JULIA GOLD Band 32
dich zurückhalten. Mein Stolz war zertreten wie der Sand zu meinen Füßen … Heirate mich, Felicia … Ich will dich heute und morgen und immer für mich haben. Ich will der Mann sein, der die Knöpfe deines Brautkleides öffnet, der den letzten Schleier durchbricht, dessen Kinder du gebärst und dessen Grab du einmal teilst. Ich will dich für mein ganzes Leben, Felicia … meine einzige Geliebte.“ Rashid drückte Felicia einen Kuss auf die Stirn. „Meine Schwester hat mich oft gedrängt zu heiraten, aber ich konnte nicht. Vielleicht ist es eine Schwäche von mir, aber ich habe immer gewusst, dass es außer der Frau, die ich einmal heirate, keine andere mehr geben wird, und als ich dich sah, wusste ich, dass du diese Frau bist. Ich bitte dich, lass mich dir helfen, den gestrigen Abend zu vergessen und dich die wahre Liebe lehren.“
„Aber du hast doch gesagt, dass es niemals eine gute Ehe zwischen Menschen aus dem Westen und dem Osten geben kann.“
„Zwischen dir und Faisal nicht“, berichtigte Rashid sie. „Vom ersten Augenblick an wusste ich, dass du nicht die richtige Frau für ihn bist. Wenn ich mir vorstellte, wie du in Faisals Armen lagst … ich wurde fast verrückt vor Eifersucht. Sag mir, dass du mich liebst, Felicia“, bat er leise. „Sag mir, dass ich nicht träume, dass ich den Ausdruck in deinen Augen nicht missdeute.“
Felicia wusste, dass sie diesmal nicht enttäuscht werden würde, und überglücklich schlang sie die Arme um seinen Hals. Der vorige Abend war nur ein böser Traum gewesen. Das, was jetzt geschah, war Wirklichkeit. Wenn sie in Rashids Augen sah und die Angst in seiner Stimme hörte, wusste sie tief in ihrem Herzen, dass er die Wahrheit sprach.
„Ich lasse dich nie mehr fort“, flüsterte Rashid. „Du wirst für immer mir gehören …“
Felicias Hände glitten unter sein Hemd, um die warme Haut seines Rückens zu streicheln.
„Nein, nicht jetzt“, murmelte er und hielt ihre Hände fest. „Ich kann dich nicht entehren.“
„Aber ich sehne mich so nach dir …“
Rashid sah sie mit ernstem Blick an. „Glaubst du, ich sehnte mich nicht auch nach dir?“ Dabei zog er sie ganz fest an sich. „Wenn ich dich jetzt nehme, bin ich wie ein verdurstender Mann, dem man nur einen Schluck Wasser gibt. Nein, ich habe bis jetzt gewartet und werde weiter warten. Nur hin und wieder einen Schluck Wasser zu bekommen, würde mich verrückt machen. Verstehst du mich?“
Felicia nickte. Diese Worte überzeugten sie endgültig von seiner Liebe. Sie hatte nie geahnt, dass sie solche Gefühle in ihm erwecken konnte.
„Es wird nicht lange dauern“, versprach Rashid, während er sein Hemd auszog und es über sie breitete. Felicia sah das brennende Verlangen in seinen Augen, als sich der dünne Stoff verräterisch an ihre noch feuchte Haut anschmiegte. „Meine Schwester weiß schon von meinen Absichten. Heute Abend noch werden wir unsere Hochzeit ankündigen.“
Drei Wochen später, nachdem die letzten Hochzeitsgäste gegangen waren, hob Rashid Felicia wortlos hoch und trug sie durch das Haus.
Sie hatte darum gebeten, die Flitterwochen in der Oase zu verbringen. Sie waren allein, das Licht der Öllampen warf flackernde Schatten auf den Mosaikboden.
Schweigend kniete Rashid vor ihr nieder, und Felicia hielt den Atem an, während er einen Knopf nach dem anderen öffnete. Dann hob er ihr Haar von ihren Schultern und nahm ihr die goldenen Ketten ab, die sie Stunden vorher als Zeichen ewiger Liebe angelegt hatte.
Endlich war sie frei. Sie schlüpfte aus dem schweren Stoff des Kleides und ergab sich bereitwillig den starken, warmen Armen, die sich ihr öffneten.
„Liebe mich …“, flüsterte Rashid, als er sie an sich zog. „Liebe mich, wie ich dich lieben will, meine kleine Taube. Diese Nacht sollst du nie mehr vergessen, Felicia. Ich liebe dich, meine kleine Taube … mehr, als ich dir sagen kann.“
– ENDE –
Jane Porter
Die Geliebte
des Scheichs
1. KAPITEL
Der Klingelton hallte noch durch den gefliesten Flur, als Bryn zur Haustür ging. Sie erhaschte einen flüchtigen Blick auf ihr Spiegelbild. Prachtvolles weißes Kleid, glänzende blaue Augen, gerötete Wangen. Eine strahlende Braut. Sie fühlte sich wirklich wunderschön, schöner als seit Jahren. In sieben Tagen würde sie vor dem Traualtar stehen, um Stanleys Frau zu werden.
Lächelnd summte Bryn den Hochzeitsmarsch vor sich hin und öffnete schwungvoll die Tür. Die goldene Nachmittagssonne blendete
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