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JULIA GOLD Band 32

JULIA GOLD Band 32

Titel: JULIA GOLD Band 32 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Porter , Penny Jordan , Tracy Sinclair
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Rashid zu fahren, würde zu sehr an ihren Nerven zerren.
    Sie nahmen ein leichtes Frühstück zu sich, dann brachen sie auf.
    In der Halle stand ein kleiner Tisch mit einer ovalen Messingschale. Als Felicia daran vorbeiging, erstarrte sie für einen Augenblick. In der Schale lagen mehrere Briefe, und der oberste, mit einem Luftpoststempel versehen und an Rashid gerichtet, trug Faisals Handschrift.
    Draußen im Hof zogen die Falken Felicias Aufmerksamkeit auf sich. Nadia hatte ihr erzählt, dass Rashid die Vögel selbst abrichtete. Der Falke, den der neben ihr stehende Diener hielt, stieß einen schrillen Schrei aus und schlug mit den Flügeln.
    Felicia hob eine Hand, um die rotbraunen Federn des Vogels zu berühren, als eine andere Hand die ihre ergriff und sie festhielt. „Berühren Sie ihn nicht!“
    Sie fuhr herum und sah in Rashids ernstes Gesicht. „Diese Vögel sind darauf abgerichtet, alles anzugreifen und zu zerstümmeln, was sich bewegt … und dazu gehören auch Ihre hübschen Finger, Miss Gordon.“
    Einer der Diener reichte Rashid einen Lederhandschuh. Er zog ihn an, bevor er den Falken entgegennahm. Felicia beobachtete, wie er ihm ein Stück rohes Fleisch gab. Der Vogel nahm es zwischen seine Krallen und riss mit dem Schnabel Stücke davon ab. Ein wenig schockiert wandte Felicia sich ab.
    Rashid gab dem Diener den Vogel zurück. „So ist das Leben, Miss Gordon“, bemerkte er und bewies, dass ihm ihre Reaktion nicht entgangen war. „In der Wüste muss man kämpfen, um zu überleben.“
    „Und töten?“, flüsterte sie.
    „Wenn es sich nicht vermeiden lässt, ja. Vielleicht möchten Sie doch lieber hierbleiben?“
    Und so die Gelegenheit verpassen, die letzten Stunden in seiner Nähe zu verbringen? Felicia schüttelte den Kopf.
    „Also gut, auf Ihr eigenes Risiko. Aber ich warne Sie: Wir werden keine Rücksicht auf Ihre Unerfahrenheit und Unkenntnis nehmen können.“
    Nadia und Achmed waren in ihrem Landrover, und Zahra unterhielt sich durch das offene Fenster angeregt mit ihrer Schwester.
    „Ich muss mich beeilen.“ Felicia wollte zu den anderen laufen, doch Rashids Stimme hielt sie zurück.
    „Sie fahren mit mir, Miss Gordon. Zahra, steigst du bitte zu Nadia und Achmed in den Wagen? Ali, Zayad, ihr fahrt mit mir, Selim mit Achmed.“
    Starr vor Schreck schaute Felicia hilfesuchend zu Nadia hinüber. „Miss Gordon, Sie halten uns auf“, drängte Rashid ungeduldig.
    Was blieb Felicia anderes übrig? Mit verschlossenem Gesicht ging sie auf den zweiten Landrover zu und vermied es, Rashid anzusehen.
    Ali schlug die Tür hinter ihr zu und setzte sich auf den Rücksitz. Dann reichte er Rashid den Stapel Briefe, den Felicia in der Halle gesehen hatte.
    Rashid legte sie auf die Ablage, ohne einen Blick darauf zu werfen. Dann startete er den Wagen, und als sie ins Unbekannte hinausfuhren, stieg die Sonne über den Horizont und tauchte das Land in ein goldenes Licht.
    Felicia atmete auf, da Rashid sich auf das Fahren konzentrierte. Aber früher oder später würden sie anhalten, und er würde nach Faisals Brief greifen … Sie versuchte, sich auf die Landschaft zu konzentrieren.
    Für Felicia sah jeder Sandhügel gleich aus, aber Rashid wechselte mehrmals die Richtung. Nach einer Weile stellte sie fest, dass er sich immer rechts von der Sonne hielt. Einen Kompass gab es in dem Wagen nicht.
    Kurz vor Mittag hielt er an und bedeutete ihr mit einem Kopfnicken auszusteigen. Instinktiv wanderte ihr Blick zu den Briefen, bevor sie die Tür öffnete. Sie war steif, was teils auf das stundenlange Sitzen, teils auf die Nervenanspannung zurückzuführen war. Sie fiel fast aus dem Wagen, und Rashid kam sofort mit langen Schritten zu ihr herum, packte sie und stellte sie sicher auf den Boden.
    Felicia fiel sein konzentrierter Gesichtsausdruck auf, der unwillkürlich Vertrauen einflößte. Er würde sicher ein verlässlicher Partner sein, wenn man sich in dieser Wildnis verirrte. Eine Frau konnte sich zumindest auf seine Stärke verlassen, wenn sie schon nicht mit seiner Zärtlichkeit rechnen konnte.
    „Steif?“, fragte Zahra mit einem Lächeln.
    „Ein bisschen“, gab Felicia zu, ließ dabei jedoch Rashid, der die Briefe von der Ablage nahm, nicht aus den Augen.
    „Geht es bald los?“, erkundigte sie sich abwesend.
    „Nachdem wir gegessen und getrunken haben. Die Männer werden die Falken fliegen lassen, und wir folgen ihnen mit den Landrovern. Manchmal fliegen sie meilenweit, ohne eine Hubara zu

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