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JULIA GOLD Band 32

JULIA GOLD Band 32

Titel: JULIA GOLD Band 32 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Porter , Penny Jordan , Tracy Sinclair
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einer kleinen Oase fuhren, in der sie übernachten wollten.
    Rashid hatte eigentlich noch am gleichen Abend heimkehren wollen, doch Nadia hatte ihn so lange gequält, bis er schließlich nachgegeben hatte.
    Rashid half Ali, die Kisten mit den Vorräten und den Campingkocher aus dem Wagen zu laden. Selim entzündete ein Lagerfeuer, und im Licht der Flammen sah Felicia, wie Rashid Zahra zulächelte. Sein Gesichtsausdruck war weich, fast zärtlich. Sie spürte einen Stich in ihrem Herzen – wenn er sie doch nur ein Mal so ansähe!
    Als könne er Gedanken lesen, hob er plötzlich den Kopf. Ihre Blicke trafen sich, und Felicia lief ein Schauer über den Rücken. Ob er die Wahrheit bereits wusste?
    „Möchte die Sitt etwas Reis?“, erkundigte sich Selim höflich.
    Felicia schüttelte den Kopf. Ihr fehlte der Appetit. Sie konnte an nichts anderes denken als an Faisals Brief.
    Hier draußen vergaß man alle Formalitäten. Männer und Frauen aßen zusammen. Felicia fiel auf, dass Achmed Nadia in den Arm nahm und sie von seinem Teller fütterte. Dabei sah er zärtlich in ihre lachenden Augen.
    „Die beiden sind sehr glücklich“, flüsterte Zahra neben ihr. „Heute Nacht werden sie zusammen unter den Sternen schlafen. Ach, wenn ich doch nur schon mit Saud zusammen sein könnte. Ich weiß, dass ich das nicht sagen sollte. Mutter wäre schockiert. Hast du auch solche Sehnsucht nach deinem Liebsten, Felicia?“
    Felicia nickte schweigend und blickte instinktiv zu Rashid.
    Er unterhielt sich angeregt mit Selim. „Ja“, gab sie zu. „Mehr, als ich sagen kann.“
    Für Felicia und Zahra stand ein Zelt bereit, für Nadia und Achmed ein weiteres, während Rashid und die Diener unter freiem Himmel schliefen.
    Felicia hatte oft von den kalten Wüstennächten gehört, und heute sollte sie eine dieser Nächte erleben. Es gelang ihr einfach nicht einzuschlafen, ihre Gedanken kreisten unaufhörlich um Rashid. Neben sich hörte sie Zahras gleichmäßige Atemzüge.
    Sie rollte sich auf die Seite und versuchte, Rashid aus ihren Gedanken zu verdrängen – jedoch ohne Erfolg. Ruhelos warf sie sich von einer Seite auf die andere.
    Nach einer Stunde – es mochten auch zwei sein – kroch Felicia gemartert aus ihrem Schlafsack. Ihr Körper war todmüde, ihr Geist dagegen hellwach. Vielleicht half ein kleiner Spaziergang, sich etwas zu entspannen.
    Draußen war es kalt, und sie zog ihre dicke Jacke an. Dankbar atmete sie die kristallklare Luft ein und entfernte sich langsam einige Schritte vom Camp.
    „Miss Gordon!“
    Sie fuhr herum. Rashid stand neben einem Landrover. Wäre sie doch nur im Zelt geblieben! Das war die Gelegenheit für Rashid, sie zur Rede zu stellen. Wie sollte sie ihm erklären, dass sie sich noch immer als Gast von Faisals Familie verwöhnen ließ, obwohl sie längst wusste, dass Faisal sie nicht mehr wollte? Würde er ihr glauben, wenn sie Zahras Namenstag als Grund angab, oder hatte er sie durchschaut?
    „Was suchen Sie, Miss Gordon? Sehnt sich Ihr geldgieriges Herz in einer solchen Nacht nach den starken Armen eines Mannes? Nach Zärtlichkeiten und Küssen, während die Kälte der Wüste der Hitze der Leidenschaft weicht?“
    Ob Rashid wusste, wie weh er ihr tat? Sie spürte, dass er hier in der Wüste ein anderer war als der kühle, beherrschte Unternehmer, der ein riesiges Wirtschaftsimperium leitete. „Ich wollte nur etwas spazieren gehen“, begann sie unsicher. „Ich konnte nicht schlafen …“
    „Weil Sie sich nach meinem Neffen sehnen? Nun, ich habe auch Sehnsüchte und kann Ihre Bedürfnisse ebenso gut befriedigen wie Faisal. Außerdem biete ich den Vorteil, dass ich anwesend bin, während Faisal weit fort ist.“ Er kam auf sie zu und nahm sie in seine Arme.
    Felicia sah ihn mit flehenden Augen an. Wenn er nicht vergessen hat, was Mitleid ist, muss er mich in Ruhe lassen, dachte sie verzweifelt. Doch Rashid beugte sich unerbittlich über sie.
    Es war unmöglich zu widerstehen. Dies war der Moment, von dem sie geträumt hatte. Sie sehnte sich nach seiner Berührung, auch wenn sie unsanft war. Hier draußen im Dunkeln konnte sie sich für eine Weile vormachen, dass der Mann, der sie in den Armen hielt, sie liebte.
    Felicia schloss die Augen, um die Verachtung in seinem Blick nicht sehen zu müssen. Selbstvergessen erwiderte sie Rashids leidenschaftliche Küsse. Dieses absolute Sich-ergeben-Wollen, dieses Verlangen, eins mit dem anderen zu sein, hatte sie noch nie empfunden. Sie schmiegte sich an Rashid,

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