JULIA GOLD Band 32
Familienangehörige ihn tot sehen wollten, war kaum zu glauben, aber jetzt fielen ihr einige Dinge wieder ein: Raysim hatte Hassan und sie an diesem Nachmittag aufgehalten, lange genug, um jemandem die Zeit zu geben, sich an den Bremsleitungen zu schaffen zu machen. Raysim war der Einzige, der gewusst hatte, dass sie in die Berge fahren wollten. Und er hatte zunächst versucht, Hassan dazu zu bringen, bis zum nächsten Tag zu warten. Zweifellos, weil er gern mehr Zeit für die Vorbereitung des Anschlags gehabt hätte. Das hatte nicht geklappt, also hatte er ihre Abfahrt mit den Strafurteilen und seiner angeblichen Suche nach den Unterlagen verzögert.
Der Ferrari wäre sorgfältig untersucht worden. Deshalb hatte Raysim befohlen, das Auto zu verschrotten. Hassan durfte keinen Anhaltspunkt für ein Attentat bekommen.
Pippa fiel auch das Klicken ein, das sie gehört hatte, als sie nach dem Telefongespräch mit Alice aufgelegt hatte. Die veralteten Telefonleitungen hatten nichts damit zu tun. Das Telefon war angezapft. Armer Hassan. Er würde am Boden zerstört sein.
Hassan reagierte nicht so, wie Pippa erwartet hatte. „Bist du verrückt? Erst war es Analya, jetzt sind es mein Onkel und mein Cousin. Siehst du nicht, wie lächerlich das ist? Wir hatten einen Unfall. Finde dich damit ab.“
„Warum willst du nicht in Erwägung ziehen, dass der Unfall geplant war?“ Pippa wiederholte alle Indizien, die gegen Raysim sprachen. „Vielleicht hat er es satt, immer in deinem Schatten zu stehen. Wenn du aus dem Weg bist, wird er eines Tages Sultan sein.“
„Warum sollten er und Kalid einen unschuldigen Menschen mit hineinziehen? Sie hätten schon unzählige Male einen Unfall herbeiführen können. Warum hätten sie warten sollen, bis du bei mir im Auto sitzt?“
„Vielleicht bin ich der Grund“, erwiderte Pippa langsam. „Kalid ist gegen die Reformen, die du vorschlägst. Wenn Raysim ihm erzählt hat, dass wir heiraten, könnte es der Tropfen gewesen sein, der das Fass zum Überlaufen gebracht hat. Es war naiv von uns, zu glauben, dein Onkel würde jemals eine Ausländerin als Sultanin akzeptieren.“
„Er hat keine andere Wahl.“
„Ich denke, er hat eine getroffen. Mithilfe seines Sohnes.“
Hassan fuhr sich frustriert durchs Haar. „Liebling, du hast dich von zwei bedauerlichen Zwischenfällen erschrecken lassen. Ich weiß, dass deine Ängste sehr real sind, aber sie sind unangebracht.“
„Wirst du dir zumindest durch den Kopf gehen lassen, was ich dir erzählt habe?“, fragte Pippa verzweifelt.
„Jetzt?“ Hassan küsste sie auf den Hals.
Sie wusste, dass er sie ablenken wollte. „Ich meine es ernst.“
„Ich auch.“ Er knöpfte ihr die Bluse auf und liebkoste ihre Brüste.
„Hassan, ich versuche, mit dir zu reden“, sagte Pippa schwach.
Er hakte ihren BH auf und streifte ihn zusammen mit der Bluse ab. „Ich höre zu, Schatz.“ Er berührte mit der Zunge eine hart gewordene Brustspitze.
Pippa gab auf. Als er ihr die Jeans auszog, sich vor sie hinkniete und ihr sinnlich die Oberschenkel streichelte, vergaß sie alles andere.
„Dein Körper ist so schön“, sagte Hassan rau. „Du bist vollkommen. Ich will dich überall küssen.“ Er ließ die Lippen zum Zentrum ihres Verlangens gleiten.
Pippa sank aufstöhnend auf die Knie, legte Hassan die Arme um den Nacken und zog ihn mit sich auf den Boden. „Ich bin nur vollkommen, wenn ich mit dir zusammen bin“, flüsterte sie. „Du bist meine andere Hälfte.“
„Ich liebe dich, Pippa!“ Hassan küsste sie leidenschaftlich, drehte sie auf den Rücken und schob sich auf sie.
Seine Besitzergreifung erfüllte sie mit Freude. Es war eine vertraute Vereinigung, und dennoch erregender als je zuvor. Hassan suchte nach neuen Wegen, ihre Lust zu steigern, und brachte ihr völlige Befriedigung.
Hinterher lagen sie lange Zeit da, ohne sich zu bewegen, dann lachte er leise. „Man könnte meinen, wir seien zwei Teenager. Wir schaffen es selten bis ins Bett.“
„Was ist an Spontaneität auszusetzen?“
„Nichts. Du kannst bei mir spontan sein, wann immer du willst.“
„Ach, jetzt bin ich diejenige, die angefangen hat?“
„Du hast die Sache ein bisschen überstürzt“, neckte er sie.
„Ich habe nicht mit Klagen gerechnet“, sagte Pippa gespielt empört. „Du hast mich nicht gerade abgewehrt.“
„Ich hätte es nicht gekonnt, selbst wenn ich es gewollt hätte.“ Er küsste sie zärtlich. „Weil ich dich jeden Moment des Tages
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