereits gesagt, und sie sah es an dem Ausdruck seiner Augen. Aber wenn sie seiner Leidenschaft nachgäbe, was würde ihr bleiben, wenn es vorbei war? Und wenn es seine Absicht war, sie zu verletzen, falls David das Siegel nicht zurückgäbe, wie viel Munition würde sie ihm mit einem solchen Geständnis liefern? Er hätte dann eine entsetzliche Macht über sie.
„Es ist mein Leben, Karim“, erwiderte sie abweisend. „Was ich damit anfange, geht dich nichts an.“
Plötzlich lachte er laut auf. „Das ist verrückt! Dass jemand eine Statue erwerben möchte, weil sie ihn an eine Frau erinnert, die er nicht haben kann … das ist durchaus verständlich. Dass sich aber jemand eine wunderschöne, attraktive, lebendige Frau kauft, weil sie ihn an eine Statue erinnert, das ist schlichtweg unmöglich!“ Lachend schüttelte er den Kopf.
Dann fasste er plötzlich unter ihr Kinn und zwang sie, ihn anzusehen. „Caroline, nimm dir, was ich dir bieten kann.“ Der Ausdruck seiner Augen hatte sich verändert, und sie erschauerte unwillkürlich bei dem leidenschaftlichen, heftigen Verlangen, das darin lag. „Ein Mann wie er wird dein sinnliches Naturell ersticken, Caroline, und auch deinen Geist. Nichts wird dir noch Freude machen. Du wirst die Berührung eines jeden Mannes verabscheuen.“
Er beugte sich vor, und seine Stimme klang verführerisch tief. Eine Woge der Erregung erfasste sie und durchflutete sie, bis sämtliche Regionen ihres Körpers erreicht waren. „Lass mich dir mehr Vergnügen schenken, Geliebte, ehe du dich einem solchen Schicksal überlässt! Für uns würde nicht mal ein Leben lang ausreichen, um zu kosten, was ich dir bieten kann und wonach du Hunger hast. Caroline, lass mich dir das alles geben. Sag Ja.“
14. KAPITEL
Caroline sprang auf, und ohne etwas zu sagen, folgte Karim ihr. Er stand dicht neben ihr und beobachtete sie aufmerksam, als erwarte er eine Antwort.
Caroline verspürte einen mächtigen, überwältigenden Drang, sich von ihm in die Arme nehmen zu lassen und sich an seiner Schulter auszuweinen. Sie verstand nicht, woher dieser Wunsch kam. Es musste sein Verrat sein, über den sie weinen wollte. Warum sollte sie deswegen Trost bei ihm suchen? Ihre Verwirrung erschreckte sie.
Als er ihr erneut unters Kinn fasste, stieß sie seine Hand von sich. „Caroline?“, hauchte er.
„Geh weg!“
Er biss die Zähne aufeinander. Seine Augen blitzten wütend, aber er fasste sie nicht wieder an. „Sag mir, warum.“
„Du weißt, warum. Du weißt es längst“, entgegnete sie und unterdrückte die Tränen, die ihr in den Augen brannten.
„Nein“, flüsterte Karim leise. „Nein, Caroline, das weiß ich nicht. Du musst mir den Grund schon sagen. Habe ich mich geirrt? Hast du bei mir nicht das Vergnügen gefunden, das ich glaubte, dir geschenkt zu haben?“
Sie schluckte und strich sich eine Haarsträhne aus der Stirn.
„Wenn das der Fall ist, Caroline, dann bitte ich dich um eine weitere Chance. Wenn du enttäuscht warst, lag es vielleicht daran, dass du noch Jungfrau warst. Aber dein Körper wird lernen, meinem zu vertrauen und die Berührung als Vergnügen zu empfinden, das weiß ich.“
Sie schüttelte den Kopf und nagte an ihrer Unterlippe.
„Nein?“, fragte er leise nach.
„Vertrauen niemals, Karim!“ Sie schaute ihn vorwurfsvoll an. „Was immer du mir an Vergnügen geschenkt hast, und ich leugne nicht, dass du das getan hast, mein Körper wird deinem niemals vertrauen, weil ich dir nicht vertrauen kann.“
Sie wollte ihm das nicht sagen. Sie wollte sich gar nicht mit ihm über dieses Thema unterhalten, konnte aber auch ihren Zorn nicht länger unterdrücken.
„Warum nicht, Caroline?“
„Weil du mich benutzt hast. Weil du so getan hast, als würdest du mich begehren, obwohl du mich nur als Geisel nehmen wolltest. Warum nicht, fragst du da noch? Weil ich mich von dir betrogen fühle, deshalb.“
„Caroline, so war das nicht.“ Er fasste nach ihrer Hand, führte sie an seine Lippen und drückte ihr einen zärtlichen Kuss in die Handfläche. Dann ging er mit ihr zum Sofa hinüber und setzte sich mit ihr. „Ich habe nicht so getan, als würde ich dich begehren. Ich habe dich wirklich begehrt. Doch ich hoffte, meine Gefühle unter Kontrolle zu haben. Es war nicht meine Absicht, dich zu lieben. Jedenfalls nicht, als ich dich als Geisel nahm.“
Caroline lachte, dann zog sie ein
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